GdB 70% ohne MZ welche Vorteile in Bezug auf Teilhabe am Arbeitsleben/Reha

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Als ich heute Vormittag aus dem Briefkasten den Brief vom Versorgungsamt gezogen habe, dachte ich erst, das es eine Ablehnung ist, weil es ein normaler Brief war, aber dann lag plötzlich der Schwerbehindertenausweis mit meinen Bild in meine Händen und ich dachte "Hoppla, biste doch so schlimm dran?"

Also ich habe UNBEFRISTET 70% GdB ohne MZ erhalten!

Ich werde jetzt einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben stellen, Erstgespräch mit Rehaabteilung beim Arbeitsamt ist bereits erfolgt.

Habe ich denn jetzt mit dem Ausweis bessere Chancen, Teilhabe am Arbeitsleben zu bekommen bzw. als Rehafall anerkannt zu werden oder ist der ganze Prozess unabhänig davon?

Für weitere Hinweise und Tipps bin ich natürlich auch immer dankbar!

Gruss Sabine

Antworten

  • Hallo Sabine,

    erst mal möchte ich dich herzlich hier im Forum begrüßen. Seine Verfassung plötzlich schriftlich in einem Bescheid nachlesen zu können, erzeugt bei den meisten Menschen wirklich ein anderes Gefühl. Hier im Forum ist es allerdings vielen so ähnlich gegangen und sicher wird da auch noch der eine oder andere unterstütznden und gute Tipp für dich zu finden sein.

    Zu deiner Frage kann ich dir nur meine Erfahrungen sagen: Die Anerkennung als Schwerbehinderter hängt nicht zusammen mit der Bewilligung eines Antrages auf Teilhabe am Arbeitsleben. Das wird noch mal unabhängig von der Anerkennung geprüft. Die Fragestellung ist dabei unter anderem die Erfüllung von Versicherungsvoraussetzungen, die individuellen Vorausetzung und die Notwendigkeiten für besondere Hilfen.

    Jedoch kann im Einzelfall das ganze Verfahren kürzer werden, weil in deiner Begutachtung für die Beurteilung der Schwerbehinderten-Feststellung schon einiges auch dazu ausgesagt wurde. Auf jeden Fall, probier es möglichst bald aus und gebe nicht auf, wenn Nachfragen oder zusätzliche Unterlagen beizubringen sind.

    Viel Erfolg und viele Grüße

    Michael
  • Danke für deine Antwort Michael!

    Heute, nach nur fünf Arbeitstagen hatte ich bereits das Schreiben der Agentur für Arbeit im Briefkasten.

    Mein Antrag ist GENEHMIGT worden!

    Die Schwere und nicht zeitlich eschränkte (GdB unbefristet) Behinderung machen die Teilhabe am Arbeitsleben notwendig, haben die mir geschrieben.

    Alles weitere wird mit meinen Rehaberater abgeklärt!

    Ich bin jetzt irgendwie erleichtert, weil ich schon Angst hatte, das man meine Antrag ablehnen würde mit der Begründung, dass ich über einen Realschulabschluss und eine kaufmännische Ausbildung verfüge und daher auch mit Schwerbehinderung "gute" Chancen auf Vermittlung im normalen JobCenter habe.

    Im Büro arbeiten aber kann und will ich auch nicht mehr! Ist mit meine Behiderungen einfach zu anstrengend und vielleicht auch nicht gesundheitsfördernd. Ich bin flexibel und wenn ich was finde, wo ich Spaß und Freude dran habe, ist es um so besser.
  • Hallo Sabine,

    ich habe die Bewertung des Threads auf 100% gesetzt, damit andere User eine bessere Übersicht haben, welche Anliegen bereits geklärt sind.

    Dies ist vor allem für neue User wichtig, die Rat suchen. Aber auch für unser Kollegium, damit wir sehen, wo noch Hilfe benötigt wird.

    Zwar gab es hier keine entsprechende Rückmeldung, das Anliegen ist meiner Auffassung nach aber kompetent geklärt worden.

    Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können – bei Bedarf – die Bewertung auch wieder zurücksetzen.

    Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.

    Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen und wünschen weiterhin viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
  • Hallo an Alle,

    mein Name ist Marc und ich bin neu hier und eher durch eine weit bekannte Suchmaschine hier gelandet 😎 .
    Ich bin 29 und habe eine Körperbehinderung mit einem GdB von 70 und dem MZ "G", sitze aber ich nicht im Rollstuhl.
    Ich habe meine Behinderung von Geburt an, hergerührt durch Sauerstoffmangel.
    Es handelt sich hier bei um eine Spastik, bzw. cerebrale Bewegungsstörung - ohne was Falsches sagen zu wollen 😉

    Über Jahre hinweg habe ich kaum meine "Rechte" in Bezug auf meine Behinderung in Anspruch genommen, wahrscheinlich aus, ich möchte es mal als "falschen Stolz" titulieren...

    Seit ein paar Jahren ist das aber anders und ich versuche mich stetig weiter zu entwickeln, allem voran persönlich - denn ich habe in den Jahren zuvor mein Selbstbewusstsein doch arg unter den Teppich gekehrt...

    Lange Rede, kurzer Sinn...

    Dadurch das ich nie wirklich Gebrauch von diesen "Rechten" machen wollte, sind mir manche Möglichkeiten und Nachteilsausgleiche nur wenig bis gar nicht bekannt. Vor allem die Möglichkeit einer Antragsstellung auf die "Teilhabe am Arbeitsleben".

    Ich kann zum Beispiel gar nicht einschätzen, wie hoch möglicherweise meine Chancen wären, da ich vor kurzem mein Kulturpädagogik-Studium erfolgreich beendet habe. Ich bin mir halt nicht sicher, ob das möglicherweise als K.O.-Kriterium für solch einen Antrag gelten könnte.

    Was ich aber habe und das schon seit langem: Einen Schwerbehinderten-Ausweis mit einem GdB von 70, bis 1999 lag sogar ein GdB von 80 vor. Aufgrund meiner Behinderung ist der Ausweis auch unbefristet gültig und dauerhaft!

    Bevor ich diesen speziellen Thread hier gefunden habe, wusste ich gar nicht, dass es überhaupt möglich ist, solch einen Antrag zu stellen...

    Was meint Ihr? Macht es Sinn, einfach mal einen solchen Antrag in meinem individuellen Fall zu stellen oder dürfte dies evtl. durch meinen Studien-Abschluß wenig erfolgreich sein, da ich evtl. auch so vermittelbar sein könnte?

    Ich habe beispielsweise schon über 2 Jahre als Betreuer in einem Jugendzentrum während dem Studium gearbeitet und befinde mich jetzt in der Bewerbungsphase, habe aber noch leider keine Rückmeldungen von meinen bisherigen Bewerbungen erhalten - was aber nicht ungewöhnlich ist, aufgrund der kurzen Zeitspanne.

    Trotz der Tatsache, dass ich doch recht flexibel und mobil bin, würde ich aber schon gerne immer einen Arbeitsplatz in der Nähe vom Wohnort bevorzugen... Vorrangig gehts mir aber einfach um das Finden eines Jobs und das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.. 😉

    Wenn ich einen solchen Antrag stelle, was muss ich beachten, bzw. was wird als Nachweise o.Ä. gefordert?

    Vielen Dank an Euch im voraus.

    Besten Gruß

    happyblues (Marc)
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