Motorrad fahren mit Pexusparese

Meine Tochter möchte den Führerschein für ein Motorrad machen. Sie hat eine Behinderung im rechten Arm, eine Teillähmung, die sich Plexusparese nennt. Meine Frage, kennt sich da jemand aus ? Danke. VG.

Antworten

  • hi redrose,

    versuchs doch mal beim költgen:https://www.koeltgen.de/index.php?id=128

    liebe grüße balou
  • Hallo Balou,
    ganz lieben Dank für deine Antwort. Eigentlich wollte ich ein paar Tipps haben, weil ich mir das ganze nicht so richtig vorstellen kann. Der rechte Arm meiner Tochter ist verkürzt, weil er nicht genug mitgewachsen ist....quasi ca eine Handlänge. In einem Motorradladen hatte man uns gesagt dass man so einiges ändern kann, damit auch sie damit fahren könnte. Aber was genau und vor allem was das kostet, wäre schon wichtig zu wissen. Und DANKE für die Empfehlung, aber es ist schon etwas weit weg, wir wohnen in Sachsen. GlG. Kerstin
  • Hallo, die Möglichkeiten sind vielfältig und man muss das individuell beurteilen.
    Mein Bekannter fährt rechts Oberarmamputiert mit Plexusparese Motorrad.
    Verlegung der Bedienung auf links.
    Bei Detailfragen bitte über PN-Kontakt.
  • Hallo einbein,
    auch Dir danke ich für die schnelle Antwort. Ich hatte gar nicht mit so schnellen Reaktionen gerechnet, aber ich finde es super toll. Vielleicht erwecke ich einen falschen Eindruck, aber ich als Mutter, mache mir nun mal meine Gedanken. Meine Tochter ist 16 Jahre und in manchen Dingen braucht sie ab und an Unterstützung. Da fällt es mir etwas schwer, mir vorzustellen wie sie Motorrad fahren könnte. Da ich keinen Partner habe, mit dem ich meine Gedanken austauschen könnte, beschäftigt mich das eben immer wieder.
    Die Theoriestunden hat meine Tochter bereits fertig, nur gibt es bereits jetzt die ersten Probleme. Sie darf keine Prüfung machen, weil sie erst eine Bescheinigung von der Hausärztin braucht, die ihr bescheinigt dass sie zugelassen werden darf. Die Hausärztin lehnt dies jedoch ab, weil sie sich noch nie mit der Behinderung auseinander gesetzt hat. Jetzt müssen wir erst nach Aachen fahren, um den dortigen Spezialisten aufzusuchen. Der hatte meine Tochter mehrfach operiert, damit der Arm gut funktioniert. Bei der Geburt meiner Tochter wurden Nerven und Muskeln zerrissen, die der Arzt dann wieder "verbunden" hat.
    Aber zurück zum Thema. Ich kann mir iwie nicht vorstellen wie das mit einem Motorrad funktioniert. ich habe z.B. bedenken wie das in den Kurven wird. Wenn ich andere Motoradfahrer sehe, wie sie sich in die Kurven legen, da wird doch der Lenker um einiges verdreht. Aber der rechte Arm meiner Tochter ist ja etwas verkürzt, wie funktioniert das dann in einer Linkskurve !?
    Ich habe mir gestern mal ein kurzes Video von der Firma Koeltgen angeschaut, da hatte ein Mann eine Art "Stützräder" an seinem Motorrad. Da die Mädels im Alter von ca 16 meist sehr auf ihr Äußeres achten, was ja auch richtig ist, kann ich mir nur schwer vorstellen dass mein Kind so fahren wollte. Sorry, ich möchte damit keinen angreifen, dass ist nicht meine Absicht. Aber die Jugendlichen wollen doch etwas "hermachen", was zeigen usw.
    Es bleibt auch weiterhin die Frage, wie man all solche Umbauten finanziert !? Wie erwähnt, ich bin alleinerziehend und auf Grund dass wir ein Kind ( mit geistiger Behinderung) in Pflege haben, wird es recht schwierig, die notwendigen Pfennige für Umbauten aufzubringen.
    Aber vielleicht sollten wir auch erstmal abwarten was der Spezialist in Aachen sagt, obwohl er immer sehr zuversichtlich ist.

    Vielen Dank nochmals für deine nette Nachricht und sorry für meinen langen Text,...mach mir halt Gedanken um mein "Küken". 😉
  • Hallo,

    da lese ich mehrere Aspekte.
    1. musst du dich davon frei machen, dass deine Tochter als behütetes Kücken zuhause sitzt.
    Prinzipiell bietet Motorradfahren Risiken. Wenn dann hinterher "nur" ein Bein oder Arm fehlt, ist es ja eigentlich ganz gut gegangen. Diesem muss sich jeder Bewusst sein, wenn er sich da drauf setzt.
    Mit 16 will deine Tochter mobil werden. Da ergibt ein Mopet schon eine neue Freiheit.

    2. hast du wohl den falschen Hausarzt. Wenn sie deine Tochter bahndeln will, muss sie sich auch mit ihr auseiandersetzen. Medizinisch dürfte von der körperlichen Seite nichts gegen Motorradfahren sprechen. Wie es geistig aus sieht, kann man so nicht beurteilen.
    Ggf. braucht sie ein Fahrtauglichkeits-Gutachten. Das hatte auch eine Bekannte, rechts Unterarm-Amputiert, gebraucht, um beim Hessischen Tüv den FS auf Schaltwagen ohne Prothese machen zu dürfen. Das passende Gutachten wurde in Bayern gemacht, weil dort der "Spezialgutachter" ist. Das Gutachten gilt bundesweit.

    3. Beim Motorrad fahren muss man garnich so viel am Lenker drehen. Außer vielleicht, wenn man im Stand auf einger Strasse wendet oder rangiert. Ein Motorrad fährt in Ballance und stabilisiert sich dabei selbst. Bei manchen Unfällen fliegt der Fahrer vom Motorrad und das Motorrrad fährt noch ewig geradeaus weiter, bis halt was im Weg steht. Will man in die Rechtskurve, zieht man nur kurz links am Lenker oder drückt rechts. Je schneller, desto mehr muss man ziehen bzw. drücken. Der Lenkerausschlag ist sehr gering. Dann neigt sich das Motorrad und fährt die Kurve. Am Ende der Kurve kommt die Gegenbewegung. Dazu reicht ein Arm völlig aus.
    Das was du da mit den Stützrädern beim Költgen gesehen hast, ist für Schwerstbehinderte, denen auch die Rumpfmuskulatur fehlt. So können doppelt Beinamputierte oder Querschnittsgelämte Motorradfahren. Ganz billig sind diese Lösungen freilich auch nicht. Für deine Tochter ist das völliger Humbug.

    Für den Einhand-Umbau für ein Motorrad muss man kein Vermögen ausgeben. Solange man es nicht beim Költgen machen lässt.
    Details gerne am Telefon. Um es vorweg zu nehemn. Für mich ist das reines Hobby. Ich verdiene damit kein Geld oder habe sonst einen Vorteil. Ich finde es nur schade, wenn Leute nur wegen ihrer Behinderung benachteiligt werden oder iheren Möglichkeiten hinterherlaufen.

    Viele Grüße