Kleines Problem

Der Rollstuhl spielt eine hintergrund rolle in meinem leben, auch fühle ich mich nicht minderwertig oder fehl am platz. Habe ein ganz normales leben aufgebaut und bin ganz glücklich mit dem erreichten, achja ich war 17 also 11 jahre her.

Die Typischen macken, da habe ich wenig ab bekommen, höchstens das lass mir nicht helfen ding, das ist aber nicht wild weil ich echt alles alleine und recht fix mache also werde ich selden noch angesprochen wenn ich mal auf der nase liege nach kunststückchen.

Kenne zwar den Grund nicht genau habe aber ein recht gutes händchen was frauen angeht, also es verschauen sich öfters mal die ein oder andere in mich. Nur weiss ich nicht wieso mich der gedanke, jemand gefühlsmässig an mich ran kommen zu lassen so abschreckt. Auch mit rein pratischen einschränkungen die ich bis her immer in beziehungen hatte schrecken mich sehr ab.

Ich weiss nicht ob und wenn dann wie das mit dem Rollstuhl zusammen hängen kann ?

Gut, dann liegts wohl nicht am Rollstuhl *smile*

Ich bin nicht unglücklich, im gegenteil nur eben verstehe ich das nicht, schlisslich dachte ich früher das gehört sich so. Fühle mich nicht einsam, zudem auch recht sicher weil ich meinen wert recht nüchtern einschätzen kann, ich verstehe nur nicht wieso und hatte mir gedacht es könnte doch vielleicht ne macke sein die ein paar andere rollstuhl fahrer teilen die was wissen, dies ist aber wohl nicht der fall.

Was ich mache, ist schnell gesagt, ich wohne alleine und Arbeite Mo bis Do im büro, seit mein vater gestorben ist gehe ich jeden abend mal meine mutter besuchen weil sie alleine ist.

Das füllt die woche ganz schön aus daher bleiben mir nur die Wochenenden, da treffe ich freunde, meist in verschiedenen clubs. Trinken, gut ich habs schon ein paar mal übertrieben hast das aber sicher falsch aufgefasst, ich trinke nur und ausschlisslich an Samstag abenden und auch dann eigendlich nur wenn ich auf tour bin (gut war vielleicht 4mal der fall das ich samstag zuhause war in dem jahr) *grins*.

Lieber Narun,

erlaube mir folgenden Kommentar: Du hast für Menschen mit Behinderung eher ein seltenes Problem, aber ein "kleines" - so wie Du es bezeichnet hast - ist es jedenfalls nicht. Es belastet Dich ja irgendwie.

Ich habe daher unseren Diplompsychologen Tim Glogner benachrichtigt, vielleicht kann er was Ergänzendes, Hilfreiches zum Thema sagen.

Dir alles Gute 😀 Lieben Gruß,

Tom
MyHandicap

Hört sich interessant an aber schisst euch nicht zu sehr auf den alk ein, glaube ihr habt das falsch aufgefasst oder es kam falsch rüber daher nochmal kurz und knapp:

Ja ich trinke alk aber nur am wochenende genau gesagt nur samstags zwischen 22uhr und 6uhr morgens und selbst dann handelt es sich höchstens um einen kräftigen rausch, mehr kommt aber nicht vor. Das heisst nicht das ich viel vertrage sondern das ich eben mit ruhe trinke und dabei halte ich eigendlich immer ein 15Euro limit ein.
Ich achte sehr darauf mich unter kontrolle zu haben.

Aber zurück zum Thema, ich danke dir für deine sicht, bringt mich einwenig zu grübeln. Ob was dran ist glaube ich nicht ganz aber nun ja, was unterbewusst ist weiss man eh nie *grins*.

Hallu lieber Narun,
danke für Deine Frage, danke für die vielen hilfreichen Antworten aus dem Forum. Ich fand wirklich jede gut, bili hats aus meiner Sicht auf den Punkt gebracht.
Hier möchte ich hinzufügen: Ja, wir finden die Liebe nicht wirklich durch "da draussen", sondern nur in uns selbst und wenn wir sie dort gefunden haben finden wir sie wahrscheinlich auch "da draussen". Auch ich glaube an "Gott", aber nicht als bestrafende Instanz, wie manche die Bibel möglicherweise auslegen, Gott ist - aus meiner Sicht - Liebe, Gnade und Verzeihen. Jesus gind zu den "Aussenseitern" (zu denen, die man damals als "Aussenseiter" ansah) zu den Prostituierten, den Zölnern etc. und zeigte das sie im Kern genausoviel wert sind , wie alle anderen und das es "Sünde" nicht wirklich gibt, beziehungsweise, dass sich alles "Fehlverhalten" irgenwann wieder korrigieren und harmonisieren lässt, was allerdings unter Umständen Reflektion/Bemühung(Wie Karin ansprach) vorraussetzt. Es gibt dazu einen schönen Spruch eines Weisheitslehrers: "Jeder "Heilige" hat eine Vergangenheit und jeder "Sünder" eine Zukunft".
Viele junge Männer gehen weg, trinken, haben Onenightstands oder haben keine Onenightstands. Nur jeder kann sich selbst die Fragen stellen und ergründen: Macht mich das dauerhaft glücklich, wenn ich verkatert aufwache und /oder wenn ich ständig die Frauen/Männer wechsle... Ist eine Beziehung zu einem Partner, auch wenn ich möglicherweise erst länger allein bin und warte, mit dem ich gemeinsam alt werde schöner? Mach ich meine Zufriedenheit/Erfüllung von einem Partner abhängig oder sind wir gemeinsam erfüllt/zufrieden? Warum habe ich ausgrechnet den Partner, den ich habe, was ist die Resonanz unserer Beziehung? Was erfüllt mich wirklich im Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Fragen die unser Menschsein herausfordern und uns bewusst reifen lassen...
Alkohol macht einen momentan vielleicht mutig/sorgenfreier, aber ist es (zumindest ab einer gewissen Dosis) nicht auch eine Flucht? Natürlich ist es schön und OK Sexualitatät zu leben/sie nicht zu unterdrücken, bleibt zu hoffen , dass jeder den für ihn angemessenen, stimmigen Weg findet.
herzliche Grüsse