Tipps gegen Einsamkeit

Optionen
Ich wollte euch nur mal fragen was ihr so für Tipps anzubieten habt gegen Einsamkeit?

Einerseits daß einem eine Partnerin fehlt aber auch Freundinnen oder feste Freunde bei denen man sich reflektieren kann.

Zu mir:

Ich Schwerbehindert, ich kann zwar relativ gut Treppen steigen aber wenn es z.B. um eine Kneipentour geht dann bin ich mit dem Rollstuhl schon eine Last, denn zu lange Strecken oder langes Stehen kann ich nicht machen.

Ich bin Erwerbsunfähig, d.h. ich habe z.B. keinen Kollegenkreis.
Früher habe ich z.B. VHS-Kurse besucht, derzeit gehe ich auch noch in ein Fittnesstudio.

Über das Internet kenne ich zwar ein paar Leute über diverse PC-Spiele dort ist der Kontakt aber fast ausschließlich auf das Spielen beschränkt.

Partnersuche über das Internet oder Freundschaften haben sich zwar immer leichte angebahnt, allerdings hat sich daraus nie ein wirklich langfristiger Kontakt ergeben.

Ich verdiene mir ein paar Euro dazu, allerdings ist die Arbeit komplett ohne festen Menschenkontakt oder Kollegen.

Ich habe auch schon eine Partnerin gehabt, also es geht mir hier nicht darum wie man Frauen anspricht z.B..

-

Was dann noch ist ich habe ein Kaffee hier in der Nähe wo sich Psychisch Kranke treffen, dort kommen allerdings nur Menschen fast ausschließlich +40 hin, es ist zwar ganz nett aber es gibt mir sicherlich nicht das was ich suche.

Mit Behindertensport überlege ich es derzeit, allerdings habe ich auch ein wenig Angst vor Menschen die komplett im Rollstuhl sitzen, oftmals reagieren diese sehr neidisch darauf daß ich recht gut gehen kann.
Dann war ich auch sehr enttäuscht, daß unter Behindertensport oftmals Rehagruppen zu finden sind.

-

Ich möchte nicht weiter meine Lebenumstände ausbreiten, sondern einfach nur die Frage in den Raum stellen, denn was Einsamkeit für schäden haben kann wissen viele von euch bestimmt und wie wichtig sozialer Kontakt für fast alle Menschen ist.

Antworten

  • Guten Morgen Stefan,..

    Einsamkeit bedeutet Rückzug, Isolation und so mit auch keine sozialen Kontakte.

    Was kann man dagegen tun, ich denke mal nicht so oft vergleichen mit dem was ist mir ( dir ) nicht mehr möglich, sondern einfach offen sein. Und schauen was ist mir ( dir ) möglich.

    Man soll das Glas ja auch nicht als halb leer betrachten, sondern als halb voll,.. schmunzle.😉

    Ich lebe auch alleine, kann von mir jedoch nicht behaupten das ich einsam bin. Oft stellt sich mir die Frage wo ist der Tag heute nur geblieben. z.B. macht eine Bekannte von mir 1 x in der Woche eine Vorlesestunden in einem Altenheim. Sie stellt Bücher aus der Örtlichen Bücherei vor. Manche Personen können noch selbst lesen, doch vielen Alten Menschen ist es nicht mehr möglich. Einer anderen Person liest sie 2 x die Woche aus der Tageszeitung vor.

    Heute macht sie das schon fast 2 Jahre und sie sagt, - damals hätte es viel Überwindung gekostet es zu tun, nur sie hat es nie bereut. Es bereichert ihr Leben immer wieder Neu auf eine Art die sie sich hätte nicht vorstellen können. In manchen Einrichtungen sind ja nicht nur ab 60+ sondern auch Jüngere. Für sie ist diese Zeit eine große Bereicherung geworden,...

    Ich wünsche dir das du das Richtige für dich findest, denn wirkliche Einsamkeit macht krank, Mfg Lyn
  • Hallo Stefan!

    Wie kommst du auf den Gedanken, als Rollstuhlfahrer oder "Kurzstreckenläufer" eine Last zu sein bei Kneipentouren? Hat man dir das gesagt oder gezeigt oder ist das dein eigener Eindruck / Gedankengang?
    Wenn man mit jemandem unterwegs ist, sollte immer der Langsamste das Tempo vorgeben, nicht der Schnellste. Wenn man weiß, man hat jemanden mit Gehbehinderung oder Rollstuhl in der Gruppe, sollte / müßte eigentlich auch die Hilfsbereitschaft selbstverständlich sein.
    Wie kommst du darauf, dass Rollifahrer, die kein Restgehvermögen mehr haben, auf deines neidisch sind innerhalb einer (Sport)Gruppe? Wurde das mal geäußert oder ist das dein Eindruck, ohne es mal angesprochen zu haben? Jeder Krankheits- oder Behinderungsverlauf ist anders, man kann doch solche Vorteile eher nutzen, anstatt sie zu beneiden. Du kannst Rollifahrern aus höheren Regalen etwas geben, wo sie nicht ankommen, sie wiederrum können dir vielleicht noch Tips geben im Umgang mit dem Rolli.
    Hast du ein Hobby? Wenn nicht, suche dir eines. Ich bin auch Single und fühle mich nicht einsam. Momentan habe ich ein 1000-Teile-Puzzle auf dem Tisch liegen, es gibt Bücher, Hobbygruppen außerhalb der VHS. Überlege, was deine Interessen sind und ob man sie in Form eines Hobbys oder regelmäßiger Treffen mit anderen vertiefen kann. Was ist mit Chor, Theater, Fotografie, Ahnenforschung, etc.?

