Menschen im Rollstuhl

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MyHandicap User
MyHandicap User ✭✭✭
bearbeitet 25. Aug 2022, 14:55 in Plauderecke
Hallo Ich bin Neu hir und wollte mal so ein paar allgemeine Fragen beantwortet haben.. 😺

Ich versuche jeden Menschen mit Würde und Achtung zu begegnen, jedoch habe ich ein grosses Problem mit Menschen die an den Rollstuhl gebunden sind..Es geht hier nicht um die Person gegenüber, sondern um die Situation..

"Wie Spreche ich mit der Person auf Augenhöhe???"

Ich mein, wenn ich normal stehe, fühle ich mich so unbehaben, weil ich so (entwürdigend) herabschauen muss und Knien ist irgendwie auch Doof..

Mach ich mir da zuviel gedanken und Dem/Der Rollstuhlfahrer/in macht das nichts aus.. Wie begegne ich dem Rollstuhlfahrer das nächste mal in der Situation??

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Antworten

  • Wie spreche ich mit der person auf Augenhöhe?Setzen!!!!!!!!!!!!!!!!LG Erich
  • Hallo Aquariumfischer,

    auf Augenhöhe mit einander kommunizieren ist eigentlich nicht schwer. Bei Kinder und Rollifahrern ist es völlig normal in die Hocke zu gehen. Ich denke Du fühlst Dich nur komisch dabei, weil es für Dich neu ist. Tatsache ist aber, daß jedem Pädagogen und allen Eltern beigebracht wird, daß das sich kleiner machen bei der Kommunikation mit "kleineren" Menschen so ziemlich das wichtigste ist, wenn man miteinander redet.

    Gruß Karin
  • "Auf Augenhöhe" ist nicht wörtlich zu nehmen. Augenhöhe bedeutet in meinem Wortschatz, dass man den Menschen mit Respekt begegnet und nicht so tut, als sei man etwas besseres, nur weil man körperlich oder geistig "überlegen" ist (oder es sich einbildet).

    Jemanden "Auf Augenhöhe begegnen" ist mehr eine Metapher.

    Grüße vom Zornröschen

  • Aquariumfischer hat geschrieben:
    Hallo Ich bin Neu hir und wollte mal so ein paar allgemeine Fragen beantwortet haben.. 😺

    Ich versuche jeden Menschen mit Würde und Achtung zu begegnen, jedoch habe ich ein grosses Problem mit Menschen die an den Rollstuhl gebunden sind..Es geht hier nicht um die Person gegenüber, sondern um die Situation..

    "Wie Spreche ich mit der Person auf Augenhöhe???"

    hi... ich sitze zwar nicht im Rollstuhl aber ich arbeite tgl. mit Klienten die im RS sitzen.
    Mein Tip: denke dir den Rollstuhl einfach weg.. und seh nur die Person.. rede mit ihnen wie mit jedem anderen auch!
    Und ..Rollifahrer beissen nicht ..nur manche, aber das tun Fußgänger auch. und noch etwas..Rollstuhlfahrer sind nicht an den "Rollstuhl gefesselt" sie sitzen nur darin..oder wie sagte mein alter Dozent immer das sind halt Schuhe mit Räder .. mal drüber nachdenken!
    LG Thomas
  • Schliesse mich den andern und Breather an . Vor allem an den Rollstuhl gefesselt sein ist eine ungeschickte Formulirung . Ein MS-Patient kann zb gute Tage haben an denen er ev sogar ohne Stöcke unterwegs ist oder eben auch weniger gute Tage an denen er einen Rollstuhl gebraucht.Christian Wenk der hier ab und zu schreibt bringt an seinen Vorträgen jeweils sehr gute Gedankenanstösse Ich weiss nicht ob die auch elektronisch zu haben sind . Frag ihn doch einfach mal an .
  • KarinM hat geschrieben:
    Hallo Aquariumfischer,

    auf Augenhöhe mit einander kommunizieren ist eigentlich nicht schwer. Bei Kinder und Rollifahrern ist es völlig normal in die Hocke zu gehen. Ich denke Du fühlst Dich nur komisch dabei, weil es für Dich neu ist. Tatsache ist aber, daß jedem Pädagogen und allen Eltern beigebracht wird, daß das sich kleiner machen bei der Kommunikation mit "kleineren" Menschen so ziemlich das wichtigste ist, wenn man miteinander redet.

