Was tun gegen Versagensängste

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Hallo meine Lieben,

Ängste bzw. Angst sind/ist in meinem Leben ja immer schon ein Thema gewesen.

Auch die Angst zu versagen kam immer wieder hoch - bis hin zu richtigen Panikattacken, dass ich nachts schweißgebadet aufgewacht bin - wenn ich denn dann überhaupt eingeschlafen bin.

Momentan erobert eben diese Versagensangst in meinem Leben immer mehr Raum. Ob es die Arbeit, die Aufgaben bei Mutter meine eigene Lebensorganisation bis hin zur Freizeit ist, überall nur dieses Gefühl "Ich schaffe das nicht"

Ich müsste soviel tun und bin wie gelähmt. Ich schiebe Dinge vor mir her, was die Angst noch verstärkt.

Was kann ich gegen diese lähmende Versagensangst tun. Noch eine Therapie möchte ich nicht machen - vllt. habt ihr
Alltagstipps, wie ich dagegen ankomme.

Danke Xandria

Antworten

  • MyHandicap User
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    Liebe Xandria,

    wenn du Alltagstipps haben möchtest-
    vielleicht würde ja eine "doppelte Buchführung" mit Listen helfen.

    Wenn man die Gesamtheit der Aufgaben, die vor einem liegen, anschaut, dann steht das wie ein Berg vor einem.
    Man denkt, das schaffe ich nie alles, das ist zu viel.

    Besser ist es, eine To-Do-Liste zu machen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten.
    Dabei plant man für jeden Tag eine oder zwei Aktivitäten ein-
    auf jeden Fall immer WENIGER, als machbar ist.

    Damit "vertraust" du die Dinge dem Papier an und hast den Kopf frei.
    Und du hast jeden Tag überschaubare, machbare Einheiten.

    Das könnte der Angst, die Dinge nicht in den Griff zu bekommen, entgegenwirken.

    Also, mein Tipp:
    Die Aufgaben (für die Arbeit und privat) in eine Kladde eintragen und dann Stück für Stück in einen Kalender planen.
    Da steht dann für Montag (zum Beispiel): (Arbeit) Aktenablage, Frau X anrufen, (privat) Einkaufen.
    Nicht mehr reinschreiben, sondern eher WENIGER.
    Ein besonders gutes Gefühl ist es, das dann hinterher abhaken zu können...^^

    Vielleicht haben ja andere auch hilfreiche Ideen.


    Viel Glück- und stressfreiere Tage wünscht
    syvyys
  • Hallo Xandria,
    die Tipps von syvyys sind sehr real durchzuführen und lebensnah,
    vor allem die to-do-Liste- habe ich selbst schon öfter genutzt.
    Auch wenn es darum ging, herauszufinden: soll ich einem Typ einen
    Tritt geben oder ihn liebhaben 😎 so habe ich meistens zum Tritt
    tendiert 😛 und im Nachhinein betrachtet war es die richtige Entscheidung.
    Also schreib alles auf was zu tun ist und teile es in die Zeit ein
    die dir zur Verfügung steht- es ist eine Erleichterung und du hast nicht
    die ganze Zeit den Kopf so voll.

  • MyHandicap User
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    Hallo ihr beiden,

    danke für den Tipp mit den To-do-Listen.

    Leider wird das erfahrungsgemäß bei mir so nicht funktionieren.

    Mir geht es ja um die Erlediung einzelner Aufgaben und nicht um das Organisieren des Gesamtpaketes.

    Ich sitze vor den zu erledigenden Aufgaben entweder wie gelähmt oder ich lasse mich zu leicht ablenken.

    Ich habe also eher die Schwierigkeiten, die arbeiten anzufangen.

    Außerdem habe ich mit To-do-Listen noch ein Problem: Ich verplane mich und bin dann beim Anblick der Listen schon so gestresst, dass ich wieder nicht anfange.

    Habt ihr noch ein paar Tipps?

    LG Xandria
  • Xandria,
    mach es dir nicht zu schwer: es ist nur an 1 to-do-Liste gedacht, nicht mehrere!
    Nimm dir nicht Aufgaben vor sondern nur 1 Aufgabe, lege die Zeit dafür fest, zB für Schubladen oder Wäsche aufräumen
    15 min. dann wieder aufhören. Erstmal fertig damit.
    So machst du es mit den Dingen, die erledigt werden müssen.
    Die Zeit genau einhalten, konzentriert arbeiten und wenn die 15min rum sind- fertig.
    Jeden Tag nur 15min daran arbeiten, das lässt sich viel besser bewältigen als ein hoher Berg, der vor dir steht.

  • MyHandicap User
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    Hallo sie135,

    mit diesen to-do-listen und der 15 Min.-Methode trägt man schrittchen für schrittchen Riesenberge ab.

    Aber es geht mir ja nicht um die Menge der Aufgabe, sondern um die Art der Aufgaben. Daran drohe ich zu scheitern.

    Okay die Menge ist zusätzlicher Druck, aber da ich obige Methode kenne, kann ich sie ja auch anwenden, wenn ich nur wüsste ob ich die einzelnen Aufgaben überhaupt oder gut genug erledigen kann.

    Ist irgendwie blöd zu erklären.

    Nehmen wir mal ein Beispiel aus der Vergangenheit.

    Meine Mutter - für die muss ich Anträge stellen - jede Menge sogar. Aber die Menge ist nicht das Problem, sondern wie ich wo welche Anträge stelle und wie ich sie begründe, damit es was bewirkt.

