Was kann man tun wenn man nach vielen schlechten Efahrungen in einer Beziehung Den Rollstuhl selber

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  • Hallo liebe Monika,

    Deine Frage ist schwer zu beantworten ohne weitere Hintergrundinformationen. Diese Informationen solltest Du aber nicht im Forum preis geben, denn ich denke sie sind persönlicher Natur.

    Hat Dein Lebenspartner Dich schikaniert, weil Du im Rollstuhl sitzt, solltest Du Deinen Frust nicht gegen das Hilfsmittel richten. Ein Rollstuhl ist ein Hilfsmittel, daß genauso wie eine Brille, ein körperliches Defizit ausgleichen soll. Natürlich ist es am schönsten gesund zu sein, aber mit einem guten Hilfsmittel geht es einem deutlich besser als hätte man diesen Luxus nicht. Eine dicke Brille eines kurzsichtigen sieht nicht schön aus. Aber ohne diese Brille könnte jemand, der stark kurzsichtig ist, sich im Alltag nicht ohne Hilfe bwegen. Diese Brille erleichter seinen Alltag, so daß er sich sein Leben nicht mehr anders vorstellen kann.

    Mit einem Rollstuhl ist das auch nicht anders. Für mich ist mein Rolli eine Bereicherung. Bevor ich ihn hatte, hatte ich einen sehr kleinen Bewegungsradius. Ich mußte mir gut überlegen wohin und wie weit ich gehe. An Sport oder spontane Audflüge zum Einkaufen oder das Besuchen von Events war gar nicht zu denken. Auch wenn es immer noch am schönsten ist, laufen zu können, ich kann mir mein Leben nicht mehr anders vorstellen. Ich bin ständig auf Achse, mache sogar wieder Leistungssport und freue mich wieder mitten im Leben stehen zu können. Mit dem richtigen Rolli fällt dir der Alltag leichter als Du denkst. Für mich gibt es nichts schöneres, als überall dabei zu sein wo was los ist, nach dem Einkaufen noch Kraft zum Kochen zu haben oder mit meinem Hund stundenlang spazieren zu gehen.

    Kopf hoch, das wird schon wieder. 😉

    Liebe Grüße
    Karin
  • "Was kann man tun wenn man nach vielen schlechten Efahrungen in einer Beziehung Den Rollstuhl selber nicht mehr akzeptieren kann owohl man muss wie kommt man da raus?"

    Klingt als ob Du mal gute Erfahrungen brauchst.

    Also, um die muss man sich kuemmern. Das passiert nicht von so alleine. Ich habe mich aufgrund langer Gespraeche und Grundsatzueberlegungen dann dazu entschieden, was genau dieses "Erfahrungen machen" sehr viel haertere Konsequenz an den Tag zu legen als vorher. Sehe ich aus meiner Sicht oder v.a. auch aus meinem Gefuehl heraus respektloses oder destruktives oder negatives Verhalten, das sich gegen mich richtet, so werde ich diese Beziehungen auslaufen lassen, aktiv beenden, sie nicht weiterfuehren. Ich bin gar nicht in der Lage, derartige Beziehungen zu unterhalten.

    Das gibt dann enormen Raum fuer neues. Vor allem kann man sich dann langsam darum kuemmern, konstruktive Dinge aufzubauen. Das ist auch nicht einfach, aber es ist eine Richtung, die sich sehr gut anfuehlt. Meine Armprothese fand ich optisch und funktionell am Anfang auch nicht so toll und habe lange gebraucht, bis es jetzt fuer mich einigermassen etwa stimmt. Und das macht aufs Lebensgefuehl auch einiges aus.

    Ich brauchte auch eine Weile, bis mir klar wurde, dass man als Behinderter eine Art Magnet fuer gewisse Leute darstellt, von denen ja bei weitem nicht alle gut fuer mich sind! Wie damit umzugehen ist, ist ein sehr interessantes und wichtiges Thema. Grundsaetzlich ist die allerwichtigste Frage aber, stimmt es fuer mich auch?
  • Hallo Monika,

    ich finde, Karin und swisswuff haben schon sehr gute Anregungen zu dem Thema gegeben. Auch unser Diplompsychologe, Tim Glogner, wird in den nächsten Tagen eine Antwort schreiben.

    Ich habe ihn bereits angemailt.

    Bleib entspannt und lass Dir das Leben nicht vermiesen, sondern genieße es mit all seinen Erfahrungen!
  • MyHandicap User
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    Liebe Monika, danke für deinen tollen, herausragend wichtigen Beitrag, die Community hat diesbezüglich ja schon sehr Sinn stiftende Tipps gegeben.
    Das Thema Akzeptanz ist ein sehr zentrales Lebensthema, das jeden Menschen in jerder Lebenslage immer wieder herausfordert.
    Meine Meinung ist die: Akzeptanz bedeutet niemals zu resignieren. Allerdings bedeutet es auch jeden Kampf gegen das Leben und sämtliche Lebenssituationen aufzugeben, dem Leben vollkommen zu vertrauen und entspannt loszulassen, den inneren Widerstand gegen alle Lebenserfahrungen/Lebensmomente aufzugeben. Es bedeutet eine Einstellung zu entwickeln, sich dem Leben zu öffnen indem man alles , was im Leben geschieht als tiefe Weisheit oder Medizin betrachtet. Medizin schmeckt bekanntlich manchmal schlecht, genauso wie eine negative/schwierige Lebenserfahrung, ist aber heilsam. Aus den schwierigsten, negativsten Lebensumständen gehen oft die reifsten und humansten Menschen hervor. Der Spruch: "Hilf Dir selbst dann hilft dir Gott" kann auch wegweisend für diese Lebenshaltung sein. Allerdings ist er meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Denn "Gott" oder das Leben helfen einem sowieso immer, ausser wir resignieren oder wir glauben alles unter Kontrolle zu haben, dann wird uns zwar auch geholfen nur nehmen wir es nicht bewusst wahr. Man tut also aktiv sein bestes und lässt paralell los, vertraut bedingugslos auf etwas, was man dann nicht mehr kontrollieren kann. Du hast 100prozentig die tiefe Intuition in Dir, wie Du mit deiner individuellen Situation bestmöglich umgehen kannst. Dieser Intuition zu vertrauen kann bedeuten, sich von gewohnten Reaktionsweisen zu lösen, etwas Neues zu wagen. Das setzt möglicherweise ein Vetrauen in etwas bis dato Unbekanntes vorraus, aber du kannst gewiss sein, du bist immer getragen und geborgen, wirst vom Leben geliebt und wirst einen Weg finden. Wenn Du möchtest fühle Dich eingeladen mir eine Privatmail zu schicken in der du genauer auf Deine individuelle Lebenslage eingehst... Alles Gute, Du hast alle Kraft in Dir, viele Grüsse
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