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Epilepsie: Diagnose und Therapie

Bevor eine Epilepsie therapiert werden kann, muss sie eindeutig diagnostiziert werden. Dabei ist es wichtig, dass die Dokumentation möglichst umfangreich ist und die Erkrankung genau beobachtet wird.

Verschiedene Tabletten sind sortiert in einer Tablettenbox für sieben Tage. | © Laurynas Mereckas/unsplash

Gewisse Medikamente müssen regelmäßig eingenommen werden. (Laurynas Mereckas/unsplash)

Ob jemand von Epilepsie betroffen ist, kann von medizinischen Fachpersonen anhand einer Reihe von Untersuchungen festgestellt werden. Eine möglichst genaue Beschreibung der Krankengeschichte und der Anfälle machen eine Diagnose möglich. Bei Epilepsien oder epileptischen Anfällen kann es zu Bewusstseinseinschränkungen kommen, daher wird beim Aufstellen einer Diagnose meist die Beobachtung einer Drittperson herangezogen. Zur Einordnung des Anfalls hilft es, möglichst viele Einzelheiten des Anfalls zu kennen.

EEG misst elektrische Aktivität des Gehirns

Neben der Beobachtung ist die Elektroenzephalografie (EEG) ein wichtiges Messinstrument zur Diagnose von Epilepsie. Das EEG ist eine Methode zur Messung der gesamten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das EEG kann diese Schwankungen grafisch darstellen. Mithilfe des EEG kann so beim Patienten die Bereitschaft zu epileptischen Anfällen festgestellt werden.

Mit dem Einsatz von bildgebenden Verfahren wie der Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder der Computer-Tomographie (CT) kann festgestellt werden, ob eine Funktionsstörung des Gehirns bei Betroffenen vorhanden ist.

Zur Abklärung einer möglichen Vererbung von Epilepsie wird auch die Familiengeschichte berücksichtigt. Wenn schließlich alle Angaben vorliegen, kann die Diagnose einer bestimmten Epilepsieform anhand der ILAE-Klassifikation (International League Against Epilepsy) gestellt werden.

Medikamentöse Behandlung

Die Behandlung von Betroffenen mit Epilepsie erfolgt durch  Ärzt*innen aus verschiedenen Fachgebieten. Fachbereiche der Neurologie, Kindermedizin, Kinderneurologie, Innerer Medizin, Allgemeinmedizin oder Neurochirurgie arbeiten zusammen an einer Behandlungsmethode. Im Vordergrund der Therapie stehen ein Umgang mit der Erkrankung im Alltag, – insbesondere auch in Bezug zur Lern- oder Arbeitssituation – die Verhinderung von langzeitlichen Beeinträchtigungen und das Vermeiden von Unfällen oder Verletzungen.

Die Behandlung erfolgt im Normalfall durch die Einnahme von antiepileptischen Medikamenten. Die Wahl der sogenannten Antiepileptika richtet sich nach der Art der Epilepsie sowie der Art der Begleiterkrankungen. Vor Beginn der medikamentösen Behandlung werden die möglichen Risiken der Behandlung und Nebenwirkungen der Medikamente gegen die Risiken der Anfälle abgewogen.

Bei umfangreicheren Fragestellungen ist eine spezialisierte und intensive Betreuung in Epilepsiezentren ratsam. Eine medikamentöse Therapie kann durch eine angepasste Lebensweise mit der Beobachtung und Vermeidung von anfallsauslösenden Situationen und Faktoren unterstützt werden.

Etwa zwei Drittel der Betroffenen führen durch die Unterstützung von Medikamenten ein Leben ohne (größere) Einschränkungen. Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen lassen sich die Anfälle nicht ausreichend oder gar nicht beeinflussen.

Eine Frau operiert am OP-Tisch. | © Artur Tumasjan/unsplash In bestimmten Situationen kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. (Artur Tumasjan/unsplash)

Operation mögliche Alternative

Wenn sich Anfälle mit Medikamenten nicht ausreichend kontrollieren lassen, wird unter Umständen ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation ist abhängig von der Art der Anfälle, der betroffenen Hirnregionen und der Wichtigkeit dieser Hirnregionen für das alltägliche Leben.


Dieser Artikel entstand mit der freundlichen Unterstützung durch den Landesverband Epilepsie Bayern e. V.


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