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Brustimplantate und Brustprothesen – Leben und Möglichkeiten nach einer Brustamputation

So gut wie jede Frau fürchtet sich vor einer Brustamputation – medizinisch Mastektomie genannt. Hinzu kommt die psychische Belastung und weitere Folgen des Eingriffs. Viele Frauen können sich ein Leben ohne Brust gar nicht vorstellen.

Röntgenaufnahme eines Oberkörpers | © pixabay

Krankheiten können durch Röntgenaufnahmen festgestellt werden. (pixabay)

Wie geht es weiter? Wie sieht mein Leben dann überhaupt aus? Wird mein Partner oder meine Partnerin und mein soziales Umfeld mich so akzeptieren wie ich dann bin? Bin ich überhaupt noch eine echte Frau?

Dies und noch viele weitere Fragen stellen sich betroffene Patientinnen, die durch den einen oder anderen Grund keine weibliche Brust mehr haben.

Die häufigsten Gründe für eine Brustamputation sind:

  • Brustkrebs
  • Unfall, ohne die Möglichkeit das Eigengewebe zu retten
  • Schwere Tumorarten
  • Folgen einer Chemotherapie
  • Eigener Wunsch der Patientin als Vorsorgemaßnahme

Unsere moderne Medizin hat heutzutage weitaus mehr Möglichkeiten als früher um Brustkrebserkrankungen zum erkennen. Bei Operation wird versucht, diese brusterhaltend durchzuführen. Dies ist aber leider nicht immer möglich und es kann zur beidseitigen oder einseitigen Amputation der Brüste kommen.

Die weibliche Brust ist das weibliche Erkennungsmerkmal schlechthin. Die Amputation bringt nicht nur ästhetische Veränderungen im Alltag mit sich, sondern stellt vor allem auch eine psychische Belastung dar. Vor dem Spiegel wird die Patientin jedes Mal wieder an die Operation erinnert und es gilt als bewiesen, dass psychosoziale Verluste ein extremes seelisches Ungleichgewicht nach sich ziehen können. Eine Lösung kann sein sich in Selbsthilfegruppen, wie der Frauenselbsthilfe, zu organisieren und auszutauschen.

Brustaufbau und Brustrekonstruktion mit Brustimplantaten und Prothesen

Manche Frauen finden sich mit der Tatsache ab und lernen mit der Situation umzugehen und zu leben. Viele andere suchen aber nach Möglichkeiten und Lösungen und diese sind in der plastischen beziehungsweise wiederherstellenden Chirurgie zu finden. Es gibt medizinisch mehrere Möglichkeiten die weibliche Brust wiederherzustellen. Die häufigste Methode ist das Einsetzen von Silikonimplantaten zur gezielten Rekonstruktion auf die Wunschgröße.

Im Vorfeld einer solchen Operation muss die Brusthaut allerdings erstmal mit einem Expander eine Zeit lang gedehnt werden um ausreichend Platz für das Implantat zu haben. Da nach einer Brustamputation kaum noch Eigengewebe vorhanden ist, ist dieser Schritt unabdingbar und dauert je nach Spannkraft der Haut zwischen 3 und 6 Monaten. Zu gegebener Zeit wird dann der Expander durch das dann gleich große Wunschimplantat operativ ersetzt. Die Schnittführung erfolgt über die Brustumschlagsfalte.

Häufig wird im gleichen Zuge oder zeitlich ein paar Monate versetzt auch die Brustwarze rekonstruiert. Entweder ebenfalls mittels Implantaten oder mit Eigengewebe.
Auch bei Patientinnen mit einseitiger Mastektomie kann ein Brustimplantat-Einsatz erfolgen, um die vorherrschende Asymmetrie auszugleichen.

Vorbereitung einer Brustamplantation im Operationssaal | © unsplash Eine Brustimplantation hat nicht nur Vorteile, sondern ist auch mit Risiken verbunden. (unsplash)

Grenzen und Risiken von Brustimplantaten

Wie jeder plastisch-ästhetische Eingriff hat auch das Einsetzen von Brustimplantaten nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken, derer sich Betroffene im Vorfeld bewusst werden müssen. Ein Zurückgewinnen der eigenen Brust ist nicht ohne gewisse Einschränkungen zu bekommen.

So ist neben Wundheilungsproblemen, Schmerzen und Narbenbildung auch die Kapselfibrose zu nennen, die in unterschiedlichen Stärke- und Schmerzgraden auftreten kann, wenn der Körper den Fremdkörper abstößt. In solchen Fällen hilft nur ein erneuter Austausch der Prothesen oder eine Entfernung der Verkapselung.

Brustaufbau mit Eigengewebe und Lipofilling

Nicht in allen Fällen ist eine Brustrekonstruktion und -modellierung mit Silikonimplantaten möglich, angebracht oder erwünscht. In diesen Fällen haben betroffene Frauen die Möglichkeit einen Brustaufbau mit Eigengewebe durchführen zu lassen. Dieser Eingriff ist deutlich langwieriger und komplizierter als der vorher genannte, dafür hat man aber auch keinen Fremdkörper und keinen Kapselfibrose zu befürchten. Das Eigenfett wird gewonnen aus der Entnahme aus Körperzonen wie Bauch oder Rücken, was unterschiedliche Operationstechniken nach sich zieht.

Eine Möglichkeit ist, Bauchfettgewebe zur späteren Rekonstruktion zu nutzen, da sich das Gewebe in dieser Region dem Gewebe der Brust sehr stark ähnelt. Aber nicht für jede Frau ist diese Methode möglich, denn sie hat ebenfalls ihre Grenzen. Sehr sportliche Frauen, alte Frauen über 70 sowie sehr fettleibige Patientinnen können auf diese Weise nicht operiert werden. Auch bestehen Risiken durch eine operativ bedingte Schwächung des Bauchbereiches, Narben um den Bauchnabel herum sowohl die Gefahr eines Bruches der Bauchwand.

Moderne Methoden ermöglichen auch eine teilweise Rekonstruktion durch Lipofilling. Hierbei wird durch Fettabsaugung und anschließender Aufbereitung des Fettgewebes und Reinjizierung eine neue Brust geformt. Allerdings reicht das Fett in den seltensten Fällen für eine komplette Wiederherstellung und wird nur als ergänzende Methode verwendet.


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