Schmerzen beim Tragen Unterschenkelprothes!

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Seit dem 06.12.2018 bin ich am linken Bein Unterschenkelamputiert. Die entsprechende Prothese wurde Anfang Februar 2019 geliefert und auch getragen. Jetzt im Juni 2019 Ist das Tragen auf Grund von stechenden Schmerzen am Stumpfende (Nervenschmerzen?) bei Belastung nicht mehr möglich. Am Stumpfende bildet sich bei angelegter Prothese und deren Abnahme ein dunkler Fleck (wie ein blauer Fleck)., welcher nach Abnahme der Prothese sich fast komplett, vor allem über Nacht, wieder auflöst. Meine bisherigen Gehstrecken beliefen sich auf ca. 500 - 600 Schritte und das nicht mal am Stück. Mechaniker veränderte den Schaft bereits mehrmals, erzielte aber keine Verbesserung. Ich selbst bekomme es logisch nicht mehr auf die Reihe. Kann mir jemand mit Rat zur Seite stehen.

Antworten

  • Hallo
    du hast eine P.M
  • Hallo!

    Danke für die Mühe! nur ich kann mit P.M in dciesem Zusammenhang nichts anfangen.

    Aufklärung erwünscht. 😀

    Gruß Knochenkarl
  • einbein
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    Wahrscheinlich passt die Prothese nicht (mehr). Gerade in der Anfangszeit verändert sich der stumpf sehr stark. Teilweise sind anfangs mehrere Anpassungen pro Woche erforderlich.
    Wie du beschreibst, sitzt vermutlich der Knochen unten auf. Daher die Schmerzen und Hämatom. Mache kurzfristig einen Termin beim Orthopädietechniker, der die Prothese geliefert hat, aus. In den ersten 6 Monaten muss er kostenlos die Prothese nachbessern. Nach 6 Monaten wird in der Regel eine neue Prothese gefertigt. Wenn du ein aktiver Prothesenläufer werden willst, bist du für eine Zeit Dauergast beim OT. Das ist völlig normal und in Ordnung.
  • Hallo Einbein,

    Danke für Deine helfende Unterstützung. 😀 😀

    Deine Diagnose wird wohl die richtige gewesen sein. Obwohl ich Liner, Weichwandschaft und 2 Strümpfe getragen habe, soll ich zu weit im Schaft drinnen gesessen haben.


    Gestern hatte ich den Prothesenbauer und den Arzt zusammen da. Diagnostiziert wurde vom Arzt ein Hämatom am Stumpfende (Schienenbeinende), welches ca. 3 Wochen zur schmerzfreien Abheilung brauchen soll. Da hätte ich es ja am kommenden Montag geschafft!

    Der Prothesenbauer will jetzt einen neuen Schaft bauen, da sich Stumpf am Stumpfende vergrößert hätte. Der Arzt will aber noch abwarten um abzuklären, ob die Volumenänderung auch durch das Wetter eingetreten sein könnte.

    Danke auch für die moralisch aufbauenden Worte.

    knochenkarl

    🥺
  • swisswuff1
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    Bei mir waren am Armstumpf die Enden der Knochen zunächst recht scharfkantig und die Wunde war länger am Abheilen. Es tat sicher etwa ein halbes Jahr fürchterlich weh wenn man nur etwas mehr als dran kam.

    Der Prothesentechniker hat mir dann, in den Liner rein, eine kleine sehr weiche Silikonkappe, getan. Das half recht gut. Diese Kappe hatte ich ziemlich lang drin.

    Bis sich das Gewebe am Stumpfende so (von selbst) anpasst, bis der Knochen so umgebaut ist dass es die neuen Belastungen problemlos bewältigt kann es etwas dauern. "Etwas dauern" heisst bei mir jedenfalls (ich kann da schwer für andere reden) 4x so lange wie man denken würde - also Monate, nicht Tage oder Wochen. Bis ich auf einem blanken Parkettboden mit dem Ende des Armstumpfs Liegestützen machen konnte, dauerte es schon so 2 Jahre. Mein Stumpf ist nicht so berauschend durchblutet, und mit einem Armstumpf aktiv heisst dass das Ding vorne immer wieder geschnitten, aufgerissen, verbrannt, etc. ist. Diese Verletzungen, gerade wenn sie mal tiefer sind, dauern "ewig" bis sie geheilt sind, schon so 4-6 Wochen, locker.

    Bald mal passte der Schaft nicht mehr, und irgendwann waren auch die Liner falsch und es mussten andere gesucht werden die besser passten.

