Wie kann es einem nach einer Hand Amputation gehen.?

Hallo zusammen
In Kürze steht bei mir die Amputation an..
Das heißt genau gesagt heute in 2 Wochen.
Jetzt plagen mich natürlich auch Fragen über Fragen.

Was kommt auf mich zu ?
Wie wird das nach der Amputation sein?
Es wird die rechte Hand amputiert
Ich hab mich schon viel informiert etc aber jetzt wo der Termin für steht ist es doch etwas anderes.

Ich hoffe auf Hilfe oder Erfahrungen

LG Jacqueline
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Antworten

  • Gehen wird vermutlich gar nichts...Ich nehme an Du gehst schon jetzt nicht auf Händen, und die Zähne putzen musst Du vermutlich mit der linken Hand .
    Du musst nicht meinen das ich deine Frage nicht ernst nehme ich möchte Dir nur ein wenig die Angst nehmen. Klar ist eine Amputation im wahrsten Sinne des Wortes ein Einschnitt ins Leben, aber auch den wirst Du meistern .
    Das Spital in dem Du operiert wirst wird Dir sicher die notwendigen Informationen vermitteln.
    Ich wünsche dem OPTeam und Dir ein gutes Gelingen .
  • Ich fand dass es weh tut vor allem die ersten Wochen und Monate, dass es eher blöd aussieht und dass es unpraktisch ist.

    Nach einer Weile gewöhnt man sich daran dass es langfristig weh tut, man findet dann dafür andere Leute die finden dass es blöd aussieht blöd, und irgendwann ist es nicht mehr so extrem unpraktisch. Das geht so von selber da muss man nicht mal arg viel dazu tun.

    Man kann schauen ob man eine Prothese will; eine kosmetische / passive Prothese geht nicht so oft kaputt, sieht nicht sehr blöd aus, kann aber nicht arg viel. Die ich am meisten anhabe ist eine mit Kabelzug und besonderem Greifer, der sehr stark greifen kann (TRS Prehensor) und die auch gut lange hält; sieht auf seine Art blöd aus. Von einer teureren elektrischen Prothese hat man meist nicht so viel wenn man damit wirklich hart arbeiten will oder dabei viel schwitzt, die modernen Handprothesen greifen weder besonders gut noch halten sie besonders lange, sie sind massiv teuer und sehen natürlich auch irgendwie blöd aus.

    Man muss aber erstmal nichts machen, kaufen, installieren, usw. Man findet dann schon raus wo man Probleme hat. Die kann man ja dann hier hinschreiben und dann weiter schauen. Die meisten Sachen kann man sonst wie einklemmen oder festhalten; oder man fragt jemand anders um Hilfe.

    Häufige Fragen:
    - Fahrrad fahren - ja, da gibts für Prothesen so Sachen zum dran machen
    - Schuhe binden - Uebungsfrage; ich trage Lock Laces (Schieberegler für Schuhbändel)
    - Büchsen öffnen - geht auch so man muss es nur tun ; )
    - Wäsche aufhängen bügeln zusammenlegen - kein Problem, nur vielleicht etwas anstrengend
    - Putzen, Boden sauber machen .- kein Problem, nur ev etwas anstrengend
    - Brot streichen - wenn die Butter beinhart ist in Mikrowelle, oder nicht in Kühlschrank stellen
    - Marmeladenglas oder Konservenglas mit Vakuum Deckel geht nicht auf - mit Dremel, Akkuschrauber oder Ahle Loch in Deckel machen : ) : ) geht super
    - Fingernägel schneiden - ich dusche oder bade erst, dann sind die Fingernägel nass und weich, dann feile ich sie mit einer normalen grossen Baumarktmetallfeile, geht extrem schnell und kommt perfekt raus
    - Anziehen - je nachdem vorher Verschluss zumachen / zulassen und so rein schlüpfen; bei meinen Hemden mache ich ausser die oberen 2 keine Knöpfe mehr auf sondern lass die zu, spart viel Zeit
    - Reissverschlüsse - sind eh doof, wirst Du schon raus kriegen das braucht halt Zeit
    - Fleisch oder Essen sonst schneiden - Gabel auf Fleisch dass es runter drückt, mit kaputtem Arm gabel fixieren und hop
    - Bettdecke überziehen - "Duvet burrito method" Googlen : ) funktioniert super; sonst Baumarktklemmen, ist billig und geht gut
    - Zahnseide - einfach 70 cm mehr nehmen und um den kaputten Arm wickeln, das geht gut
    - Liegestützen - vielleicht 2-3 Jahre warten , vorsichtig anfangen, dann gehts auch mal auf Holzboden


