Verwaltung sperrt sich gegen Rollstuhlgarage.Darf Sie das und gibt es ein Recht darauf laut Teilhabe

Eine WohnungsbauGesellschaft verweigert einer Rollstuhlfahierin eine 10 m entfernte schon seit 20 Jahren bestehende Rollstuhl Garage zur Nutzung zu übernehmen.Der Dame wird zugemutet beschwerlich in einen winzigen Fahrstuhl zu rangieren. Über Nacht muss sie zudem die schweren Batterien des Elektrorollstuhlls eine halbe Treppe sehr beschwerlich hochschleppen.Sie benutzt zudem noch im Wechsel einen Rollator.Beide Hilfsmittel stehen eine halbe Treppe tiefer von ihrer Wohnung und versperren den Fluchtweg. Dies nimmt die Verwaltung in Kauf und sperrt sich gegen die Garage,die eine erhebliche Verbesserung der Lebenssituation der Dame bringen würde.Meine Frage lautet :Hat die Dame ein Recht auf diese Box und ist das Verhalten der Verwaltung als diskriminierende Maßnahme ungesetzlich?Wie kann ihr geholfen werden?

Antworten

  • Grundsätzlich erst einmal zur Frage "Ja" , die Verwaltung kann die Nutzung untersagen.

    Nun aber mal ein paar Nachfragen:
    Wem gehört diese Garage? Wer darf diese regulär nutzen? Welche freie Nutzungen von Flächen und Räumlichkeiten stehen im eigenem Mietvertrag? Welche Flächen/Räumlichkeiten werden mit der Miete bezahlt (Mietvertrag)?

    Ein verstellen von Fluchtwegen/Rettungswegen ist grundsätzlich verboten. Der Verursacher hat für die Beseitigung umgehend zu sorgen.
    Wenn das nicht gemacht wird, kann die Hausverwaltung auf Kosten des Mieters, dieses ohne Vorwarnung veranlassen. Das kann teuer werden!
    Das hat nichts mit dem Begriff der "Teilhabe" zu tun.

    Hier sollte dringend ein Gespräch mit der Hausverwaltung gesucht werden um eine einvernehmliche Lösung zu finden!
    Ich denke, hier wird recht sehr auf die emotionale Tränendrüse gedrückt, ohne Rechte anderer zu berücksichtigen.

    gruß
    rollispeedy
  • Hallo,

    rollspeedy hat ja schon das Wichtigste gesagt.

    Eines gebe ich noch zu bedenken, eine Rollstuhlgarage ist nur im Sommer eine Lösung.

    Ich hatte das auch favorisiert und nicht bedacht, dass die Akkus das im Winter nicht überleben,
    zudem müsste die Garage ja eine Stromversorgung mit eigenem Zähler haben, wenn man dort laden wollte über Nacht.

    Alles Gute

    😃
  • Liebe Forenmitglieder,vielen Danke für die Antworten.Mittlerweile hat sich das Thema der Rollstuhlbox wohl zum Positiven gewandt.Die Wohnungsbaugesellschaft hat nach mehreren Schreiben,Fax,E Mail eingelenkt und das Thema zum Politikum erklärt.Die ursprüngliche Box wird nun auf Kosten der Gesellschaft zurückgebaut mitsamt Stromanschluß und 3 neue Boxen innerhalb der Wohnsiedlung aufgestellt.Super.Ich freue mich sehr.Dranbleiben lohnt sich oftmals.Doch allein auf sich gestellt bleiben viele mit Handicap dennoch auf der Strecke ohne Unterstützung.Ich musste sehr vehement einwirken und das wäre für viele nicht machbar und überfordert. Übrigens ist eine RolliBox sehr wohl im Winter nutzbar.Sie muss nur entsprechend getönt werden und von innen mit Styropor ausgekleidet werden.So überwintern die Batterien problemlos und die Technik im Rollstuhl leidet auch nicht.Lieben Gruß und allen alles Gute.
  • Lieber Rollispeedy,das mit der emotionalen Tränendrüse empfand ich als eher unpassenden Beitrag,da sehr wertend. Ich denke es bringt nichts sich gegenseitig abzuwerten. Vielmehr wäre es wichtig und ratsam die Situation wertfrei anzuschauen und im Sinne der Vernetzung gemeinsame Lösungsansätze zu suchen..So verstehe ich dieses und auch andere Foren bzw. den Sinn,den sie verfolgen.Lieben Gruß Yogine
  • Hallo User "Yogine"

    Entschuldige die Aussage mit der "Tränendrüse drücken", jedoch hast du hier selber die Steilvorlage dafür geliefert.

    Ich bin in meiner Aussage dennoch auf das Problem eingegangen. Und wie du in einem folgendem Threadantwort mitgeteilt hast, seit ihr anscheinend anderweitige Lösungswege bereits im Vorfeld angegangen - die ich sogar in meiner Antwort erwähnt habe.
    Ich muss gestehen, wenn in diesem Zusammenhang Begrifflichkeiten wie "Recht auf Teilhabe" nicht sachdienlich verwendet werden oder der Grundlage des Begriffes missbraucht werden, reagiere ich recht empfindlich!
    Aussagen wie "versperren von Fluchtwegen und der Gleichen" als zusätzlichen Darstellung der Hilflosigkeit eines Problemes darzustellen hat bei mir nichts mit "Teilhabe" zu tun und es entspricht auch nicht der Definition wie sie in der Behindertenpolitik und im allgemeinem Sprachgebrauch der Behindertenverbände verwendet wird.

