Mutter mit Demenz?

Jetzt muss ich etwas weite ausholen. Gebürtig bin ich aus Sachsenanhalt. Mein Vater verstarb vor 21 Jahren. Meine Brüder (11 und 13 Jahre älter als ich) zogen kurz hintereinander nach Köln. Das war Ende der 90 Jahre. Sie sah sich auch mal eine Art SeniorenDorf in der Nähe von Bonn. an. Das war ihr aber zu teuer. Ich zog 2002 nach Bayern. Meine Mutter(Baujahr3😎 blieb allein zurück. Mein zweiter Bruder wollte sie schon nach Köln holen da war ich noch nicht Volljährig. Nun gut sie wollte nicht. Ich zog weg, sie wollte nicht weg. Mein Mann dann meine Schwiegereltern. Meine Mutter wollte in ihrer Wohnung bleiben. Seit fünf Jahren habe ich versucht sie zu mur zu holen. Sie wollte nicht. Seit drei Jahren beobachte ich mit Besorgnis dann sie geistig immer mehr Abbaut. Ich versuchte intensiver sie zu mir zu holen. Schaute nach betreutem Wohnen (sie lehnt es ab bei einemihrer Kinder ins Haus zu ziehen) oder auch nach einem guten Pflegeheim. Meine Mutter wollte nicht. Wenn ich sie Besuchte fuhr ich mit ihr von einem Arzt zum anderen. Heftete ihr die Überweisungen zu den Terminen in ihren Kalender schrieb ihr Listen. Mit viel Fingerspitzengefühl und der Unterstützung meines jüngeren Bruder hatten wir sie endlich so weit das sie sich letzten Herbst die ersten Untersuchungen Richtung Demenz machte. Zur selben Zeit beschloss sie endlich nach Köln zu ziehen 500m von meinem ältesten Bruder den sie mehr und mehr als Ersatz für meinen Vater sah. Nun überschnitten sich die Arzttermin mit dem Umzugstermin im Februar diesen Jahres. Meine Mutter war kaum auszuhalten. Von Oktober an fuhr ich jeden Monat eine Woche zu ihr und versuchte ihr so gut wie möglich zu helfen und immer häufiger artete das in heftige Streitigkeiten aus. Je näher zum Umzug umso schwieriger wurde es. Und so sehr ich auch versuchte mich zusammenzureißen, in meinem Privaten Umfeld bin ich nicht gerade für meine Geduld bekannt. Alle hofften dass es besser werden würde wenn sie zur Ruhe kam. Dem war nicht so. Alle im Haus wollen sie nicht, sind böse zu ihr beobachten sie und gehen in ihre Wohnung. Sie sagt es wäre wohl wirklich jemand in ihrer Wohnung gewesen mein Bruder glaubt ihr das in diesem Fall und ich vertraue seinem Urteil wenn auch ein restzweifel blieb. Auch damit kamen wir noch zurecht. Endlich endlich hat sie die Untersuchungen beim Psychologen. Gestern war nach über einem halben Jahr Termin (Meine Mutter: Stefan hat keine Zeit deswegen hat er noch keinen Termin gemacht, Mein Bruder: Klar habe ich den gemacht der dauert nur ein halbes Jahr) Sie fing schon vorher an das sie meinen Bruder verdächtig unkorrekte Rechnungen ihr zu geben und das sie sehr Enttäuscht von ihm ist. Gerade bei ihrem Letzten Termin. Wenn sie sagen soll was genau denn das Problem ist kann sie es nicht. Wenn ich versuche ihr klar zu machen was meine Bruder und auch seine Frau (wofür ich ihr von Herzen Dankbar bin, sie kümmert sich um meine Mutter wie um ihre eigene) alles für sie tun. Gibt sie mir im Brustton der Überzeugung recht. Wenn ich sie Frage was sie denn jetzt stört kann sie es nicht sagen. Lange lange Vorgeschichte. Sorry
Jetzt meine Frage. Ich würde gern meinen Bruder anrufen und fragen was denn passiert ist. Aber ich will auch ihr Vertrauen nicht enttäuschen. Zumal sie dann vielleicht glaubt gar keinen mehr Vertrauen zu können. Mit meinem jüngeren Bruder trau ich mich nicht weil ich mir nicht sicher sein kann das er es ihr nicht doch erzählt. Und er hat meine Mutter eh schon abgeschrieben. Während ich noch nicht aufgegeben habe. Ich weiß man kann Demenz nicht heilen aber verlangsamen. Ich weiß auch nie wann meine Mutter bei meinem Großen Bruder ist und er hat immer den Lautsprecher vom Telefon an. Da habe ich mich erst Anfang der Woche kräftig in die Nesseln gesetzt weil sie natürlich da war. Sie glaubt auch er würde ihr Telefon abhören. Ich weiß echt nicht was ich tun soll. Ich sitze zwischen den Stühlen. Ich kenne nur wenige Menschen die so korrekt sind wie mein Bruder. Ich würde so gern helfen bin aber einfach zu weit weg. Sollte ich mit meinem Bruder reden. Oder ... Wer hat Erfahrung damit und kann mir helfen. Warum ist es bei den eigenen Angehörigen so viel schwerer damit umzugehen als im Beruf. Ich fühl mich so Hilflos. Vielleicht bin ich ja auch einfach Paranoid und es ist gar keine Demenz, es gibt vielleicht eine ganz Harmlose Erklärung dafür.