Meiner Frau wurde der linke Unterarm amputiert und muss, um so wie der Arbeitgeber es möchte, wegen

Sie ist auf ein Kfz angewiesen, da Busverbindung nicht mit Arbeitszeit und Krippenzeit vereinbar ist. Wer kann da helfen wenn rentenkasse und integrationsamt schon abgelehnt haben? Arge kommt auch nicht dafür auf, da sie dazu hartz IV und / oder arbeitslos sein müsste. Dieses können und wollen wir aber nicht, da der Arbeitgeber sie schon wieder versucht zu integrieren.

Antworten

  • Hallo Gilli,
    habt ihr gegen die Ablehnungsbescheide Widerspruch eingelegt? Wenn ja, was ist die Begründung der Ablehnung?
    Rudi
  • Ich hatte eine Auflage des Strassenverkehrsamtes worin ich einen Umbau im Auto benötigte, einen Drehknopf mit Schaltern für Blinker usw. - der war von der IV bezahlt, kostete locker 4000-6000 Franken (also, der Umbau!) und sie bezahlen das nur alle was weiss ich ca. 6-7 Jahre.

    Das ist natürlich blöd, wie will man so Auto kaufen / verkaufen, oder, Mietauto fahren.

    Also packte ich die Gelegenheit die sich dann ergab (andere Geschichte wie es dazu kam) - und es gab dann eine Kontrollfahrt mit dem Experten des Strassenverkehrsamts. Mit der Frage, ob ich ohne Drehknopf zugelassen werden darf. Und das klappte, also der Experte anerkannte dass ich ohne Prothese und ohne Umbau Auto fahren darf. Auflagen sind noch: Automatikgetriebe, und Servolenkung.

    In anderen Worten: das geht. Man kann einen Behinderten-Experten des Strassenverkehrsamts von der kostengünstigen Variante eines Autos zu fahren ohne Umbau überzeugen. Klar, man sollte dann schon ein bisschen gut fahren, denn die wollen ja sehen wie gut ("gut") das geht.
  • Rudi65 hat geschrieben:
    Hallo Gilli,
    habt ihr gegen die Ablehnungsbescheide Widerspruch eingelegt? Wenn ja, was ist die Begründung der Ablehnung?
    Rudi
    [/quote
    Ja haben wir und es liegt jetzt auch auch schon beim sozialverband beim einen Anwalt. Dee weiß leider auch noch keine Begründung wegen der Klage. Die Begründung der Ämter lautet: Es ist öffentlicher Personenverkehr vorhanden. Und das es mit den Arbeitszeiten und den schließzeiten der Krippe nicht passt, sei einzig und alleine ein privates Problem.
  • swisswuff1 hat geschrieben:
    Ich hatte eine Auflage des Strassenverkehrsamtes worin ich einen Umbau im Auto benötigte, einen Drehknopf mit Schaltern für Blinker usw. - der war von der IV bezahlt, kostete locker 4000-6000 Franken (also, der Umbau!) und sie bezahlen das nur alle was weiss ich ca. 6-7 Jahre.

    Das ist natürlich blöd, wie will man so Auto kaufen / verkaufen, oder, Mietauto fahren.

    Also packte ich die Gelegenheit die sich dann ergab (andere Geschichte wie es dazu kam) - und es gab dann eine Kontrollfahrt mit dem Experten des Strassenverkehrsamts. Mit der Frage, ob ich ohne Drehknopf zugelassen werden darf. Und das klappte, also der Experte anerkannte dass ich ohne Prothese und ohne Umbau Auto fahren darf. Auflagen sind noch: Automatikgetriebe, und Servolenkung.

    In anderen Worten: das geht. Man kann einen Behinderten-Experten des Strassenverkehrsamts von der kostengünstigen Variante eines Autos zu fahren ohne Umbau überzeugen. Klar, man sollte dann schon ein bisschen gut fahren, denn die wollen ja sehen wie gut ("gut") das geht.

    Wie kommt man an solch einen Experten heran und welch eine andere Geschichte verbirgt sich dahinter?

