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Schriftdolmetscher*in: Übermittler*in zwischen Lauten und Texten

Immer mehr Menschen mit einer Hörbehinderung greifen auf Schriftdolmetscher*innen zurück, um sich mit normal hörenden Menschen zu verständigen. Angesichts des Mangels an qualifizierten Übersetzer*innen wird um eine Ausbildung zum/zur Schriftdolmetscher*in geworben.

Computertastatur mit Eingabetaste "Jetzt bewerben" | © pixabay

Überzeugen Sie bei der Bewerbung mit Ihren Kompetenzen. (pixabay)

Für die Kommunikation zwischen hörbehinderten und normal hörenden Menschen werden Übersetzer*innen eingesetzt. Verbreitet hat sich in den letzten Jahren das Bild von Gebärdensprachdolmetscher*innen. Doch nicht alle Menschen mit Hörbehinderung haben einen Nutzen davon.

Denn eine Hörbehinderung führt nicht automatisch dazu, dass Betroffene die Gebärdensprache erlernen und beherrschen. Die meisten schwerhörigen oder spätertaubten Menschen verständigen sich nach wie vor hauptsächlich in der Lautsprache und setzen dabei auf ihre Hörreste (gegebenenfalls mit Unterstützung von technischen Hörhilfen) beziehungsweise die zuvor erworbenen Sprachkenntnisse.

Sprachbarrieren auch mit Hörresten

Trotzdem stoßen sie hier und da an die Grenzen der Kommunikation, meistens in Gesprächsrunden, aber auch in anderen Situationen. Und hier kommt ein vergleichsweise junges Berufsbild ins Spiel: der/die Schriftdolmetscher*in. Er oder sie übersetzt in der Regel nicht zwischen zwei Sprachen, sondern innerhalb einer Sprache, und zwar vom gesprochenen Wort (Lautsprache) in die geschriebene Sprache (Schriftsprache) – und bei Bedarf zurück. Dabei wird ein Endgerät eingesetzt, auf dem die Übersetzung zu lesen ist, zum Beispiel ein Laptop oder ein Smartphone.

Dabei arbeiten Schriftdolmetscher*innen mit unterschiedlichen Übertragungstechniken und Verfahren und werden oft in Büros und Besprechungsräumen eingesetzt. Sie werden ebenfalls für größere Veranstaltungen wie Kongresse oder Tagungen gebucht, aber auch für Face-to-Face-Kommunikationssituationen wie etwa bei Ämtern oder im Gesundheitsbereich. Wie es bei den Gebärdensprachdolmetscher*innen üblich ist, sind sie vor Ort präsent. Aber es gibt auch technische Lösungen, bei denen die Dolmetscher*innen über das Internet zugeschaltet werden.

Kostenübernahme

Schriftdolmetscher*innen richten sich in erster Linie an hörbehinderte Menschen, die der Gebärdensprache nicht mächtig sind. Aber auch immer mehr gehörlose Menschen ziehen ebenfalls eine*n Schriftdolmetscher*in vor, etwa im Studium oder im Berufsleben, da sie über den genauen Wortlaut verfügen wollen oder Niederschriften zum Nachlesen wünschen.

Genau wie Gebärdensprachdolmetscher*innen werden Schriftdolmetscher*innen von Rehabilitationsträgern und Krankenkassen, im Einzelfall auch von Firmen und Unternehmen der freien Wirtschaft bezahlt. Weil der Bedarf in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen ist, zeichnet sich derzeit ein Mangel an qualifizierten Schriftdolmetscher*innen ab. Daher wirbt der Deutsche Schwerhörigenbund um dieses spannende Berufsbild und bietet eine entsprechende Ausbildung an.


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