Multiverletzung, was nun?

Hallo.
Ich bin 40 und habe im September beim joggen einen Unfall erlitten. Beim überqueren einer Straße erwischte mich ein schweres motorrad. Ich wurde in das Krankenhaus nach Stuttgart geflogen, das Katharinenhospital.
Dort wurde mein rechtes Bein im Knie amputiert.
Desweiteren ist meine beckenfraktur operiert worden (traumatische symphysensprengung und luxation des iliosakralgelenks rechts, OS metacarpale 2 basisfraktur rechts ).
Meine Rechte Hand war gebrochen. Leider habe ich nun hier Probleme beim greifen.
Und mein linkes knie: forderes kreuzband gerissen und rechtes Band geschädigt.
Seit 2 Monaten bin ich nun im Rollstuhl bei meiner Mutter untergekommen. 2. Stock ohne aufzug....
Nachdem die Nähte meiner beinwunde gezogen wurden (vor ca 6 wochen) hat sich eine große wunde aufgetan. Die wird von uns nun beinahe täglich neu verbunden.
So ist meine Situation.
Solange die wunde noch offen ist, kann ich die reha in Bad urach nicht antreten.
Was ratet ihr mir?
Medikamente habe ich schon weitgehend reduziert.
Nur pregabalin nehme ich morgens und abends je 300 mg. Aus Angst, dass der phantomschmerz wieder kommt.

Antworten

  • Ich glaube, für offene Wunden gibt es medizinischen Honig. Soll wahre Wunder bewirken.
    Hab aber keine Ahnung, wo man medizinischen Honig bekommt. Mit normalem Speisehonig klappt die Behandlung aber nicht. Kam mal im Fernsehen.

  • Hallo,

    Das Bild kenne ich leider auch.Nennt sich Wundheilungsstörung.
    Da müssen die Ärzte ran.Und zwar schnell bevor es weiter nekrotisch wird.Bloß nicht selber dran rumpfuschen.
    Leider dauert eine Heilung sehr lange.
    Würde ja gerne etwas anderes sagen.Manchmal geht es auch in Schüben wie bei mir.Es gab eine Zeit da tat sich garnix an der Wunde und dann zog sie sich wieder zu.
    Also...ab zum KH und behandeln lassen.

    Viel Glück und Erfolg

    Ralf

    (Antwort ist keine Rechts oder Medizinische Beratung.Für die Richtigkeit der Antwort wird keine Haftung übernommen.Einige Antworten werden mithilfe einer KI geschrieben.(Artikel wird gekennzeichnet)

  • Hallo,

    ich kann Ralf nur zustimmen... So schnell es geht in ärztliche Behandlung damit begeben. Bitte auf gar keinen Fall mit medizinischem Honig oder anderen angeblich heilenden Sachen experimentieren. Schlimmstenfalls riskiert man, dass weitere Stumpfanteile absterben und nachamputiert werden muss!!! Das wäre dann die grande Katastrophe!!!

    Jumanji
  • Hallo Steppe76,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Die Rückmeldungen aus der Community waren ja sehr eindeutig.
    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht. Wir wünschen dir auf jeden Fall alles Gute!

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an die Community, meine Kollegen oder mich. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Guten Morgen Steppe76

    Kleiner Nachtrag von unserer Wund-Managerin (Wund-Spezialistin) für Dich;

    "Begib Dich zu einem Wundzentrum der WFI in Deiner Nähe. Unbedingt eine Wundreinigung und Debridement durchführen lassen und am besten eine NPWT* bis der Wundgrund verheilt ist. Das Ziel ist ein stabiler Stumpf, der abgehärtet ist, um eine Prothese tragen zu können. LGr , Mel (Spitex Zürich)"

    Hier eine Liste der Wundzentren in DE: http://www.wundzentren.de/standorte/

    Erklärung NPWT (Negative Pressure Wound Therapy)
    Unterdruck Wundtherapie (aktuell modernster Wissensstand)
    http://www.smith-nephew.com/deutschland/fachgebiete/wundmanagement/unterdruck-wundtherapie-npwt/

    oder via Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumtherapie

    Gute Besserung & beste Grüsse aus der Redaktion,

    Sjoerd
  • Update war jetzt in Bietigheim und da haben sich gleich mehrere Ärzte ausgiebig mit meiner WUnde gewidmet.
    Ich werde nach Neujahr für mindestens drei Wochen wieder einrücken. Naja und das wird doch sehr kompliziert werden.
    Denn wie ich von ihnen erklärt bekam ist das Hauptproblem die Lage der Wunde.
    Denn das ist genau dort wo ich später auftreten werde und die Prothese würde halt enormen Druck ausüben.
    Daher wird in mehreren EIngriffen erstmal die Wunde komplett gereinigt. Dann wird irgendwas in die Wunde gelegt, und da hängt dann ne Pumpe dran (?)... naja den Teil hab ich nichgt so richtig verstanden 😀#