    Gruß Karin

    sorry - aber ich würde es nicht als "normal" bezeichnen bei erwachsenen rollifahrern in die hocke zu gehen. 😺

    (das hat bei mir auch noch niemand gemacht - würde mir auch komisch vorkommen!)

    wie zornröschen schreibt "Auf Augenhöhe" ist nicht wörtlich zu nehmen"

    auch breather hat meiner meinung nach einen sehr guten beitrag zu diesem thema geschrieben!

    lg rosi
  • RosiHH hat geschrieben:
    sorry - aber ich würde es nicht als "normal" bezeichnen bei erwachsenen rollifahrern in die hocke zu gehen. 😺

    (das hat bei mir auch noch niemand gemacht - würde mir auch komisch vorkommen!)

    wie zornröschen schreibt "Auf Augenhöhe" ist nicht wörtlich zu nehmen"

    auch breather hat meiner meinung nach einen sehr guten beitrag zu diesem thema geschrieben!

    lg rosi


    Bei dieser Frage ging es aber nicht um den sozialen Umgang auf Augenhöhe mit Rollifahrern (der natürlich sehr wichtig ist), sondern darum das Aquariumfischer sich sehr unwohl fühlt, wenn er Rollifahrern gegenüber seine Körpergröße verkleinert, um mit ihm auf "Augenhöhe" zu sein. Das in die Hocke gehen oder sich auf einen Stuhl setzten ist bei Gesprächen mit Rollifahrern eine ganz allgemeine Höflichkeitsregel, die zudem im sozialen Umgang und pädagogisch einen sehr hohen Stellenwert hat. Ich verstehe das es Menschen befremdlich vor kommt in die Hocke zu gehen, wenn sie es nicht kennen. Doch jedem der beruflich mit Rollifahrern arbeitet, wird das so beigebracht.
  • colores hat geschrieben:
    Schliesse mich den andern und Breather an . Vor allem an den Rollstuhl gefesselt sein ist eine ungeschickte Formulirung . Ein MS-Patient kann zb gute Tage haben an denen er ev sogar ohne Stöcke unterwegs ist oder eben auch weniger gute Tage an denen er einen Rollstuhl gebraucht.Christian Wenk der hier ab und zu schreibt bringt an seinen Vorträgen jeweils sehr gute Gedankenanstösse Ich weiss nicht ob die auch elektronisch zu haben sind . Frag ihn doch einfach mal an .


    Ich schließe mich auch an. Der Rollstuhl ist ein Hilfsmittel das einem eine Mobilität, Freiheit und Aktivität ermöglichst, die wie ohne ihn nicht hätten. Ohne einen Rollstuhl wären wir Betroffenen auf unsere Wohnung reduziert oder (je nach Behinderung) an unser Bett gefesselt. 😉
  • Vielen dank für eure Beiträge..

    Wie ich sehe, seit auch ihr euch nicht so richtig einig ... 😀


    Für mich ist jeder Mensch, ob mit oder ohne Handicap (ich mag das Wort behindert nicht) , eine vollwertige Person.

    Intelligenz (oder anders gesagt auf gleicher Augenhöhe miteinander reden) hat ja auch nichts mit dem körperlichen Leistungsvermögen zu tun.. Idioten gibt es überall mit oder ohne handicap.. das wisst ihr alle selber. und die sortieren sich irgendwann von selber aus...

    Somit werd ich den nächsten Satz "ich solle den Rollstuhl übersehen" auch gleich überlesen ... denn dass ist nicht das Problem auf meine Frage. Ich denke, in dem bin ich schon geübt.. Meine Oma hat nämlich ein Handgrosses Feuermal auf ihrer Wange, und lustigerweise sehe ich dass für einen kurzen augenblick NUR dann, wenn ich von einem Frendem drauf angesprochen werde.. mir würde dass garnicht auffallen.

