so mutlos, was kann man dagegen tun

Antworten

  • Hallo sommerwiesenblau,

    warum bist Du denn so mutlos? Erzähl doch was Dich so mutlos gemacht hat, dann könnte man viel besser versuchen zu helfen. Aber so ins Blaue Tipps geben, finde ich nicht gut. Wäre warscheinlich auch an Deinem Problem vorbei.

    😉

    Liebe Grüße
    Karin
  • Hallo Karin,
    ich bin so mutlos, wg. meiner Situation. Ich habe ein Burn-out-Syndrom und jeder Tag ist schwer. Ich war mal extrem leistungsfähig. Heute strengt mich schon das Einkaufen im Supermarkt an. Ich habe zwar Geschichten gehört zum Beispiel von Astrid, dass das wieder besser wird/werden kann.
    Aber da bin ich noch weit von entfernt. Es ist schwer zu verstehen, wenn man von 150% Power plötzlich auf 1% Power fällt ohne dass man zum Beispiel wirklich organisch krank ist. Für die Umwelt noch schwerer zu verstehen als für mich.
    Das macht mich alles mutlos. Und Mut wäre doch so wichtig oder?

    Der Himmel über der Sommerwiese in meinem Herzen ist nicht mehr blau, sondern dunkel.
    Was kann man da tun?
  • sommerwiesenblau,

    der Himmel über der Sommerwiese in Deinem Herzen wird bal wieder blau werden. 😉

    So wie Dir geht es vielen Menschen. Wenn man nie eine Schwäche für sich in Betracht gezogen hat, ist es besonders schwer, diese Schwäche in seinen Alltag zu integieren. Eine unsichtbare Behinderung ist für die Umwelt weniger verständlich, aber glaube mir, wenn Du eine sichtbare Behindeung hast, reagiert deine Umwelt noch weniger tolerant. Ich habe beides erlebt.

    Der Körper braucht Zeit um sich zu erholen. Du mußt Geduld haben und lernen Dich über kleine Erfolge zu freuen. Es ist wirklich so, daß es wieder besser wird. Aber wie lange es bei Dir dauert, bis Du wieder Kraft genug für Dich und Deinen Alltag hast, kann ich Dir nicht sagen. Warst Du denn schon zur Kur? Dort könntest Du Erholung finden und lernen Kaft zu tanken. Machst Du irgend welche Therapien? Hast Du Freunde/Verwandte die Dir helfen? Damit Du ab und zu eine Aufgabe abgeben kannst und so Erleichterung efährst? Versuchst Du Erholung zu finden, in dem Du einen kleinen Spaziergang in der Natur machst oder etwas ähnliches? Es sind viele kleine Dinge die ein burn out Kranker für sich selber tun kann um Erholung zu finden. Aber das wichtigste ist, daß Du wieder lernst Dich zu erholen. Das geht normaler Weise nur mit professioneller Hilfe.

    MyHandicap hat eine Mitarbeiterin, die wie Du am burn-out-syndrom leidet. Es ist der Grund, weshalb sie bei MyHandicap arbeitet. Lies doch mal ihren Blog, er wird Dich interessieren. Wenn Du Astrid persönliche Fragen stellen möchtest, wird sie diese bestimmt gerne beantworten.