    Jedenfalls sollen die Wundränder wochenlang maximaler Stimulation ausgesetzt werden damit sie durchblutet werden.
    Denn die Durchblutung ist der Hauptgrund für die schlechte Situation. Mein Unterschenkel wurde nämlich so heftig von dem Bike erwischt dass die Kniekehle hoch auch eine große Partie Haut und Gewebe abgerissen wurde. Und dafür wurden wiederum Fleischfetzen und Hautfetzen vom Unterschenkel benutzt, die nach dem Unfall wiederum an der Forderseite meines Knies runter hängengeblieben sind.
    Es war jedenfalls ein völlig unübersichtliches Chaos und die haben da im Katharinenhospital bestimmt ihr bestes gegeben dass ich wenigstens den Oberschenkel komplett behalten kann.

    Naja das heißt dann wieder viele Wochen Klinik. Was solls. Die Situation ist seit dem Unfall vor 3 Monaten überall gleich beschissen...
  • Hallo,

    prima, dass sich für dich zumindest eine Lösung in der Wundbehandlung finden lässt. Aus deinen Worten lese ich, dass es sich wahrscheinlich um eine "Vakuumpumpe" handelt mit der die Wunde versorgt wird. Ich habe die Anfänge des Systems in der Behandlung von Dekubiti erlebt und die Erfolge waren grandios. Die Wundbehandlung dauerte statt vieler Monate nur noch wenige Wochen und die Dekubiti hatten einen realistische und gute Chance zu heilen. Manchmal war anschließend eine plastische Deckung erforderlich. Was die "Einlage" in die Wunde angeht, kann ich nur mutmaßen, aber möglicherweise handelt es sich dabei um "Antibiotikaketten"; die dann vor Ort nach Keimbestimmung, die Infektion bekämpfen ohne dass man den kompletten Körper mit Antibiotika traktieren muss. Je nach Stärke der Infektion kann aber auch beides parallel gemacht werden.

    Klar ist es eine furchtbare Aussicht das neue Jahr gleich mit einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt, mehreren Operationen und Wundreinigungen zu starten. Es kommen harte Zeiten auf dich zu, die unheimlich viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordern. ABER... du hast nach dem Fahrradunfall schon so viel geschafft und dich ins Leben zurückgekämpft. Die Trauer um den Verlust des Beines wird auch immer noch ein großes Thema in deinem Kopf sein... Du hast aber schon immens viel geschafft auf dem Weg zurück ins Leben ,du wirst auch die Wunde schaffen und dann irgendwann wieder auf zwei Beinen inkl. dem Ersatzbein laufen. Bis du dein neues Bein dann hast, bist du halt im Sitzen mobil. Mühsam, anders aber genauso wertvoll!!!

    Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr! Du wirst es schaffen und gib die Hoffnung bitte nicht auf!

    Jumanji
  • Am 4. Januar hatte ich in Bietigheim meine OP. Da sich die Wunde in den Tagen davor rasch verbessert hatte, entschloss sich der Operateur die Wunde kurzerhand ohne viel Gedöns einfach zuzunähen.
    Eine Woche lang hatte ich die Vakuumpumpe dran.
    Und nun ist die Wunde endlich zu und schon komplett vernarbt.
    Ich bin sehr erleichtert, vielen Dank für die Beiträge von euch.
    Auch die restlichen Verletzungen habe ich nun gründlich untersuchen lassen.
    Handbruch, Bänderverletzungen im "heilen" Bein, Beckenbrüche... Alles soweit stabil. Sollten hier Probleme auftreten, kann man sich da immer noch drum kümmern.
    Aber das wichtigste ist die Prothesenanpassung. Und die kann ich endlich angehen. Habe mich für Ortema entschieden.
    Morgen wird der Gipsabdruck gemacht. Der Unfall ist nun schon über 5 Monate her.
    Da stellen sich erfreulicherweise nun neue Fragen:

    Welche Rehaklinik im Umkreis (wohne bei Stuttgart) ist bei Unterschenkelamputation empfehlenswert?

  • Moin,

    na das sind doch mal Top Neuigkeiten! Super, dass es geklappt hat. Viel Erfolg bei der Prothesenanpassung und dem Weg in eine "gehendes Leben".

    Jumanji 😀
  • Hallo Steppe76,

    Das freut auch um quer zu hören. 😀

    Dann wünschen wir dir alles Gute für den weiteren Genesungsprozess.

    Vielen Dank auch für das Update!
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