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Depression: Partnerschaft & Beziehung

Eine Depression ist nicht nur eine große Belastung für die betroffene Person selbst, sondern auch für das Umfeld. Eine ganz besondere Herausforderung ist sie für eine Partnerschaft. Das gemeinsame Durchstehen kann die Beziehung aber auch festigen.

Nahaufnahme der Hände von hinten wie Mann und Frau Hand in Hand gehen | © pixabay

Krankheiten können Partnerschaften belasten, aber auch festigen. (pixabay)

Lebt man mit einer Person mit Depressionen zusammen, kann das eine sehr große Belastung sein – sowohl emotional als auch körperlich. Es kann sein, dass man Schuldgefühle hat und sich überfordert und hilflos fühlt.

In der Partnerschaft mitfühlen, nicht mitleiden

Die bedrückte oder gar aggressive Stimmung von Betroffenen kann auf Dauer auch auf den/die Partner*in überspringen. „Mitfühlen, nicht mitleiden“ heißt hier aber die Devise. Der depressiven Person ist nicht geholfen, wenn man ebenfalls depressiv wird, und sei das nur aus Empathie. Angehörige und Partner*innen dürfen und sollen sich sogar immer noch am Leben erfreuen.

Auch wenn es schwerfällt, bleiben die meisten Partner*innen bei den Betroffenen. Anteilnahme und Hilfsbereitschaft lassen die vorhandenen Schwierigkeiten überwinden. Diese Schwierigkeiten zusammen zu meistern, sehen viele als Beweis für ihre Beziehung an. Anders sieht es bei der manisch-depressiven Krankheit aus. Viele Beziehungen zerbrechen oft schon nach der ersten manisch-erregten Phase.

Nicht zum „Laien-Doktor“ werden

Schnell wird man in einer Beziehung mit einer depressiven Person zu einer Art „Laien-Doktor“. Man versucht, mit Ratschlägen beizustehen, zu motivieren und die Depression „verschwinden zu lassen“. Natürlich darf man motivieren, die Schulter zum Ausweinen sein und den/die Partner*in unterstützen. Wichtig ist aber, dass man dabei nicht in die Rolle von Therapeuten rutscht. Angehörige sind selten dazu ausgebildet und selbst wenn, ist die emotionale Bindung zu der betroffenen Person zu groß. Partner*innen oder auch Angehörige und Freunde sollten nie versuchen, professionelle therapeutisches Fachpersonal zu ersetzen. Spätestens dann, wenn vergebliches Bemühen um Aufhellung der trostlosen Gemütsverfassung Gefühle ärgerlicher Hilflosigkeit auslösen, stoßen Angehörige an ihre Grenzen. Sie spüren, dass sie die Betroffenen „trotz guter Argumente“ gefühlsmäßig nicht erreichen können.

Was können Partner tun?

Wichtig ist es, dass man die betroffene Person mit Depressionen ernst nimmt. Angehörige können Betroffenen, wenn nötig, auch kleinere Arbeiten abnehmen, wie zum Beispiel Arzttermine organisieren oder im Haushalt mehr Aufgaben erledigen.

Auch können Partner*innen zu gemeinsamen Aktivitäten animieren und dabei unterstützen, die Medikamente richtig einzunehmen und Termine einzuhalten. Dabei müssen Angehörige von depressiven Menschen aber immer bedenken, dass sie auch eigene Bedürfnisse haben. Auch wer seine*n Partner*in liebt, darf ab und zu sauer oder enttäuscht sein.

Für eine Person da zu sein, heißt nicht zwingend, dass man alles aufgeben und seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken soll. Im Gegenteil.

Hilfe für Angehörige

Angehörige können die Belastungen durch die Depression besser ertragen, wenn sie sich selbst auch etwas Gutes tun, für seelischen Ausgleich sorgen und eigene Bedürfnisse nicht vernachlässigen. Sich mit Freundinnen und Freunden auszutauschen ist wichtig, aber nicht immer ausreichend. Für diese Fälle gibt es Selbsthilfe- oder Angehörigen-Gruppen, ebenso wie eine umfassende und sachgerechte Unterstützung und Beratung durch eine Fachperson.


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