    Bei vielen Dingen hats mittlerweile geklappt, aber bei vielem bin ich mir noch unsicher wie ich es machen soll.

    Ich weiß im moment nicht ob mein Wissen und Können, was ich ja durchaus habe, wirklich für all diese Aufgaben reicht. Jetzt mal nicht vorrangig auf meine Mutter bezogen, sondern auf alle anderen Lebensbereiche.

    Ich hab halt mal wieder das Gefühl am falschen Platz zu sein.

    Aber ich will nicht jammer - irgendwie wirds schon gehen.

    Wäre nur schön, wenn ich nicht immer diese Angst dabei hätte.

    LG Xandria
  • MyHandicap User
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    Mensch, Xandria,

    hab' ich das Beispiel deiner Mutter jetzt so richtig verstanden ("Aber die Menge ist nicht das Problem, sondern wie ich wo welche Anträge stelle und wie ich sie begründe, damit es was bewirkt."), dass du von dir erwartest, auf ALLE Fragen, die sich dir im Leben stellen, eine Antwort haben zu müssen?

    Wenn das so sein sollte, kannst du dich im Prinzip entspannt zurücklehnen:
    KEIN Mensch kann das!!!

    Das ganze Leben ist ein Lernprozess; das fängt mit der Geburt schon an- da muss man atmen lernen und dann geht das mehr oder weniger ununterbrochen so weiter.

    Das ist doch völlig klar, dass du erstmal nicht weißt, wo du welchen Antrag stellen musst-
    aber wichtig bei der Sache ist, dass du dich traust, nachzufragen.

    Es ist natürlich immer praktisch, wenn man weiß, wen bzw. wo man fragen kann.
    Fang doch hier an; du bist doch schon hier im Forum; da gibt's Fachexperten und User, die auch (jeder aus seinem eigenen Leben und Lernen heraus) das eine oder andere Problem schon mal gelöst haben und dir ihr Wissen gerne weitergeben.
    "Hier wirst du geholfen." 😃

    Und dann immer weiterfragen...
    ...du bist so ein kluger Mensch; du schaffst das-
    auch hier: Schritt für Schritt; nicht alles auf einmal.


    Ich weiß, das hilft dir nicht wirklich weiter und ist kein Alltagstipp; aber vielleicht hilft es dir ja, dass du nicht allein bist mit diesem abschnittweisen "Nicht-Wissen"- du teilst es mit allen!

  • MyHandicap User
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    Hallo liebe Xandria,

    ich kann mir gut vorstellen in welcher Misere Du steckst. Wenn man solche Startschwierigkeiten hat wie Du, hilft es wenn man jemanden hat der die anstehenden Aufgaben mit einem gemeinsam beginnt. So wie man es auch bei kleinen Kindern macht die damit überfordert sind ihr Zimmer alleine auf zu räumen. Wenn man das Aufräumen gemeinsam beginnt, fällt es einem leichter anschließend das Aufräumem (oder andere Aufgaben) eigenständig zu Ende führen. Erwachsenen die mit ihren Aufgaben Überforderung sind, hilft das genauso wie einem kleinen Kind, daß das Aufräumen erst lernen muß.

    Wenn Du diese Art der Hilfe suchst, trau Dich ruhig Dir jemanden zu suchender Dir diese Starthilfe geben kann. Es ist kein Zeichen der Schwäche. Es ist Mut! 😉

    Lieben Gruß
    Karin
  • MyHandicap User
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    Hallo ihr Lieben,

    ich wollte euch nur mitteilen, dass sich meine Angstsituation momentan entspannt hat.

    Es war alles einfach ein bisschen viel: Unsere Abteilung versinkt momentan in Aktenbergen, dann noch die Vorbereitung für die Jubiläumsfeier einer direkten Kollegen, Üben für die Segelschule, Mutter, usw. usf.

    Und dann noch mittendrin quasi die jeweiligen Ziele bzw regelrecht die Orientierung verlieren.

    Da kann man schon mal Panik bekommen!

    Aktenberge sind weitesgehend abgetragen, Jubiläum haben wir hinter uns, Mutter muttert wie gehabt und in der Segelschule gehts jetzt auch besser.

    @syvyy du hast es mit deiner Aussage bzg. meiner Erwartung an mich selbst auf den Punkt gebracht. Erst als ich deine Zeilen gelesen habe, habe ich gemerkt, wie lächerlich dass eigenlich ist, was ich von mir selbst erwarte. Das kann ja keiner.

    An euch alle noch ein mal herzlichen Dank für die mutmachenden Antworten

    LG Xandria
  • MyHandicap User
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    Danke für dein Feedback, Xandria,

    ich bemühe mich ja bei meinen Postings immer um Sachlichkeit- aber diesmal war's nun doch ziemlich locker-flockig formuliert; da hätte es schon sein können, dass du's in den falschen Hals kriegst.
    Aber es geht uns allen (mir auch) immer wieder mal so: Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.
    Da reicht es manchmal schon, wenn jemand mit einem anderen Blickwinkel draufguckt und sagt: "Schau mal, da steht ja noch ein Baum- und dort ist noch einer...^^"

    Aber anscheinend hast du's mir nicht krumm genommen... schön, dass es dir stimmungsmäßig wieder besser geht!

    Ich schick' dir liebe und herzliche Gedanken; du schreibst immer sehr sympathisch!
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