    Viel Erfolg, Katrin
  • Hallo StefanNRW

    Du hast schon gute Tipps von den Usern bekommen und hast auch selbst schon einiges ausprobiert. Wichtig ist aber auch immer, dass man irgendwo dranbleibt. Wenn man nur ein, zweimal irgendwo hingeht, findet man eher keine Freunde. Gut eignen sich auch mehrtägige Ausflüge, wo man die Leute auch gleich noch einmal auf einem ganz neuen Level kennenlernt.
    Vielleicht wäre auch ein Haustier etwas für dich? Wenn du dem Tier die richtigen Bedingungen schaffen kannst, kann ein Haustier sehr viel Liebe spenden. Informiere dich doch einmal in einem Tierheim, welches Tier für dich in Frage käme und was du dafür machen/haben musst. Dort sind auch Anfänger willkommen, wenn man sieht, dass sie dazu bereit sind, sich wirklich auf ein Tier einzulassen.

    Liebe Grüsse

  • Hey SteffanNRW,

    ich finde den Beitrag von Maggie sehr gut. Du musst immer weiter machen, auch wenn es schwer ist. Denn wenn du erst mal raus bist und dich verkriechst, wird es noch viel schwerer wieder nach vorn zu blicken!!!
  • Hallo Stefan,

    ich kann Dein Gedanken gut verstehen. Es ging mir eine Zeit lang ähnlich.
    Ich muss nun zwar sagen, dass ich Öfters alleine, aber nicht einsam bin.
    Mit ein bischen Mühe unsererseits kann man das schon ändern.
    ´(z. B. Kontakt zu Nachbarn aufbauen und pflegen)

    Oder wie wäre es sich mal beim VdK über Reisen für Menschen mit Handicap zu informieren ?

    Auch eine ehrenamtliche Tätigkeit kann Dir selbst sehr helfen.

    Ich selbst habe mich - weil ich ja nun auch sooo vuel Zeit habe - zu einem 2-jährigen Seelsorgeseminar angemeldet.
    Das hilft nicht nur mir selbst bei meiner ehrenamtl Tätigkeit hier im Krankenhaus.
    (Man mag gar nicht glauben wie viele Menschen einsam im Krankenhaus liegen.)

    Dann schreibst Du:

    StefanNRW hat geschrieben:
    Mit Behindertensport überlege ich es derzeit, allerdings habe ich auch ein wenig Angst vor Menschen die komplett im Rollstuhl sitzen, oftmals reagieren diese sehr neidisch darauf daß ich recht gut gehen kann.


    Das ist doch eine prima Idee !
    Ich meine a brauchst Du keine Angst zu haben, denn dass Du noch gehen kannst, dafür kannst Du ebenso wenig, wie der Rollifahrer, dass er im Rolli sitzt.
    Es gibt ja auch Rollifahrer, die mit ihrem Rlli sehr viel besser unterwegs sind als Du auf Deinen Beinen.

    Ich möchte noch ein paar Worte zu dem fett markieten Teil verlieren, auch auf die Gefahr hin, dass es manchen Gehndicapten vielleicht nicht gefallen wird.

    Ich finde es doch immer wieder bedenklich, dass es gehandicapte Menschen gibt, die sich immer nur beklagen und rummeckern wie schlecht es ihnen doch geht und wie andere Menschen mit inen umgehen.

    Ich meine,wenn man sich in sein Schnecknhaus verkriecht und die beleidigte Leberwurst spielt, darf man sich dann beschweren, wenn sich andere Menschen mit solchen Leuten schwer tun ?
    Mag sein, dass es auch viele Gesunde gibt, die Gehandicapten Menschen gegenüber Berührungsängste haben.
    Aber da find ich liegt eine riesige Chance für Menschen mit Behinderung.
    Wie heißt es so schön:
    "Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann ..."

    Rollt also auf die Gesunden zu. Sprecht mit Ihnen, fragt sie etwas, bittet vielleicht mal um Hilfe, nehmt ihnen die Angst.
    Gesunde können nur50% dazu tun, dass die Welt wieder menschenfreundlicher wird.
    Die anderen 50% müssen "aus den Rollstühlen kommen"


    LG
    Tom