    Liebe Grüße
    Karin


    Astrid's Blog
    http://blog.myhandicap.de/3263.html?&tx_ttnews[tt_news]=2275&tx_ttnews[backPid]=3262&cHash=aa4324ac58
  • Liebe Sommerwiesenblau,
    von mir, dem MyHandicappsychologen nun auch ein paar kleine Ratschläge. Viel Wesentliches hat Karin ja bereits mitgeteilt. Dem schliesse ich mich an.
    Versuch mal deine Mutlosigkeit bedingungslos zu akzeptieren, stelle alle Kämpfe gegen deine momentane Erlebenssituation ein, halte inne, öffne Dich und erlaube Dir ganz zart Alles zu fühlen, was in Deinem Erleben auftaucht. Sei einfach, niemand verlangt etwas von Dir (ausser du glaubst in deinem Kopf daran), z.B. so oder so funktionieren zu müssen. Du musst nicht immer voller PowerKraft und PowerEnergie sein, wozu? Die "Powerfraukraft" ist vielleicht gar nicht so gut. Diese Art der Kraft kann etwas Dominantes haben, sie möchte immer etwas Spezielles für sich erreichen, sie will kämfen, sich verteidigen, Schutzhüllen aufbauen, sich vom Leben abgrenzen, sie kann nicht entspannt loslassen und mit dem Leben fliessen. Es gibt viele Powermänner und Powerfrauen auf der Welt, die unglücklich sind und Berughigungstabletten schlucken und bald einen Herzinfarkt bekommen. Ich weiss wirklich nicht, ob ich diesbezüglich bei dir richtig liege, das kannst nur Du wissen. Ich zumindest glaube, dass das Leben uns hilft, auch manchmal durch einen vermeintlich "negativen" Zustand, das Leben ist unglaublich weise, vielleicht bewahrt uns ein vermeintlich "negativer" Zustand vor etwas, wir können das nur noch nicht überschauen. Tue in deinem Alltag, was zu tun ist/was Du tun kannst und schliesse einfach liebevoll Freundschaft mit der momentanen Mutlosigkeit, frage sie was sie Dir zeigen möchte? Vielleicht kannst Du Dein Leben irgendwo verändern, vereinfachen, auf etwas Wesentliches konzentrieren? Du hast Deine Kraft nicht verloren - ich jedenfalls glaube nicht das das möglich ist - und auf eine Schwächephase folgt eine Stärkephase der Klarheit. Entspannung, Vertrauen und Akzeptanz erscheint wichtig und gleichzeitig niemals resingnieren.
    Alles Liebe Dir
  • Danke Tim, danke Karin. Eure Worten spenden mir Trost und machen mir ein bisschenMut. Alles akzeptieren, das ist gar nicht so einfach. Vielleicht muss ich mal darüber nachdenken, warum ich so Angst habe, schwach zu sein und zu bleiben. Gibst du auch Psychotherapie Tim?

    Cornelia
  • Hallo auch von mir

    Meine Vorredner haben schon wunderbares geschrieben. Sehe, du hast wohl ein echter Powermotor in dir drin. Diese Powermotoren sind wichtig, und braucht die Welt. Sie haben aber eine Schwäche, aufgrund ihrer kraft können sie bei zu langer Laufzeit auf vollgas durchbrennen. Jeder Mensch braucht Pausen, ob wir das wollen oder nicht, und auch meine Tage sind viel zu kurz für all das was ich tun möchte. Aber trotz allem sind mir Pausen heilig. Ne stunde hinliegen und nichts tun, das schönste der welt.

    Manchmal rennen wir Menschen einfach in eine Richtung, wir rennen, rennen, und rennen noch mals. Doch vielleicht war es eben gar nicht die richtige Richtung, vielleicht ruft irgendwo was "wichtigeres". Wir Menschen schaffen es auch immer wieder solche "wichtigere" Sachen zu ignorieren, vielleicht weil es dem Verstand nicht logisch erscheint, oder weil wir Angst davor haben. Man rennt weiter, bis man nicht mehr kann, und umfällt, oder gnadenlos vom Schicksal runtergesäbelt wird. Dann holt einem das ganze plötzlich ein. Ich kenne sooo viele Leute die genau ein solcher Schicksalsschlag auf eine andere Bahn gebracht haben.

    Ich selbst habe erst mit einer Krebserkrankung gemerkt, wie wichtig meine Sportlichen Aktivitäten sind. Vielleicht liest du in dieser Zeit mal Geschichten anderer Menschen, die auch schicksalsschläge hinnehmen mussten, die auch in eine Wand liefen. Du bist nicht allein damit!!! Und es gibt auch ettliche die da schon durchgekommen sind und stärker geworden sind dadurch.

    Geniesse die Pause, die du nun hast, ich glaube du hast die mehr als verdient. Und verpasse bitte die Talsohle nicht, Denn wenn die erreicht ist, dann gehts wieder berg auf, und das empfehle ich dir zu geniessen. Für mich waren das sooo tolle Ereignisse, die ich nie vergessen werde, Ich haffe dir geht es dann gleich 😃

    Ein Lied dass ich dir sehr empfehle in dieser Situation: "Bleibt alles anders" von Herbert Grönnemeyer.