    Meine Frau kann mit Prothese auch so fahren, selbst Schaltgetriebe, nur rein rechtlich darf sie es ja nicht.
    Also würde ich mich freuen wenn wir auch solch einen Experten finden würden, denn dann könnte man mal schauen ob sie nicht ein Automatik Auto irgendwo günstig bekommt.
    Lg Gilli
  • Gilli hat geschrieben:
    swisswuff1 hat geschrieben:
    Ich hatte eine Auflage des Strassenverkehrsamtes worin ich einen Umbau im Auto benötigte, einen Drehknopf mit Schaltern für Blinker usw. - der war von der IV bezahlt, kostete locker 4000-6000 Franken (also, der Umbau!) und sie bezahlen das nur alle was weiss ich ca. 6-7 Jahre.

    Das ist natürlich blöd, wie will man so Auto kaufen / verkaufen, oder, Mietauto fahren.

    Also packte ich die Gelegenheit die sich dann ergab (andere Geschichte wie es dazu kam) - und es gab dann eine Kontrollfahrt mit dem Experten des Strassenverkehrsamts. Mit der Frage, ob ich ohne Drehknopf zugelassen werden darf. Und das klappte, also der Experte anerkannte dass ich ohne Prothese und ohne Umbau Auto fahren darf. Auflagen sind noch: Automatikgetriebe, und Servolenkung.

    In anderen Worten: das geht. Man kann einen Behinderten-Experten des Strassenverkehrsamts von der kostengünstigen Variante eines Autos zu fahren ohne Umbau überzeugen. Klar, man sollte dann schon ein bisschen gut fahren, denn die wollen ja sehen wie gut ("gut") das geht.

    Wie kommt man an solch einen Experten heran und welch eine andere Geschichte verbirgt sich dahinter?

    Meine Frau kann mit Prothese auch so fahren, selbst Schaltgetriebe, nur rein rechtlich darf sie es ja nicht.
    Also würde ich mich freuen wenn wir auch solch einen Experten finden würden, denn dann könnte man mal schauen ob sie nicht ein Automatik Auto irgendwo günstig bekommt.
    Lg Gilli


    Andere Geschichte : )

    Ich hatte vorher eine sogenannte Auflage des Strassenverkehrsamts. Das heisst, ich musste fürs legale Autofahren aufgrund des Handicap vorgeschriebenermassen einen Lenkraddrehknopf im Auto haben. Und zwar nicht irgendeinen sondern einen, an dem Fernbedienung für Blinker, Licht, Hupe und Scheibenwischer dran war. Dazu musste ein Autoumbauer auf Kosten der Invalidenversicherung (die das alle ca. 6 Jahre zahlen würden) die ganze Elektronik des Autos umbauen dass das funktionierte. Ich hatte damals einen Mini Cooper und der Umbau dauerte ca. 3 Wochen und kostete etwa 6000 Franken. Völlig wild.

    Dann musste mein Auto für die MFK Motorfahrzeugskontrolle (bei Euch ev. TÜV) vorgeführt werden. Das liess ich meinen Garagisten machen, und fuhr an diesem Tag als Ersatzauto seinen BMW. Um legal fahren zu können, wenigstens halbwegs, baute ich den (mechanischen) Lenkradknopf (dessen Fernbedienung im BMW natürlich nicht funktionierte) in das Leihauto ein und fuhr so. Dann rief mir der Strassenverkehrsamtexperte ganz entsetzt an: warum in meinem Mini (beim Vorführen) kein Lenkradknopf drin sei, ob ich mich über seine Auflagen hinwegsetzen würde. Ich liess ihn richtig brüllen und wüten. Ich liess ihn seine ganze Wut herauslassen, bis nichts mehr da war und er sagte, ob ich dazu etwas sagen könnte, er sei masslos enttäuscht. Dann erwiderte ich ihm, dass ich nur und stets und zu 100% mit Lenkradknopf fahren würde und nur am Tag des Vorführens diesen Knopf ins Garagenauto umgetopft hätte, um eben auch dort nahe dem Gesetz zu fahren. Dadurch war er nicht nur extrem besänftigt, sondern etwas peinlich berüht dass er mir so grosse Vorwürfe gemacht hatte.

    Dann sagte ich ihm, dass man das schon wieder gut machen könne, wie er sich aufgeführt hätte gegenüber mir: ich wünsche bei ihm eine Kontrollfahrt ohne Lenkradknopf und ohne Prothese. Er war so im faulen Rank, also, in der schwierigen Situation sozusagen, dass er mir dieses fast nicht ausschlagen konnte. Ich sagte ihm, er hätte nämlich technisch recht mit seinem Vorwurf: theoretisch könne ich sehr sicher und gut ohne Hilfsmittel und ohne Umbau fahren aber ich wünschte dies legal und mit seiner Bewilligung zu tun.