  • Vielen Dank für die Antwort

    Ab wann kann man an Prothesen denken?
    Wie wird die finanziert?
    Komplett selbst oder auch Kasse?
    Wie ist es nach der Amputation mit schmerzen bzw sind die wirklich so heftig?

    Ich hoffe komm klar damit
    Meine Kinder brauchen mich.
    Ich lebe sehr lange jetzt mit offener wunde und sehr starken Schmerzen
    LG
  • Naja der Knochen ist erstmal an zwei Stellen durchgesägt vorn offen, Muskeln / Sehnen kaputt, die Haut zieht über die scharfen Knochenkanten, also doch, ich fand die ersten Wochen sehr sehr heftig, und hatte vorher auch schon sehr starke Schmerzen gehabt. Ich hatte die erste Woche eine Morphiumpumpe mit der ich selbst dosieren konnte und war damit immer am oberen Anschlag - dann allerdings gings gut. Erst nachdem die weg war und die Wunde am Stumpf heilte nicht gut, das dauerte dann gefühlt ewig, vielleicht 5-6 Wochen, das tat dann auch nachher noch sehr weh und war nicht so eine gute Zeit. Irgendwann war dann das Ding zugeheilt. Erst nach ein paar Monaten war es etwas weniger empfindlich, aber richtig belastbar war es erst 2-3 Jahre später. Mit aktivem abhärten, also, etwas gemein zu sich sein, bin ich sicher, man kann das beschleunigen ; ) aber dazu hatte ich nicht so die Motivation.

    Der Stumpf schrumpft dann erstmal , bei mir vielleicht so am meisten über die ersten 2 Jahre, während der Zeit passt keine Prothese besonders satt und gut, muss man sich nichts vormachen. Es ist normal dass sie zwar erst zu einem Zeitpunkt passt, dann wenn es angepasst wird, und ein zwei Monate später schon wieder etwas am Arm lottert, das ist kein Fehler sondern Tatsache dass man schrumpft, da kann auch der Prothesentechniker nichts dafür. Daher tut man sich was das angeht sicher einen Gefallen wenn man nicht sofort losrennt um sich was bauen zu lassen. Hier bezahlte die IV (Invalidenversicherung) meine Prothese oder jedenfalls das, was davon zur Arbeit nötig ist. Sachen die ich sonst so brauche, auch Zeug zum Ausprobieren, da schaue ich selbst danach.

    Was sicher bis heute am meisten brachte, fürs Lebensgefühl insgesamt, waren Kompressionsstrümpfe oder -socken oder Bandagen. Der Stumpf bei mir ist immer gestaut, da das Blut nicht richtig abfliesst, und wenn er deswegen kalt wird, was auch im Sommer passiert besonders wenn er längere Zeit herunter hängt, und so graublau wird, eiskalt dann, dann drehen die eh schon unangenehmen Phantomschmerzen richtig auf und es brennt dann andauernd, sehr sehr unangenehm. Dann bringt Wärme für sich bei mir nichts, das brennt dann nur noch mehr, warmes Wasser z.B.; was super funktioniert ist, den Stumpf mit was passendem leicht (nicht zu stark) zu komprimieren, dann geht das gestaute Wasser raus und die Durchblutung wird besser, und die Schmerzen gehen wieder ein bisschen zurück. Die Prothese ist bei mir so eng, dass sie auch ein bisschen den Stumpf zusammendrückt und damit ist es ganz angenehm, die anzuziehen.

