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Akzeptanz und Selbstliebe durch geduldige Entschlossenheit

Wenn es uns gelingen könnte, uns und die gegenwärtige Gesamtsituation voll zu akzeptieren und sich darin so anzunehmen, zu lieben, wie man nun mal ist, wäre das Leben um vieles leichter. Diplompsychologe Tim Glogner gibt Tipps, wie man Akzeptanz und Selbstliebe entwickeln kann.

© pixabay

(pixabay)

Eine Situation ist nun mal, wie sie ist, und eigentlich sollte das Akzeptieren einer Situation keine „Arbeit", keine Anstrengung sein. Doch das Akzeptieren und doch nicht zu Resignieren ist oft das Schwerste. Denn es erfordert ein vollkommenes Loslassen aller persönlichen Anstrengungen, Vorstellungen und Widerstände. Es könnte hilfreich sein zu denken: „Ich lasse einfach los. Ich lasse zu, dass alles so ist, wie es ist. Es ist jetzt so und nicht anders.“ Diese Hingabe an das Leben ist ein tiefes Vertrauen in das Leben. Und diese Hingabe ist heilsam. Warum?

Weil wir nicht mehr gegen uns selbst kämpfen. Weil wir vertrauen und durch dieses Vertrauen können ganz wundersame Dinge entstehen, die vorher nicht möglich waren. Neue Perspektiven eröffnen sich vielleicht. Wer immer im Krieg ist, sieht die Blumen am Wegesrand nicht mehr.

Erfolg nicht als Voraussetzung für Liebenswürdigkeit

Möglicherweise verlangt diese Haltung, unseren rationalen Verstand zwar weiterhin sinnvoll einzusetzen, aber auch zu erkennen, dass dies ein Vertrauen ist, das noch über den rationalen Verstand hinausgeht.

Und: tief in uns ist es vielleicht zumindest erahnbar, dass jeder Mensch im Herzen und auf seine Weise sogar äußerst liebenswert ist. Auch das bräuchte man demzufolge nur in sich selbst zulassen, kein etwas werden, kein anders sein, kein eine „besondere“ Person sein, kein erreichen müssen, wäre erforderlich, nur ein sich öffnen, zulassen, dass man liebenswert und wertvoll ist, trotz einer aktuell erlebten Einschränkung.

Akzeptanz durch Akzeptanz der Nichtakzeptanz

Was kann man nun tun, um die eigene Situation besser zu akzeptieren und sich trotz aller scheinbaren Unvollkommenheit zu lieben?

Vielleicht könnte es helfen, voll und ganz ehrlich zu sein. Das könnte heißen, zu akzeptieren, dass man nicht ganz akzeptieren kann. Die Akzeptanz ist dann über diese „Brücke" besser möglich. Die „Akzeptanz der Nichtakzeptanz“ könnte vielleicht auch der Motor zur Entschlossenheit und somit der erste Schritt sein.

Doch man darf Akzeptanz, dieses Loslassen, diese tiefe Vertrauen nicht mit Resignation verwechseln. Es gibt ein Beispiel, das den Unterschied schön erklärt: Ein Frosch fällt in ein Milchglas. Er respektiert seine Situation voll und ganz, fügt sich auf eine Weise in sie, lässt los, aber versucht trotzdem entschlossen aus dem Glas zu kommen... und als scheinbar alle seine Versuche scheitern, merkt er plötzlich, dass die Milch zu Butter geworden ist und er kann das Glas verlassen.

Diese Metapher könnte bedeuten: Akzeptanz im Sinne von Respekt der gegenwärtigen Situation gegenüber und gleichzeitig stets bemüht sein, eine stete, zuversichtliche Entschlossenheit, das Beste und Sinnvollste ganzheitlich aus seinem Leben zu machen. Ebenfalls bedeutsam hierbei könnte sein, sich konstant, aber auch stets geduldig auf den Lebens- und Lernprozess einzulassen.

In Punkto Behinderung beziehungsweise Erkrankung könnte das bedeuten: Unterschiedliche Behandlungs-, Linderungs- und/oder Umgangsmöglichkeiten, Erkenntnismöglichkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten ausprobieren und ausschöpfen.


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