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Party machen – auch mit Rollstuhl ein schönes Erlebnis

Für die Jungen und Junggebliebenen gibt es immer wieder am Wochenende ein Ritual: der Partybesuch in einer Disco, in einer Stadthalle, einem umfunktioniertem Sportheim oder ähnlichem. Auch Rollstuhlfahrer*innen müssen nicht zuhause bleiben und den Fernseher hüten. Damit das Partyvergnügen ungetrübt bleibt, ist es jedoch angebracht, ein paar Tipps zu beherzigen.

Konfetti fliegt vor blauem Hintergrund | © Jason Leung/ unsplash

Leute kennenlernen, Lachen, Tanzen, Party machen – dies ist alles auch für Meschen im Rollstuhl möglich. (Jason Leung/ unsplash)

Besonders für die Nutzer*innen von schweren Elektrorollstühlen empfiehlt es sich, im Vorfeld abzuklären, ob es am Veranstaltungsort Stufen oder gar Treppen gibt. Jede*r Rollstuhlfahrer*in weiß selbst, wie viele Stufen mit dem Gefährt überwunden werden können. Grundsätzlich sind die meisten Menschen sehr hilfsbereit, wenn es darum geht, einen Rollstuhl über ein paar Stufen hinwegzuheben.

Allerdings sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass zur fortgeschrittener Stunde nur das Veranstaltungspersonal wie zum Beispiel die oder der Türsteher*innen noch mit Sicherheit ganz nüchtern ist und risikolos mit zupacken kann. Einfacher und sicherer ist es natürlich, wenn es einen ebenerdigen Eingang oder Nebeneingang gibt. Dies ist besonders bei großen Diskotheken häufig der Fall.

Menschen im Rollstuhl können manchmal von den Personen am Einlass besondere Aufmerksamkeit erhalten. Langes Anstehen in der Schlange muss daher nicht immer sein. Trotzdem sollte man sich benehmen und, wenn möglich, der Kleiderordnung der Veranstaltung entsprechen. Ebenso, wie bei allen anderen Gäst*innen, obliegt es letztendlich dem Personal an der Tür, wer hineinkommt und wer nicht.

Wenn man dann drinnen angekommen ist, sollte man dem Personal an der Kasse den Schwerbehindertenausweis vorzeigen und darauf hinweisen, dass eine Begleitperson freien Eintritt erhält.

Es empfiehlt sich grundsätzlich für Rollstuhlfahrer*innen, Partys immer in Begleitung einer Person, die nicht im Rollstuhl sitzt, zu besuchen. Ob man dabei mit einer Assistenzkraft oder mit Freund*innen ins Nachtleben startet, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass man jemanden dabei hat, der einen kennt und weiß, wann man welche Hilfe benötigt. Manchmal müssen auch andere Partygäst*innen beiseite gebeten werden, wenn man im Rollstuhl nicht durch kommt, oder an zu hohen Bars Getränke besorgt werden.

Bild mit Menschen und unteranderem einem Rollstuhlfahrer vor einem Eingang einer Party | © Andi Weiland / Gesellschaftsbilder.de Es empfiehlt sich bei einem Partybesuch im Rollstuhl, Begleitung mitzunehmen (Andi Weiland / Gesellschaftsbilder.de)

Erfahrungsgemäß kommt es auf jeder Party vor, dass andere Besucher*innen, oft in nicht mehr ganz nüchternem Zustand, auf Rollstuhlfahrer*innen zukommen. Meist gibt es dann Aussagen zu hören, wie schön die Leute es doch fänden, dass man trotz Rollstuhl gekommen sei und sich nicht zuhause verstecke. Andere wollen einem (je nach Grad der Angetrunkenheit) auch schon mal die Hand geben oder einem ein Bussi auf die Wange drücken.

Wenn man sich dessen als Rollstuhlfahrer*in nicht selbst erwehren kann, ist es sinnvoll, mit der Begleitung im Vorfeld ein Zeichen auszumachen, damit diese weiß, wann es einem zu viel wird und er oder sie dazwischen gehen soll. Auch die Begleiter*innen sollten sich auf Kommentare der anderen Partygäst*innen einstellen, wie toll es doch ist, dass sie mit einer Person im Rollstuhl unterwegs sind. Wie man mit derartigen Bekundungen umgeht, bleibt jedem Menschen selbst überlassen. Meistens reicht es schon nett zu lächeln und zu nicken. Es ist jedoch auch verständlich, wenn man dem Gegenüber klar sagt, dass man lieber in Ruhe gelassen werden würde.

Grundsätzlich ist es jeder Person selbst überlassen, ob und wie viel Alkohol er oder sie auf einer Party trinkt. Bei manchen Krankheitsbildern empfiehlt es sich jedoch, vorher kurze Rücksprache mit dem oder der behandelnden Mediziner*in zu halten.

Sinn und Zweck eines Partybesuchs ist jedoch Spaß zu haben. Für viele Menschen gehört neben dem Alkoholgenuss und dem Knüpfen neuer Bekanntschaften auch das Tanzen dazu. Manchen Personen im Rollstuhl reicht es bereits, die anderen Partygäst*innen beim Tanzen zu beobachten, um Spaß zu haben. Wer aber lieber mitmachen und auch tanzen möchte, sollte sich dieses Vergnügen nicht nehmen lassen. Ob man dazu mitten auf die Tanzfläche rollt oder lieber abseitsstehen bleibt, ist dabei ebenso dem eigenen Geschmack überlassen, wie die Wahl, ob man nur ein wenig seinen Körper im Rhythmus bewegt, oder den ganzen Rollstuhl im Takt der Musik umher lenkt.

Erlaubt ist, was gefällt und Spaß macht! Und keine Sorge vor den Blicken anderer Partygäst*innen. Denn wenn man ehrlich ist: nur die wenigsten Menschen machen beim „Abtanzen“ wirklich eine gute Figur.


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