    Der Stumpf und die Haut dort kriegt bei jedem bisschen mechanische Belastung einen Ausschlag, sog. "friction rash". Das ist völlig normal. Sieht etwa aus wie Windelausschlag, brennt auch etwa so, und man kann auch Baby-Po-Salbe mit Zink nehmen um es zu behandeln. Es brennt so oder so dann immer ein bisschen. Das kriegt man üblicherweise wenn man (ohne Prothese) viel Zeug macht, wie, Keller aufräumen, Sachen hantieren; man kriegt es jedenfalls auch mit einer Prothese, ausser man sitzt tagelang bocksteif da, da ein Schaft ja am Stumpf so befestigt ist dass es stets ein ganz wenig auf der Haut bewegt. Ich habe jetzt schon einige Jahre das Zeugs hier optimiert, ich trage einen dünnen Schlauch-Gaze-Strumpf unter einem Alphaliner (der passt sehr gut und ist sehr weich) an dem die Prothese befestigt ist, das war ein Tip meines Prothesentechnikers der immer noch Gold wert ist. Wenn man keine Prothese anhat und schauen will dass man keinen Ausschlag kriegt kann man einen normalen Socken am Arm anziehen. Ausserdem gehen diese Reibungs-Ausschläge alle wieder weg, auch wenn man nichts dagegen tut. Der Rest der Probleme, die man am kaputten Arm dann so einfängt -Erfrierungen, Schnittwunden, Verbrennungen, Pfählungen und Risse, etc. - ist nicht anders als wie man das sonst schon so kennt, wenn man was anstellt oder Pech hat. Je aktiver man so ist umso eher gibts halt auch mal was.

    Für nur sehr wenige Sachen ist die Prothese geradezu unabdingbar. Das allermeiste kriegt man so hin, und alles lebenwichtige denke ich geht sogar allerbestens ohne. Für manches braucht man einfache Hilfsmittel; Schraubstöcke habe ich zwei oder drei an verschiedenen Orten befestigt, auch Federklemmen helfen oft. Zur Montage einer Variostütze mit Federzug an meinem Fahrrad habe ich als Stützengegenlager dann mal einen Korkzapfen verwendet; das Problem war auch nicht mit Prothese lösbar. Es gibt Dinge die gehen nicht mit Prothese, egal wie mans anstellt; zB richtig schweres Zeug tragen, oder, wenn man andere Menschen hebt / transportiert / umlagert beispielsweise, da ist man ohne Prothese kräftiger, spürt besser, und verletzt diese Leute nicht. Wir haben uns mal ein Schrank eingebaut mit insgesamt 550 kg Teile-Gewicht, die einzelnen Verpackungen waren bis 50 kg schwer - sowas trägt man niemals mit so einer Prothese - die ist da nur im Weg und stört, geht selbst kaputt und / oder beschädigt die Ware. Erst mittelfristig und so nach 5 - 10 Jahren ist es dann wirklich wichtig, sich etwas um Ausgleich zu kümmern, da Ueberlastung am anderen Arm dann ein echtes Thema ist. Daher ist mir auch immer wichtig gewesen eine Prothese zu haben die gerade im schweren Belastungsbereich gut funktioniert, mit der ich eine Gartenmaschine halten kann, die auch beim Schrubben wenn sie nass ist und ich schwitze nicht aufgibt. Dazu habe ich auch im Haushalt so Bereiche wo ich mich sogar dazu zwinge, mit der Prothese (und nicht mit der linken Hand) das Zeug zu erledigen - dazu gehört Wäsche aufhängen und Geschirrspülmaschine ausräumen. Tut man das ein paar Jahre lang wird man automatisch gut darin, man muss da nicht extra zu Ergotherapie oder sonstwas, das was zu Hause und bei der Arbeit sowieso ansteht, ist mehr als genug Uebung und Training.

    Was schwierig ist, ist, wenn man z.B. beim Aufräumen viele Sachen herumtragen muss. Dazu sind Einkaufskörbe, Schachteln, Tablette und auch Taschen oder Tüten ganz praktisch. Ein Prothese hilft beim Aufräumen weniger als man denkt, aber zwei oder drei Körbe sind da ein echter Vorteil.

