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Der Umgang mit negativen Emotionen

Negative Gefühle gehören zum Leben dazu. Doch sie fühlen sich in der Regel nicht gut an. Wie soll man mit ihnen umgehen?

© Unsplash

(Unsplash)

1. Negative Emotionen nach außen richten

Oft richten sich unsere negativen Gefühl auf die Außenumstände und wir beschweren uns über irgendetwas oder irgendjemanden, haben vor etwas Angst oder sind wegen etwas traurig. Wenn das der Fall ist, könnten wir uns klar machen: Die Außenumstände werden davon nicht besser. Auch bestimmte vergangene oder zukünftige Ereignisse können wir nicht dadurch verändern oder sinnvoll beeinflussen, indem wir unsere negative Emotion darauf richten.

Auch ist sehr fragwürdig, ob es sinnvoll ist, über die angeblich „böse Welt“ zu schimpfen oder sich an irgendjemandem emotional zu entladen – auch wenn es nur in der Fantasie oder im Selbstgespräch erfolgen sollte. Diesbezüglich gibt es einen Spruch: „Man kann nicht für den Frieden kämpfen mit den gleichen Mitteln wie im Krieg“. Vielleicht fühlt man sich kurz danach sogar besser, aber ergründen Sie selbst, ob das dauerhaft Ihren Lebensausdruck positiv beeinflusst, respektive ob das Ihrem „wahren Wesen“ entspricht.

Eine Ausnahme könnte hier sein, wenn wir zum Beispiel Wut kurzfristig dazu benutzen, uns von einem Menschen oder einem Umfeld körperlich zu distanzieren. Das kann wichtig sein, um notwendige Distanz zu schaffen und die Atmosphäre kurzfristig zu entspannen. Distanziert man sich von einer Person, ist womöglich nach einiger Zeit wieder eine versöhnliche Annäherung möglich.

Oder aber man muss vielleicht manchmal aus der Abhängigkeit von einer anderen Person beziehungsweise einem Umfeld radikal heraustreten. Zum Beispiel, wenn einen die oder der eigene Partner*in oder ein Mensch am Arbeitsplatz ausnutzt und man glaubt, es aufgrund von „Druckmitteln“ nicht ohne ihn schaffen zu können. In so einem Fall empfiehlt es sich, mitunter auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit wir gegebenenfalls wieder eine klare Lebenshaltung vertreten können.

2. Bekennen zu den negativen Gefühlen

Wir behaupten, da ist keine Wut, Angst oder Trauer, obwohl sich das Gefühl immer wieder bemerkbar macht. Das heißt, wir verleugnen beziehungsweise verdrängen unsere Gefühle, vielleicht weil wir Stärke vorspielen wollen. Auch aus der natürlich in gewissem Sinne verständlichen menschlichen Neigung heraus, immer nur das Positive zu wollen. Aber diese Neigung kann womöglich manchmal dazu führen, dass wir manche Tendenzen immer wieder wiederholen, beispielsweise könnten durch das Nachgehen gewisser Tendenzen auch Süchte entstehen, die uns wie fremd bestimmen.

Hier könnte wichtig sein, sich zu vergegenwärtigen, dass ein sich Bekennen zu den eigenen Gefühlen, ein Fühlen der Gefühle in menschlicher Verletzlichkeit, keine Schwäche, sondern eine wahre Stärke ist, eben weil es Mut erfordert. Wenn wir beispielsweise einen Schmerz, der sich hinter der Wut verbirgt, spüren, kann das natürlich bedeuten, dass die Tränen fließen und das ist dann vollkommen in Ordnung.

3. Das Herz allen Zuständen öffnen

Eine sinnvolle Alternative könnte also sein, alle Gefühle entspannt in Offenheit, Klarheit und Zartheit zuzulassen, anzunehmen und hereinzulassen. Und mit Bewusstseinspräsenz, mit liebevoller Aufmerksamkeit und Akzeptanz darin zu verweilen. Man könnte auch sagen, man öffnet allen Zuständen in Selbstliebe das Herz.

Vielleicht kann man in dieser und als diese Präsenz die emotionalen und gedanklichen Reaktionen bewusst beobachten, wahrnehmen. So können wir womöglich erkennen, dass das, diese Anwesenheit, welche diese Gefühle und Gedanken beobachtet und erkennt, nicht diese Gefühle und Gedanken ist.

4. Beobachtung innerer und äußerer Zustände

Möglicherweise kann es auch eine Hilfe sein, sich vor Augen zu halten: Alle Daseinszustände und Facetten erscheinen in dieser Anwesenheit, die davon unberührt bleibt. Dann löst man sich allmählich von diesen inneren Zuständen, sie ziehen wie Wolken an der ewigen, unverletzbaren, heilen Sonne vorbei. Sinnvoll erscheint: innere und äußere Zustände wahrnehmen und gleichzeitig beobachten.

Manchmal aktivieren sich die Daseinszustände auch im Traum, auch hier ist durch ein offenes Verweilen gegebenenfalls eine Loslösung möglich. Vielleicht gelingt es, den Trauminhalt zuzulassen, ihm bewusst zu begegnen, dass sich das möglicherweise Negative in etwas Sinnvolles oder Harmloses verwandeln kann.

5. Bewusstes Wahrnehmen und Loslösen von Gedanken

Man könnte es sich zur Gewohnheit machen, sich wiederholt die Frage zu stellen: Was geht in diesem Moment in mir vor? Und dann lasse ich in Annahme und Hingabe zu, dass das Licht der Aufmerksamkeit auf mein innerliches Befinden und in meine körperlichen Zustände scheint. So kann ich durch Fühlen, durch Erspüren und bewusstes Vorbeiziehenlassen gewisse Gefühle und Gedanken bewusst wahrnehmen, mich so gegebenenfalls davon lösen und eine klare Lebenshaltung entwickeln und vertreten.


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