    Gerade heraus "was interessiert mich die Behinderung anderer?? Er hat sie, nicht ich"
    und nur weil 50%vom arm fehlt, heißt dass ja nicht, dass ebenso viel Hirn weg ist!
    Sonst hätt ich ganz schön viel zu tun, mit all den Idioten, die mir tagtäglich übern weg laufen....

    Ich meine in diesem Fall DOCH das "waagerechte" auf Augenhöhe

    Wenn ich irgendwo bin, wo es eine Sitzgelegenheit für mich hat, hätte ich auch keine Mühe dem RS-Fahrer/In zu sagen "ich möcht mich setzen, dann kann ich dir besser in die Augen schauen ..."
    Das hat definitiv nichts mit stuhl wegdenken zu tun.. also lassen wir das Thema mal..

    Ich fühl mich Doof wenn ich jemandem auf die "Glaze" gucken muss.. bei Kleinwüchsigen ist das eigentlich das gleiche...

    Und wenn ich mich hinknie, dann ist irgendwie der "jatütütüüü"-Effekt, wie bei einem Neugeborenen, wo alle Omas in Wagen rein grabbeln.
    und da fühle ich mich ebenso unwohl..

    desshalb die Frage an die RS FahrerInnen was Erwartet ihr vom Stehenden gegenüber??

  • Aquariumfischer hat geschrieben:

    desshalb die Frage an die RS FahrerInnen was Erwartet ihr vom Stehenden gegenüber??



    Ich denke Magic und ich haben es deutlich genug gesagt (wir sind beide Rollifahrer). Genauso wie es für Dich doof ist auf die Glatzen anderer Menschen hinunter zu schauen, ist es für uns Rollifahrer doof immer nur auf den Bauch eines Menschen zu schauen. Schaut man noch oben, bekommt man Genickstarre. Deshalb ist es im Alltag üblich, daß sich ein Fußgänger im Gespäch mit meinem Rollifahrer hinsetzt oder in die Hocke geht.
  • Hallo Themenersteller,

    ich habe gerade deine Antwort auf die Ratschläge der User zu deiner Frage durchgelesen. Da stand:
    1. Beitrag
    Zitat:"Ich versuche jeden Menschen mit Würde und Achtung zu begegnen, jedoch habe ich ein grosses Problem mit Menschen die an den Rollstuhl gebunden sind..Es geht hier nicht um die Person gegenüber, sondern um die Situation..

    "Wie Spreche ich mit der Person auf Augenhöhe???"


    In deinem Kommentar vom 19.7 gehts du ja "in die Vollen"!

    ZITAT:"Intelligenz (oder anders gesagt auf gleicher Augenhöhe miteinander reden) hat ja auch nichts mit dem körperlichen Leistungsvermögen zu tun.. Idioten gibt es überall mit oder ohne handicap.. das wisst ihr alle selber. und die sortieren sich irgendwann von selber aus...
    Somit werd ich den nächsten Satz "ich solle den Rollstuhl übersehen" auch gleich überlesen ... "

    offensichtlich hast du ja schon eine eigene Meinung zum "Umgang" mit Behinderten!

    Diesen Satz...
    Zitat: "Gerade heraus "was interessiert mich die Behinderung anderer?? Er hat sie, nicht ich"
    und nur weil 50%vom arm fehlt, heißt dass ja nicht, dass ebenso viel Hirn weg ist!
    Sonst hätt ich ganz schön viel zu tun, mit all den Idioten, die mir tagtäglich übern weg laufen...."


    was willst du damit Ausdrücken?

    Auch deine weiteren Ausführungen, sorgen bei mir für ein merkwürdiges Gefühl. Ich frage mich was genau willst du lesen ?