    Aber, man muss nicht wirklich viel nachdenken. Einfach los und einfach machen, und dem Hirn erlauben dass es selbst einen Weg findet. Das tut es von selbst.
  • Hallo,
    schön, dass du ins Forum gefunden hast und dich direkt noch vor der Amputation mit der Thematik auseinandersetzt. Was die anderen bisher so geschrieben haben, ist alles realistisch. Am wichtigsten ist sich auf dem ganzen Weg der Genesung nicht unter Druck zu setzen und sich über jeden kleinen Fortschritt zu freuen. Denn Ungeduld macht hier leider nur unglücklich.
    Gegen die Schmerzen wirst du Medikamente bekommen. Ich empfehle Dir auch frühzeitig eine Spiegeltherapie bei einem dafür ausgebildeten Ergotherapeuten (bspw. in BG Kliniken) zu machen. Diese hilft enorm bei Phantomschmerzen, sodass sie dauerhaft wegbleiben. Bei geplanten OPs können die Nervenenden sauber vernäht und verödet werden, auch das hilft später sehr zu schmerzvorbeugung.

    Was ich Dir auch empfehle die Situation frühzeitig emotional zu akzeptieren. Gehe offen damit um und zeige dich auch ohne Prothese in der Öffentlichkeit. Auch das wird dir helfen gut mit der Situation umzugehen. Dass du jetzt schon ins Forum gefunden hast, zeigt dass du es auf jeden Fall schaffen kannst auch weiterhin ein glückliches Leben zu führen, weil du dich mit den Dingen auseinandersetzt.

    Bleib stark und alles Gute

    Falls du noch weitere ganz konkrete Fragen hast kann du diese gerne im Forum stellen.
  • Spiegeltherapie machte ich auch mal, das machte alles nachhaltig schlimmer. Bis ich in einer St. Galler Studie den Hinweis fand, dass wenn man seine Phantomhand nicht gut "bewegen" kann, man mit der Spiegeltherapie ev. besser aufpasst oder es sein lässt. Meine Phantomhand ist völlig "unbeweglich".
  • Wie lange wart ihr stationär?
    Mir hat man gesagt 3 bis 5 Tage je nachdem wie op und es danach ist.
    Viele Fragen habt ihr mir schon beantwortet

    Wir erging es euch nach der op
    Darfich fragen wie alt ihr seid

  • Fragen
    1: 4 Tage
    2: es tat wochenlang sehr weh und heilte schlecht; sonst aber ging es mir nicht schlecht
    3: bald 50
  • Vielen Dank für die Antwort.

    Wie hat man bei euch den Stumpf versorgt nach der Entlassung?

    War die Amputation geplant?
    Darf man einen behinderten Ausweis beantragen?
    Gibt es es zb auch Rente auf Zeit oder so was?

    Bei mir soll die Hand etwas oberhalb vom Gelenk amputiert werden.
    Damit ein langer Stumpf entsteht.
    Für eine evtl. Prothese mit Akkus
    ( sollen angeblich 10 bis 12 cm sein).

    Ich hab am 4.5 Op Vorbereitung etc den Tag drauf dann die Op.

    Wie lange geht die Op ?

    Mit Schmerzmittel wird man gut versorgt?
    Was hast du an Medis bekommen?
    Konntest du nach der Amputation normal duschen mit Vorsicht wegen Verband oder am Anfang waschen?
    Wie ging man mit euch um nach der Op kommt man nach dem Aufwachraum direkt auf Station?
    Sorry für die vielen Fragen

    LG Jacqueline



  • kroenchen09 hat geschrieben:
    Vielen Dank für die Antwort.

    1 Wie hat man bei euch den Stumpf versorgt nach der Entlassung?
    2 War die Amputation geplant?
    3 Darf man einen behinderten Ausweis beantragen?
    4 Gibt es es zb auch Rente auf Zeit oder so was?

    5 Bei mir soll die Hand etwas oberhalb vom Gelenk amputiert werden. Damit ein langer Stumpf entsteht. Für eine evtl. Prothese mit Akkus ( sollen angeblich 10 bis 12 cm sein).

    6 Ich hab am 4.5 Op Vorbereitung etc den Tag drauf dann die Op. Wie lange geht die Op ?
    7 Mit Schmerzmittel wird man gut versorgt?
    8 Was hast du an Medis bekommen?
    9 Konntest du nach der Amputation normal duschen mit Vorsicht wegen Verband oder am Anfang waschen?
    10 Wie ging man mit euch um nach der Op kommt man nach dem Aufwachraum direkt auf Station?
    Sorry für die vielen Fragen

    LG Jacqueline


    Habe Deine Fragen numeriert geht schneller so ; )

    1 Pflaster drauf , Bandage drum.

    2 Ja.

    3,4 Ich war krank geschrieben bis es geheilt war und fing dann wieder zu arbeiten an. Ich brauchte so Rente oder Behindertenausweis nie, wüsste nicht für was.

