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Sehbehinderungen im Alter: Welche sind die häufigsten?

Im Alter baut der Körper auf natürliche Art und Weise ab. Die Muskelmasse geht zurück. Man hört auf einmal schlechter und auch das Sehen fällt immer schwerer. In gewissem Rahmen sind solche Alterserscheinungen normal und von krankhaften Veränderungen zu unterscheiden. So zum Beispiel, wenn es um die Sehorgane geht.

Eine ältere Dame sitzt auf einem Sessel und betrachtet mithilfe einer Lupe ein Fotoalbum. | © pixabay

Im Alter kommt es häufig zu Einschränkungen beim Sehvermögen. (pixabay)

Normale Altersveränderungen der Augen gelten als sogenannte Altersweitsichtigkeit. Anders als jenes Phänomen führen krankhafte Veränderungen oft zu Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung. Rund eine Million sehbehinderte Menschen leben in der Bundesrepublik. Als häufigste Ursache gilt die Makuladegeneration, aber auch andere Alterserkrankungen der Augen führen oft zur Sehbehinderung.

Natürliche Alterung: Was passiert ab 40 mit den Sehorganen?

In der Kindheit zeichnet sich die Linse der Augen durch hohe Elastizität aus. Die Augenmuskeln sind stark und können die Linsenbrechkraft durch Stauchungen problemlos verändern. Diese sogenannte Akkomodation ermöglicht scharfe Nahsicht. Je älter man wird, desto steifer wird die Linse. Die Akkomodationsfähigkeit der Augen nimmt wegen Versteifungen der Linse Stück für Stück ab. Je härter die Linsen werden, desto weniger können die Augenmuskeln sie noch verformen. Mit der Zeit reicht die Brechkraft nicht mehr aus, um das Licht bei der Nahsicht auf der Netzhaut zu sammeln. Dadurch sieht man im Nahbereich nur noch unscharf. Die ersten Anzeichen der natürlichen Augendegeneration bemerken die meisten Menschen mit 40 Jahren.

Sie halten Bücher beim Lesen fortan zunehmend weiter von den Augen entfernt. Diese normale Altersentwicklung gilt als Alterssichtigkeit und betrifft spätestens im höheren Alter jeden Menschen. Als Augenerkrankung gelten altersbedingte Sehveränderungen dieser Art nicht. Dementsprechend zählt die Alterssichtigkeit auch nicht zu den Sehbehinderungen, sondern ist eine korrigierbare Fehlsichtigkeit.

Was die Brechkraft wiederherstellt: Brillen und unsichtbare Sehhilfen mit Gleitsichtsystem ermöglichen nach Altersveränderungen der Augen auf alle Sehbereiche wieder scharfe Sicht.
Ab etwa 60 kommen zu physiologisch bedingten Brechkraftverlusten der Augen weitere Veränderungen hinzu. Die Fotorezeptoren auf der Netzhaut sterben ab, bis nur noch ein Drittel der ursprünglichen Helligkeit gegeben ist. Daraus resultieren Schwierigkeiten im Hinblick auf die Nachtsicht und Konturerkennung. Außerdem verklumpen ab etwa 70 Jahren Proteine innerhalb der Linse. Die Augen streuen das Licht nur noch diffus und das Farbsehen fällt schwerer.

Natürliche Degenerationsprozesse wie die genannten können die Diagnose tatsächlicher Augenerkrankungen hinauszögern. Einige Menschen halten krankheitsbedingte Sehbeschwerden zunächst für normale Altersveränderungen und wenden sich erst spät an einen Augenarzt. Ab 40 sollten die Sehorgane mindestens alle zwei Jahre untersucht werden. Bei Patient*innen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder familiärer Disposition sogar noch regelmäßiger.

1. Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

AMD gilt in der Bundesrepublik als häufigste Erblindungsursache. An der Makula, der Stelle des schärfsten Sehens, verändert sich hierbei die Netzhaut. In der Gesichtsfeldmitte entwickelt sich ein fortschreitender Sehverlust. In der Textmitte verschwimmen beim Lesen die Buchstaben. Nur außerhalb des zentralen Gesichtsfeldes bleibt die Sehfähigkeit erhalten. Mit Medikamenten lässt sich der Prozess bei rechtzeitiger Diagnose verlangsamen, teils sogar aufhalten. Daher ist es wichtig, die typischen Symptome der Erkrankung nicht mit normalen Altersveränderungen zu verwechseln.

Symptome der AMD:

  • scheibenartige Ausfälle in der Gesichtsfeldmitte
  • eingeschränkte Fixierungsfähigkeit
  • beeinträchtigte Lesefähigkeit
  • erschwerte Gesichter- und Personenerkennung

2. Grüner und Grauer Star

Grauer Star gilt als eine der häufigsten Alterserkrankungen der Augen und zeichnet sich durch eine Linsentrübung aus. Lässt sich die Sehverschlechterung nicht mehr Sehhilfen kompensieren, so ist die Entwicklung krankhaft. Abhilfe schafft ab diesem Stadium eine Staroperation. Die natürliche Augenlinse wird hierbei durch eine Kunstlinse ersetzt. Weitaus gefährlicher als der Graue ist der Grüne Star, das sogenannte Glaukom. Wird diese Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, führt sie zu schweren Sehbehinderungen und Erblindung. In Deutschland sind rund 950.000 Menschen über vierzig Jahren Glaukom-Patient*innen. Wegen der hohen Dunkelziffer leiden insgesamt etwa zwei Millionen an Vorstufen des Grünen Stars, ohne es zu wissen. Anders als der Graue Star entsteht und verläuft das Glaukom unbemerkt, bis die fortschreitende Degeneration das Gesichtsfeld einengt. Zerstörte Sehzellen lassen sich nicht wiederherstellen. Trotzdem kann ein Fortschreiten durch die rechtzeitige Diagnose oft verhindert werden.

Bei der Glaukom-Vorsorge kontrolliert der Arzt oder die Ärztin zu diagnostischen Zwecken alle zwei Jahre

  • den Sehnerv
  • den Augeninnendruck
  • den Augenhintergrund
  • das Gesichtsfeld
  • die Hornhaut-Stärke.

3. Diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie)

Der permanent erhöhte Blutzuckerspiegel bei Diabetes kann die Augengefäße und Netzhaut schädigen. Dieses Phänomen gilt als diabetische Retinopathie und zählt bundesweit zu den häufigsten Ursachen für Sehbehinderungen im Alter. Deshalb sind regelmäßige Augenuntersuchungen für Diabetiker*innen besonders wichtig. Je nach Befund der Netzhautkontrolle stehen heutzutage zahlreiche Behandlungsansätze zur Verfügung, um die drohende Erblindung zu verhindern.

Zur Therapie der Diabetischen Retinopathie haben sich folgende Maßnahmen eingebürgert:
Laserbehandlungen

Injektionen ins Auge
Optimierung der Blutzucker-Einstellung
Anpassungen des Lebensstils (beispielsweise kein Nikotin)


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