    Und noch zum Schluss: "Zwischen deinen Zeilen springt mir eine Positive Ausstrahlung entgegen, darum glaube ich an dich"

    Von mir nur das Beste, und lass wieder mal von dir hören 😀

    Gruss Raphael
  • Liebe Cornelia,

    nein ich bin kein niedergelassener Psychotherapeut. Allerdings besteht hier bei MyHandicap die Möglichkeit gerne mit mir via Privatmail in Kontakt zu treten und auch gegebenenfalls zu telefonieren.

    Allerings aus Urlaubsgründen erst wieder ab Anfang September.

    Alles alles Gute,


  • mir hat eine zeitlang geholfen, alltägliche schlimme sachen aufzuschreiben, was alles gut und vor allem was schlecht ging.

    und dann jetzt, wenn ich mir das zum teil anschaue, was ich damals da schrieb - also dann habe ich manchmal das gefühl, das ist wie in einem wirklich schlechten film, unwirklich, was da steht. aber es war ich selber, als es mir dann eben sehr schlecht ging.
  • Liebe Sommerwiesenblau!
    Als ich Deinen Kummer gelesen habe,ist mir ein schlimmes Tief eingefallen,in dem ich nach schwerer Mobbingatake kam.Ich sah weder freude noch konnte ich lachen.Alles um mich war schwarz.Auch heute kommen bei schlimmen Ereignissen diese Dunkelheit zurück,verbunden mit Mißtrauen allem und jedem gegenüber.Darum möchte ich Dir mein ganz persönliches Rezept geben,das mir bisher immer wieder geholfen hat.
    1. Ich schaue mir nur lustige Filme an.-Ich dachte lange dabei nie wieder lachen zu können!
    2.Ich habe mir Cd s zugelegt die mir Hilfe bringen.Gegen Depressionen-Selbstbewußtsein stärken usw.es gibt ganz gute und es beruhigte mich diesbezüglich,das niemand mir die Worte im Mund umdrehen konnte,wenn ich wieder mal neben mir stehe.Ich habe die CDs immer reingetan vor dem Schlafen oder wenns mir ganz schlecht ging.
    3. Ich habe versucht mir gutes zu tun,bewußt z.B.Fußpflege,neue Frisur,Spaziergang dort,wo ich normalerweise nicht gehe.Mit fremden Menschen ins Gespräch kommen.Zwecks Übung.Ich konnte manchmal nicht mit Menschen umgehen.Sie haben mir Angst gemacht und meine Worte waren auch manchmal unpasend.
    Ich habe selbst viel Leid durchlebet und mußte mehrmals ins Leben zurückfinden.
    Mein Spruch für mich:"Das wichtigste im Leben ist zu überleben"
    Gib nicht auf den jedes Tief ist eine Erfahrung und bringt Dir neue Erkenntnisse.
    Lieben Gruß-Sendrine
  • Hallo,
    powerfrauen ziehen die Arbeit an wie Motten das Licht alles halsen sie sich auf
    nur nicht abgeben das bedeutet versagen.
    Es gibt viele Leute die wissen wie man das ausnutzt
    DAS STIMMT NICHT.
    Wenn du deinen Motor mit konstant 250 sachen auf der Autobahn tracktierst dann kannst du den Wagen bald wegschmeißen.
    Mit 100 kommst Du auch ans ziel egal wie schnell die andern sind.
    Heist nichts anders als LASS LOS GIB AB wo du kannst und am Ende des Tages schreib auf was du geschaft hast.
    Deine wolken sind nicht so dunkel wie du denkst.
    Ein Beispiel für Leute die Höhenangst haben nicht nach unten sondern auf AUGENHÖHE schauen.
    Du siehst gerade nach oben und schmeißt den Kopf in den Nacken schau auf deine Augenhöhe.
    Dann ist es nicht so dunkel.
    Das siehst du den Weg besser.
    Viel Glück du kannst das.

    Gruß
    Herbi
Diese Diskussion wurde geschlossen.