    5 Ich trage am meisten eine Eigenkraftprothese mit Greifer / Hook, da ich eine Prothese brauche die mir bei zweihändigen schweren Sachen was hilft und die auch funktioniert wenn man schwitzt. Ich habe auch eine myoelektrische Prothese mit Akku etc., aber die funktioniert bis jetzt nicht wirklich gut. Da sind wir immer noch dran, da zu schauen wo die Probleme sind. Man braucht relativ lange bis man weiss dass man ohne Prothese das allermeiste sehr gut hin kriegt, bis man realisiert dass die viele viele Zeit die man wegen andauernd kaputter Prothese beim Prothesentechniker im Wartezimmer sitzt auch Lebenszeit ist, dass Prothesen - ausser man kuemmert sich selber drum - kaum je genug stabil gebaut werden und dass am Ende egal ist ob die Leute einen kaputten Arm oder eine Prothese anstarren. Es ist am Ende eine Frage von Aufwand und Ertrag, aber da koennen wir ja dann drueber reden wenns mal soweit ist. Die versprechen sehr viel, diese Leute, aber wenn das Klappergerät andauernd kaputt geht oder ist dann gewinnt stets der Alltag. Bei mir ging der Handschuh des iLimb ohne jede Benuetzung alleine im Schrank kaputt, quer durchgerissen ist er, ohne irgendeinen Aufwand von mir, derart billig ist das Zeug gemacht, trotzdem kostet ein Handschuhueberzug ein paar Hundert Euro. Aber, Du wirst das alles dereinst selbst herausfinden.

    6 Weiss nicht wie lange es bei Dir dann geht : ) bei mir ca 4-5 h.

    7 Ich hatte eine IV-Morphiumpumpe und, doch ja das war sehr gut so.

    8 Später hatte ich nur noch Entzündungshemmer, also Dafalgan und so Zeug, das nützte nur bedingt. Dann hatte ich mal noch so Buprenorphinpflaster und so Zeug. Bis der Stumpf geheilt war an der Haut dauerte es 6 Wochen oder so. Am Stumpf heilt bei mir eh nie was richtig schnell die Durchblutung ist dort nicht so gut. Irgendwann ist einem das dann egal, aber am Anfang war ich ungeduldig.

    9 Erste Woche oder so noch Plastiktüte drüber, sonst normal duschen, ja. Auch als die Wunde nicht richtig heilte, sagte der Arzt, so ca nach 7 oder 10 Tagen oder so, ich könne problemlos normal duschen auch ohne Plastiktüte drauf, was ich auch tat.

    10 Ja Aufwach > Station.

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  • Vorab, ich bin Oberarmamputiert.

    Du hattest auch die Frage nach Prothesen gestellt.

    Grundsätzlich gibt es mehere Arten von Prothesen und es entscheidet die eigene Sympatie und Vorliebe.

    Neben der bereits erwähnten Eigenkraftprothese auch die myoelektrischen und kosmetischen Prothesen. Wichtig ist es, einen guten Orthopäden zu finden, der einen den passenden Schaft fertigt. Es nützt die beste Technik nichts, wenn der Schaft nicht richtig sitzt.

    Ich selber trage seit Jahrzehnten eine myoelektrische Prothese mit kosmetischen Hanschuhen von Otto Bock. Ich kann damit viele Dinge verrichten, die mir das Leben erleichtern. Ich setze die Prothese extrem häfig ein. Damit fahre ich auch Fahrrad.