    Zitat:"desshalb die Frage an die RS FahrerInnen was Erwartet ihr vom Stehenden gegenüber?? "

    Also um bei deinem Usernamen zu bleiben.... Butter bei de Fische ! Und da du ja nur Wert darauf legst von "RS Fahrer/innen" eine Antwort auf deine Frage zu erhalten, werde ich zum eigentlichen Thema nichts mehr schreiben, wobei die Frage an die "Fussgänger" hier sicher auch sinnvoll wäre.. z.B Wie "wir" mir Menschen im Rollstuhl umgehen. Aber... dein Problem mit "stehenden gegenüber" eigentlich keines ist, zumindest für mich nicht!
    Versteh meinen Kommentar nicht als Kritik, aber wie schon erwähnt... ein "Gschmäckle" bleibt bei mir bzgl. deiner Fragestellung und deines Kommentars.
    LG Thomas



  • thomas schreibt u.a.

    "Auch deine weiteren Ausführungen, sorgen bei mir für ein merkwürdiges Gefühl. ich frage mich was genau willst du lesen ?`"......

    "Und da du ja nur Wert darauf legst
    von "RS Fahrer/innen" eine Antwort auf deine Frage zu erhalten, werde ich zum eigentlichen Thema nichts mehr schreiben"


    omg: da kommt bei mir ebenfalls ein sehr, sehr merkwürdiges gefühl hoch!!!! 👿

    auch von mir kein weiterer kommentar an diesen TE!

    rosi
  • @Breather:

    Dein Kommentar spricht für sich selbst.

    DANKE, Thomas!

    Schönes Wochenende noch
    syvyys
  • zudem fällt mir noch ein - wer ist eigentlich der themenersteller?

    wieso diese merkwürdigen fragen 🙁 - insbesondere jetzt an frauen?

    jedenfalls schrillen bei mir alle alarmglocken!!!!!!


    dennoch @ all ein schönes wochenende
    rosi
  • Hi

    Wer hier warum Fragen stellt ist mir relativ egal. Aber zum Thema "Augenhöhe". Ich glaube da machen sich Nichtbehinderte viel zu viel Gedanken darüber. Nachdem ich im Rolli landete hatte ich 13 Jahre keinerlei Kontakt zu anderen Behinderten. D.h ich war ausschließlich mit Nichtbehinderten zusammen - keiner von denen ist in die Hocke. Einer hat es mal gemacht - ich empfand dies etwas seltsam und vollkommen unnötig. (Wenn du auf's Klo musst, da hinten ist eine Toilette)

    Die physikalische Höhe hat ja überhaupt nichts mit der Position/Hierarchie während eines Gespräches zu tun. Beispiel: Arbeitnehmer hat etwas verbockt und muss beim Chef vortanzen. Der Chef sitzt hinter seinem Schreibtisch, der AN steht davor. Die Positionen sind vollkommen klar verteilt, obwohl der Chef genaugenommen an seinem Untergebenen hochschauen muss. Oder der Angeklagte "steht" vor Gericht.

    Im Kindergarten lasse ich das in die Hocke gehen vielleicht noch gelten. Kinder haben eben noch nicht die Möglichkeit hinsichtlich Persönlichkeit/Körpersprache ihre Postion zu verdeutlichen. Bei erwachsenen Rollstuhlfahrer ist das aber anderst - hoffe ich doch 😛 . Der Vergleich Kinder und Rollstuhlfahrer lasse ich deshalb nicht gelten, absolut nicht.
    Wirklich, wenn vor mir jemand in die Hocke geht wäre mein erster Gedanke "Glaubt der allen Ernstes, er wäre "höher" nur weil sein Kopf einen halben Meter über meinem ist. Also wenn er da nicht mehr zu bieten hat".

    Persönlich ist es mir lieber, wenn ich im Rollstuhl sitze als wenn ich mich stehend mit jemanden unterhalte. Einfach dehalb: Stehend habe ich zwei Krücken in den Händen und muß mich durchaus etwas darauf konzentrieren stehen zu bleiben. Ich stehe also ziemlich unbeweglich da. Im Rolli habe ich Arme und Schulter frei, also ganz andere Möglichkeiten der Körpersprache. Auch ist es viel leichter mal auf Abstand zu gehen oder offensiv an den Gegenüber heran zu treten.

    Kurz gesagt. Wenn einer glaubt der physikalische halbe Meter reißt was raus hat er eh schon die schlechteren Karten.

    Klaus
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