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Herzinfarkt – das Leben danach

Ein Herzinfarkt kann das alltägliche Leben beeinflussen und das Risiko für einen Folgeanfall erhöhen. Wichtig ist neben einer langfristigen medizinischen Behandlung die Bereitschaft der Betroffenen, gegebenenfalls ihre Gewohnheiten zu ändern.

zwei Sanitäter schieben einen Patienten in einen Krankenwagen | © pixabay.com

Erste Hilfe bei einem Herzinfarkt (pixabay.com)

Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in den Industrienationen. Wer dieses lebensbedrohliche Ereignis überlebt, muss sich bewusst sein, dass die zum Infarkt führende Krankheit – die sogenannte Arteriosklerose – nicht wieder verschwindet. Die Risiken für das weitere Leben dürfen deshalb nicht unterschätzt werden.

Die Lebenserwartung nach einem Herzinfarkt hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie viel Herzmuskelgewebe ist beim Infarkt abgestorben oder vernarbt?
  • Wie schwer sind die Herzkranzgefäße insgesamt erkrankt?
  • Wie viel Pumpleistung vermag die linke Herzkammer noch zu erbringen?

Jeder Herzinfarkt bedeutet eine akute Lebensgefahr. Das wichtigste Ziel muss deshalb sein, einen weiteren Infarkt zu vermeiden. Die Medizin trägt ihren Teil dazu bei. Dies beginnt bereits in der mehrwöchigen Rehabilitation, die sich an den Krankenhausaufenthalt anschließt und setzt sich durch eine lebenslange Behandlung mit Medikamenten fort. Mit diesen können zum Beispiel der Bluthochdruck angegangen, Diabetes mellitus kontrolliert, die Herzaktivität verbessert, die Blutfettwerte gesenkt oder Depressionen bekämpft werden.

Änderung des Lebensstils

Wichtig für die Prognose nach einem Herzinfarkt ist aber auch das persönliche Verhalten der Betroffenen. Selbstverständlich gibt es allgemeingültige Empfehlungen für einen gesunden oder zumindest gesünderen Lebensstil.

Zuerst sollten sich die Betroffenen aber medizinischen Rat einholen hinsichtlich der Risikofaktoren, die zum Herzinfarkt geführt haben. Dementsprechend und aufgrund des durch den Infarkt entstandenen Schadens werden die Schwerpunkte gesetzt. Bereits in der Rehabilitation wird der betroffenen Person geholfen, sich auf die Änderung des Lebensstils einzustellen.

eine Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert, im Hintergrund ein See | © pixabay Meditation kann Stress abbauen. (pixabay)

Unterstützung bei langfristiger Rehabilitation

Wieder im Alltag gilt es, das Gelernte konsequent und auf Dauer umzusetzen. Viele Menschen fallen aber in alte Gewohnheiten zurück.

Eine wichtige Rolle bei der langfristigen Rehabilitation nehmen deshalb die Herzgruppen ein. Dabei handelt es sich um ärztlich betreute und begleitete Selbsthilfegruppen. In Deutschland gibt es etwa 6000 Herzgruppen mit mehr als 120.000 Betroffenen.

Dabei werden laut der Deutschen Herzstiftung folgende Bereiche bei der Rehabilitation berücksichtigt:

  • Bewegungs- und Sporttherapie
  • Ernährungsumstellung
  • Stressbewältigung und Entspannung
  • Krankheitsbewältigung
  • bewusstes Umdenken in Alltag und Freizeit
  • nachhaltige Lebensstiländerung
  • Schulung zum richtigen Umgang mit der Erkrankung (Medikamente, Symptome erkennen)

Herzgruppen bieten den Vorteil der Sicherheit, da immer medizinisches Fachpersonal dabei ist. Außerdem teilt man mit allen Anwesenden das gleiche Schicksal.

ein Salat im Zentrum, daneben sind Schüsseln mit diversen Obst und Gemüse  | © pixabay Eine gesunde Ernährung und abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig. (pixabay)

Positive Faktoren

Zu den allgemein anerkannten langzeitlichen Rehabilitationsmaßnahmen gehören außerdem:

  • Bewegung und eine aktive Lebensweise: Hier sollte es im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt vorwärts gehen. Anfangen sollte man mit kurzen Spaziergängen, die nach und nach ausgedehnt werden können. Auch Arbeiten im Haus oder im Garten können wieder getätigt werden. Nach ein paar Wochen empfiehlt sich die Aufnahme eines regelmäßigen Kreislauftrainings. Am besten ist es, vorgängig durch Tests festzustellen, welchen Belastungen man sich aussetzen darf.
  • Übergewicht bedeutet eine zusätzliche Belastung für das Herz. Deshalb ist es wichtig, einerseits durch sportliche Betätigung, andererseits durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung das Idealgewicht zu erreichen. Es empfiehlt sich der Gang zur Ernährungsberatung. Grundsätzlich kann festgehalten werden: Lieber Obst und Gemüse als Schweinefleisch und Wurstwaren. Die Küche aus den Mittelmeerländern ist sehr gesund, enthält viel pflanzliche Lebensmittel, wenig tierische Produkte und viel weniger Fett als die Küche in unseren Breitengraden. Auch die asiatische Küche mit wenig Fett zubereitet ist gesund und schmeckt.
  • Spätestens nach einem Herzinfarkt sollte man unbedingt mit dem Rauchen aufhören.
  • Vielfach ist Stress in Verbindung mit anderen Faktoren ein Grund für einen Herzinfarkt. Dieser Stress muss durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten und ein gutes Zeitmanagement vermieden werden. Belastende Situationen sind zu meiden. Ein gesundes Körpertraining oder Entspannungstechniken helfen, gelassener zu werden.

Grundsätzlich bewirkt eine positive Einstellung viel und wirkt auch unterstützend bei den vorgenannten Punkten. Lust, Freude und das Bewusstsein, dass der neue Lebensabschnitt auch etwas Gutes haben kann, sollten die Oberhand gewinnen.


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