    In Kürze erhalte ich eine neue Versorgung mit der Bebionic-Hand, wobei ich hier bewußt auf das natürliche Aussehen, auch beim Armschaft verzichte. Ich finde, die Hand incl. dem Schaft sieht nur noch Hammer aus! Ich habe zudem beim Probetragen erlebt, dass viele Personen mit der Optik besser zurechtkommen.
    .
    Bei der Bebionic-Hand sind alle 5 Finger beweglich und den natürlich Handbewegungen noch ähnlicher. Es sind viele Griffvarianten möglich, die dir im täglichen Leben noch mehr helfen. Es ist für mich ein Quantensprung zur alten Otto-Bock Hand. Am Anfang gehört ein gewisses Training dazu, aber ein guter Orthopäde schult seine Patienten auch.

    Und, die Versorgung am Unterarm kommt der "normalen" Hand schon ziemlich nahe.

    Neben der Bebionic gibt es noch andere Hersteller solcher Hände:
    z. B. die i-Limb Hand, Vincent Hand und die Michelangelo von Otto Bock.

    Neben Google kanst du diese Begriffe bei Facebook aufrufen. Bilder und Videos sagen mehr als tausend Worte. Dort sind tolle Videos veröffentlich, dass das Leben ohne Probleme mit einer Hand weitergeht 😃 Am besten trägst du verschiedene Systeme mal zur Probe.
  • Robbie007 hat geschrieben:
    Bei der Bebionic-Hand sind alle 5 Finger beweglich und den natürlich Handbewegungen noch ähnlicher. Es sind viele Griffvarianten möglich, die dir im täglichen Leben noch mehr helfen. Es ist für mich ein Quantensprung zur alten Otto-Bock Hand. Am Anfang gehört ein gewisses Training dazu, aber ein guter Orthopäde schult seine Patienten auch.

    Und, die Versorgung am Unterarm kommt der "normalen" Hand schon ziemlich nahe.

    Neben der Bebionic gibt es noch andere Hersteller solcher Hände:
    z. B. die i-Limb Hand, Vincent Hand und die Michelangelo von Otto Bock.


    In meiner Erfahrung ist es anders , und diese Erfahrung teilen leider viele Anwender.

    Eine iLimb, wie ich eine habe, kommt einer echten Hand nicht im Ansatz nah. Es ist eine sehr entfremdende Erfahrung für mich. Das Ding sieht seltsam aus, es bewegt sich seltsam, macht Krach und stört und ist zu schwer. Beim Fahrradfahren schwitze ich, dadurch entsteht ein besonderer chemisch-elektrisch bedingter fieser Ausschlag mit Mikroverbrennungen; ich habe den letzten Elektrodenausschlag vom Fahrradfahren etwa 6 - 7 Wochen, Anfang November bis etwa Weihnachten oder später, gehabt, sehr sehr unangenehm. Der Handschuhüberzug kostet ein Vermögen und das Zeug geht andauernd kaputt. Die Prothese kostete ca 80 000 Franken. Ein normales Leben, nicht mal Autowaschen oder Apfelkuchnbacken, kann ich mir damit nicht vorstellen; wir suchen weiterhin nach Verbesserungs- und Anwendungsvarianten aber es ist weder naheliegend, noch irgendwie "natürlich", oder gar "ähnlich". Der präzise wiederholbar verlässliche Spitzgriff der alten Otto Bock hand, oder der Becker hand, oder der Hooks, ist diesen Händen mit Ausnahme des Michelangelo Modells nicht eingebaut. Aus meiner Sicht handelt es sich um im Versuchsstadium stecken gebliebene "bionische" Handprothesnversuche, die ohne Ausreifung für krasse Preise verkauft werden; Kundenservice-Erfahrung aus meiner Sicht eher schlecht. Diese Dinger werden stark beworben, die Firmen zahlen sogar manche User dafür dass sie in Forums wie hier diese Geräte in den Himmel loben, daher führt nichts daran vorbei: in aller Ruhe sehr kritisch anschauen und testen.