    Ich gebe dir auch recht, eine reguläre Rollibox ist auch Winterfest und kann ebenso auch mit technischen Ausstattungen wie Stromanschluss versehen werden.
    Es gibt viele Rollibesitzer, die sich ein "Gärtnerschuppen für Hake,Schubkarren und Spaten" kaufen - diese sind natürlich nicht "winterfest für Rollis". Aber wie du bereits gesagt hast, mit einigen Tricks und handwerklichem Geschick, lässt sich so ein Geräteschuppen schnell winterfest machen. Aber auch "gute Akkus (Batterien)" halten Frost aus... siehe Autobatterien. Hängt eben auch ein bisschen vom eRolli ab - Bauweise und reguläre Nutzungsform des Rollis. Es gibt ja verschiedene eRollis mit den verschiedensten Anwendungs- / Verwendungsbereichen.

    Freu mich auch für Euch, das ihr eine Lösung gefunden habt! Es geht eben auch mit weniger Dramatik!

    Gruß
    rollispeedy
  • Lieber Rollispeedy,
    schön dass du dich auf meinen Beitrag hin nochmal gemeldet hast.
    Ich gehe davon aus,dass du dich tiefer und sicherlich mit Vorlaufzeit in relevante Themen wie die Teilhabe eingelesen oder eingearbeitet hast.
    Inmitten von Wohnungsauflösung und Entrümpelung hatte ich ein kleines Zeitfenster für eine möglichst erfolgreiche Lösung für die betroffene Person.
    Alles soweit korrekt deinerseits,doch nehme ich nachwievor deine Wertung in Bezug auf eine deiner Meinung nach 'Dramatik' wahr.
    Ich weiß nicht was du damit meinst bzw. was an dramatischen Inhalten dir da zuwider geht.Jedoch war die ganze Situation tatsächlich dramatisch und die betroffene Person tatsächlich verzweifelt.Ich würde dir zustimmen,wenn es darum geht anstelle zu jammern lieber was zu machen.Aber selbst ein Jammern hat dann und wann seine Berechtigung und muss einfach manchmal sein um der Seele Erleichterung zu verschaffen.Es muss sich was lösen,um danach Platz zu haben für was Neues.Neue Ideen.Neue Energie.Neuer Mut und Hoffnung.Neue kreative oder sinnvolle Ansätze.Ich bin selbst insofern Betroffene,als dass ich Tochter einer schwerstkranken Mutter bin.Polio,Rollstuhl,COPD als Hinweiswörter.Meine Mutter hat immer gekämpft um alles in ihrem Leben. Oft mit Erfolg,denn da war und ist eine unbändige Kraft in ihr,die mich stets beeindruckt.Nicht immer nur positiv,aber sie hat eben diese Kraft.Allerdings gilt dies nicht für jeden Menschen,der unter erschwerten Bedingungen mit dem Leben zurechtkommen muss.Und hier fängt die Akzeptanz an oder endet eben.Jeder hat doch eine andere Gangart oder? Der eine prescht los und agiert kopflos.Der andere agiert besonnen. Der/die nächste reagiert verzweifelt oder komplett ratlos.Doch mich wundert tatsächlich an genau dieser Stelle,wo es auch wieder in die ein oder andere Richtung gehen kann,wieso es eine Wertung gibt,denn das bringt nichts außer ein Gefühl von Vorurteil.Und ist es nicht genau dass,womit Teile der Gesellschaft stets aufwarten?Mit unwissenden Vorurteilen und einer " Ich weiß besser Bescheid als Du " Haltung?
    Ich möchte nicht belehrend wirken,aber ich versuche stets für mich die Lebensanschauung umzusetzen von dem Boot,indem wir letztlich alle sitzen.Und manchmal kann ich das Ruder übernehmen und dann wieder reicht es gerade zur Leichtmatrosin.Je nach Kraft und Gefühlslage.Und sollte es mal die Tränendrüse sein...
    That's it!
    So ist das Leben.
    Auch die Tränendrüse oder Dramatik gehört zum Leben dazu.
    Ich liebe die 3 Leitbilder des Buddhismus:
    Alles ist bedingt entstanden
    Alles ist flusshaft vergänglich
    Es gibt kein festes Selbst

    In diesem Sinne ist alles nur eine Momentaufnahme und das Leben und der Mensch wandelbar.
    Also gib dir selbst und dem anderem die Möglichkeit auf ein eigenes Erleben und Wirken.Ich glaube das nennt sich Selbstbestimmung.
    Ich hoffe dich erreicht, was ich vermitteln wollte.
    Und wenn nicht,werde ich bestimmt nicht anfangen zu weinen. ????
    Ich wünsch dir was und da gerade die Sonne scheint,vorallem viele sonnige Momente in deinem Leben... Yogine

  • Hallo "Yogine",

    habe deinen Text "wahrgenommen" und teile nicht alle deine Ansichten. Aber jeder ist frei in seinem Handeln und dem was er als Mitteilungsbedarf hier als Thread-Frage mitteilen möchte, sofern natürlich andere Personen dadurch nicht in ihrer Persönlichkeit eingeschränkt werden.

    Alles weitere nehme ich einfach mal Kommentarlos zur Kenntnis, da jeder sich seine eigene Meinung, gerechtfertigter Weise, bildet.

    Gruß
    rollispeedy 😃
  • Hallo Rollispeedy,
    das ist nur mit weniger Worten das gleich was ich meinte.Nicht mehr und nicht weniger. Schön das wir einer Meinung sind.
    Gruß Yogine
Diese Diskussion wurde geschlossen.