    Und dass die Prothese was nicht kann und repariert werden muss, weiss nicht ich war in den ersten 2 Jahren > 40 mal beim Prothesentechniker, und habe dazuhin einige Reparaturen zu Hause selbst erledigt. Es war furchtbar aufwendig.
  • Hallo swisswuff1!

    Danke für die hilfreichen Zeilen.


    Den Vorschlag mit der Einlage am Schaftende habe ich meinem Techniker bereits auch unterbreitet. Er sagte aber das dies bei mir, mit Liner und PIN nicht ginge!??


    Geduld muss ich wohl haben!


    Viele Grüße und Danke

    Knochenkarl
  • swisswuff1
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    Man muss wissen dass einem Techniker alles möglich erzählen.

    Einmal sagte ich dem Techniker er solle mir auf den Probeschaft für die myoelektrische Prothese anstatt den original Otto Bock Akkuhalter /-anschluss (die Otto Bock Akkus sind sündteure Dinger, raus kommt auch nur Strom) einen billigen Akkuhalter von Conrad Elektronik für vier AA-Batterien / Akkus dran machen. Er sagte mir dann, das ginge nicht. Ich sagte ihm, er solle es trotzdem machen. Dann hatte ich die Prothese und das lief natürlich super alles. Ich sagte ihm, absehbarerweise geht alles super- Da sagte er, er hätte das schon gewusst, aber er hätte mir abgeraten nur um zu schauen was ich so sage.

    Ein ander mal, das war die erste Prothese die ich hatte, war das Ding 3 cm oder so zu lang. Armprothese mit Ueberlänge, voll übel, da zieht man die Schulter dauernd hoch und stirbt am Abend vor Schmerzen fast. Also bin ich dort hin gegangen und gesagt, so geht es nicht, macht das kürzer. Der sagte nein das geht nicht danke auf Wiedersehen. Dann rief ich der Versicherung an und sagte, macht da mal einen Bezahlstopp wir haben ein Problem. Dann sagte ich denen ihr kriegt gar kein Geld ausser das mit der Länge wird richtig gemacht. Die waren zwar nicht so erfreut, aber plötzlich sass da ein anderer Techniker, der nahm aus dem Handgelenkdings eine Feder raus und sie schraubten es anders zusammen dann waren erstmal 1,5 bis 2 cm weg und schon besser. Ich habe dann zu Hause das Handgelenk raus gemacht, die übrige Epoxymasse die sie lieblos zwischen Pinlock und Handgelenk reingedingst hatten weggeschliffen und habe das dann wieder hin gebracht dass sie es fertig machen. Damit hatte ich ihnen bewiesen dass es noch mehr geht als sie bereit waren. Am Ende war mir klar dass sich kein Mensch um meine wirklichen Bedürfnisse kümmert und wenn es mir wichtig ist ich das ganz alleine lösen muss. Seitdem habe ich noch einige andere Prototypen / Tests aufgegleist und umgesetzt und es war nachher viel besser; Initiative solche Sachen für mich zu lösen ist bei der Prothesentechnik meist nur bedingt oder sehr reduziert vorhanden.

    Also, ich habe ein Pinlock System und hatte damals das Silikonkäppli direkt auf dem Stumpf, *im* / unter dem Liner, getragen. Wenn die das nicht hinkriegen sind sie was Silikontechnik angeht vielleicht nicht so fit. Das ist nicht selten - also: gescheit was aus Silikon machen können noch viele nicht. Es muss auch keine dicke Sache sein, wenig Material reicht da würde ich denken-.

    Du kannst Dir selbst Silikon kaufen, zB das Zeug für Fugen oder weicheres, mit einer dünnen Pausenbrottüte (also: Silikon in so eine Tüte rein) dann das weiche Silikon auf den Stumf legen und Liner drüber, nicht belasten bis es etwas fest wurde, Tüte weg und dann hast Du Deine Silikonkappe. Ich habe mir für einen Prothesengreifer weich deformierbare Griffaufsätze auch so selber gemacht; die Form hatte ich mit billigem PLA 3D-gedruckt und dann das Silikon von Hand reingeschmiert, ein Tag gewartet, dann das Zeug aus der Form geschält es auf den Greifer gebaut, Fingerling drüber und greift / packt wie Sau. Dieses Zeug kann man auch ganz von Hand formen / verarbeiten.

    Wenn ich Zeit habe schaue ich ob ich eine Anleitung machen kann wie man sowas selber hindingst.
  • Hallo Swiswuff1,

    recht herzlichen Dank!

    Dann werde ich mein Glück mal versuchen selbst in die Hand zu nehmen. Selbst ist der Mann.

    Ich halte euch auf dem laufenden.

    Viele Grüße
    Knochenkarl