    Eigenkraftsteuerung ist mit einem relativ langen Unterarm, mit genug Hebelkraft, jedenfalls hier um mehrere Dimensionen leistungsfähiger. Schwerpunkt und Gewicht besser, Betriebskosten im Promillebereich der Betriebskosten eines iLimb, Griffsteuerung analog stufenlos von fein bis stark sehr gut steuerbar, kein Uebergewicht des Arms durch störende Batterien, Temperatur kalt/heiss oder Schweiss egal, Feuchtigkeit egal, kann problemlos gewaschen desinfiziert etc. werden, kann auch zum richtig Fahrradfahren verwendet werden (vorletzten Sommer war ich damit mit dem Velo von Prad her auf dem Stilfserjoch) (so etwa der höchste alpine Strassenpass in der weiteren Umgebung), ode zum richtig Gartenarbeit (2h bei 37 Grad C Heckeschneiden kein Problem). Aber: es kommt stets drauf an was man damit will ; ) Nur Zeitunglesen, mit dem Velo im Ort rumgurken Post holen oder zur Tanke Milch holen, Kaffee trinken, das geht mit meinem recht langen Unterarm auch ohne Prothese bedeutend rascher, besser, billiger, weniger aufwendig und bei allem ist jede Prothese für die Haut eine Belastung und man hat extra heiss.

    Aber mit den Jahren kriegt man das alles selber raus ; )



  • Ich kann mir zu der Eigenkraftprothese keine Meinung erlauben, da ich Sie nie getragen habe.

    Ich trage seit über 40 Jahre die Otto Bock Hand / Elektrogreifer mit verschiedenen Prothesenarmen. Die Bebionic durfte ich längere Zeit testen und finde Sie genial! Aber jeder Nutzer sieht die Prioritäten der Funktionen einer Prothese unterschiedlich. Deshalb einen guten Orthopädiemechaniker seines Vertrauens aufsuchen und testen.

    @ swiffwuff1 Die angedeutete Unterstellung, dass ich Werbung für diese Firmen mache finde ich sehr gewagt. Ist dem Fragesteller damit gedient, wenn Sie die anderen Hersteller von Prothesen so herablassend beschreiben, ohne diese Prothesen (bis auf i-Limb) im Altag genutzt zu haben?
  • Robbie007 hat geschrieben:
    Ich kann mir zu der Eigenkraftprothese keine Meinung erlauben, da ich Sie nie getragen habe.

    Ich trage seit über 40 Jahre die Otto Bock Hand / Elektrogreifer mit verschiedenen Prothesenarmen. Die Bebionic durfte ich längere Zeit testen und finde Sie genial! Aber jeder Nutzer sieht die Prioritäten der Funktionen einer Prothese unterschiedlich. Deshalb einen guten Orthopädiemechaniker seines Vertrauens aufsuchen und testen.

    @ swiffwuff1 Die angedeutete Unterstellung, dass ich Werbung für diese Firmen mache finde ich sehr gewagt. Ist dem Fragesteller damit gedient, wenn Sie die anderen Hersteller von Prothesen so herablassend beschreiben, ohne diese Prothesen (bis auf i-Limb) im Altag genutzt zu haben?


    Ich habe auch so einen Elektrogreifer, der abgesehen von der grossen Schaft- und Steuerproblematik recht praktisch ist.

    Man liest sehr viel über diese "bionischen" Hände, und niemand schreibt auch nur ansatzweise etwas kritisches. Auch ich bin diesem "auf den Leim" gegangen. Nie machte ich derart abgrundtief schlechte Erfahrungen in einem so grossen Ausmass wie in diesem Zusammenhang. Andere Benutzer mit denen ich mich austausche berichten ähnliches über das Bebionicmodell. Damit halte ich meine sicher nun nicht gerade positive Berichterstattung für absolut relevant. Es isdt damit garantiert jedem neuen Benutzer gedient. Deswegen schrieb ich das ja auch.

    Herablassend würde ich sagen, das war ich hier nirgends. Herablassend ist es, wenn ein 700 Fr teurer neuer Kosmetiküberzug der iLimb von selbst (!) im Schrank zerreisst, oder, die Steuerung keinen brauchbaren Griff garantiert, und der Kundendienst es nicht für nötig hält auf die Anfrage einzughen. Ich kann weitere interessante Erfahrungs-Beispiele beschreiben, welche diese Art der Produktevermarktung charakterisieren, aus der die Gesamtproblematik noch plastischer hervortritt. Aber der Vorschlag, das Wort "herablassend" im Zusammenhang mit diesen Geräten zu beleuchten, ist gut.

    Am Ende bleibt einem selbst überlassen, sich mit den Varianten von Prothesen, und was dran hängt, herumzuschllagen, auseinanderzusetzen und zu kümmern.
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