    Und so kam es zu einer denkwürdigen Kontrollfahrt an einem Freitagnachmittag mit richtig viel schnellem Verkehr. Er jagte mich über alle Kreisel, Autobahnauffahrten, und sonstwas, was ihm gerade so an Schwierigkeiten einfiel, währenddem ich ihm eine technisch absolut perfekte, mit Freestyle-Lenken (Stumpf in Lenkradspeichen für Drehen Lenkrad, linke Hand für den Rest) und stets korrektem Manöver, währenddem ich ihn zu allen Tagesthemen etc. zutextete, so dass er nach 1 Stunde nicht mehr genau wissen konnte wo ihm der Kopf stand, denn neben einer richtig guten Autofahrt hatten wir uns auch 1 Stunde lang richtig gut unterhalten. Aber was tut man nicht alles : ) Und dann meinte er nachher, dass er entgegen all seinen Vorstellungen und Plänen,alle Amputierten mit so Umbauten auszurüsten, jetzt eine Ausnahme machen würde und ich fahre seither mit expliziter Bewilligung nach durchas technisch anspruchsvoller Kontrollfahrt legal ohne Umbau am Auto. Vorgeschrieben bleiben aber weiter Automatikgetriebe (ich bin rechts amputiert und vielleicht ist das eine Auflage, die mir zur Zeit egal ist) und Servolenkung - aber nichts was es nicht auch in einem x-beliebigen Mietauto gibt.

    Das wäre diese Geschichte : )

    Wichtig ist dass man das Auto so gut fährt, dass der gar nicht merkt, wenn er gerade aus schaut, dass jemand mit Handicap lenkt. Sagten mir allerdings auch andere Leute schon dass man bei mir überhaupt nichts davon merkt wenn man drin sitzt. Ich habe aber ca. 700 000 Kilometer Fahrerfahrung inzwischen, müsste man fairerweise dazu sagen, und dazu zum unfallfreien weiteren Fahren auch ohne Not zwischendurch mal alle paar Jahre wieder mal eine Fahrstunde als Update genommen, nur um Dinge aufzufrischen, die sich sonst riskieren als Unarten einzuschleichen.

    Man kann dem Experten auch klar sagen, dass man kein Interesse daran hat, der Umbauindustrie allzuviel Geld zu bezahlen, wenn es nicht wirklich zwingend nötig ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist es zu wissen, dass Lenkradknöpfe - die bei Armamputation sehr gerne "verschrieben" oder angeordnet werden - generell als sehr grosses Brustverletzungsrisiko gelten weil stell Dir vor Frontalunfall und Ding in den Brustkorb. Deswegen sind derartige Lenkradknöpfe für den Normalverbraucher verboten. Es gibt also sachliche Argumente gegen solche Umbauten.

    Das Ziel des Lenkradknopfs ist ausschliesslich, die zeitgerechte korrekte Bedienung in technisch schwierigen Verkehrssituationen zu erzielen. Schwierig mit Armamputation ist vor allem das Kreisel-Fahren, wo Du (hier wenigstens) der Reihe nach machst: Kreisel annähern, Blick Innenspiegel, Blick Aussenspiegel, ev Kopf drehen nach rechts hinten, dann Vorfahrt beachten, dann lenken Kreisel einfahren, bis zur Ausfahrt fahren, Blick Innenspiegel / Aussenspiegel / Kopf drehen / Zeiger stellen, lenken und Kreisel ausfahren in 1 Rutsch. Dass das flüssig geht mit kaputtem Arm braucht es schon richtig Uebung, und das will der Experte x-mal flüssig korrekt sehen, egal obs da Fussgänger, Fahrradfahrer etc., drängelnde Autofahrer etc. hat, Du musst souverän vorausschauend (und natürlich seitlich / hinten schauend) die Sache im Griff haben. Klappt das 1:1 bei der Testfahrt, dann ist man in relativ guter Position zu verhandeln, was Auflagen angeht.

    Ob ich das irgendwann nochmal für Schaltgetriebe probiere, weiss ich nicht. Vielleicht schon.