erste todesfälle nach schweinegrippe impfung in deutschland und schweden

buhh mir wird ganz anders. angeblich alle chronisch krank. es ist noch nicht bewiesen, dass die impfung zum tod geführt hat, aber man untersucht es, da es eine zeitliche nähe zwischen impfung und tod gibt. kann man auf spiegel online lesen. mein sohn würde sagen: wie krass ist das denn?!!!!!!!!!!!!!!!!
mir wird speiübel. was macht ihr , lasst ihr euch impfen? wir lassen uns nicht impfen. soreia

Antworten

  • Hallo soreia,

    ich kann Deine Angst und Verwirrung gut verstehen. Trotzdem, eine Impfung ist normaler Weise nicht gefährlich. Sie beinhaltet tote Viren die keinem mehr schaden können. Trotzdem kann so eine Impfung auch mal zu Problemen führen. Ganz besonders ist das der Fall, wenn ein Mensch eine Allergie auf einen der Inhaltstoffe hat. Wird so einem Mensch eine Impfung gegeben die dieses Allergen enthält, kann diese Reaktion schon mal lebensgefährlich werden. Das liegt dann aber nicht am Impfstoff, sondern an dem allergiekranken Menschen. Das ist genauso wie bei den Bienen. Ein Bienenstich ist nicht tödlich, nur unangenehm. Wird aber ein Insektengiftallergiker gestochen, könnte er eine lebensgefähliche Reaktion bekommen. (Muß er aber nicht).

    Bei den Berichten über Grippetotensollte man sich auch den Krankheitshintergrund anschauen. Bisher stirbt man nicht einfach so an dieser "Schweinegrippe". Noch ist das Virus relativ ungefährlich. Diese eine Frau aus Essen, die vor ein paar Wochen gestorben ist, hatte eine Menge Risikofaktoren und einiges falsch gemacht. Die Frau wog fast 200kg und war Zuckerkrank und ich glaube auch Herzkrank. Sie kurierte ihre "Schweinegrippe" tagelang Zuhause bis sie so krank war, daß man ihr im Krankenhaus nicht mehr helfen konnte. Sie war einfach viel zu spät zum Arzt gegangen. Das Grippemedikament "Tamiflu" wirkte nicht mehr. Sie hatte einfach zu viele Viren im Körper.

    Diese "Schweinegrippe"-Impfung ist sehr wichtig. Die Wissenschaftler haben Angst das dieses Virus sich mit dem "normalen" Grippevirus vermischt und das dann daraus eine sehr gefährliche Version einer Virusgrippe entsteht, die zu einer schlimmen Epidemie oder Pandemie führt, die kaum noch zu kontrolieren ist. Jeder Mensch der davor geschützt wird Grippekrank oder Schweinegrippekrank zu werden, vermindert das Risiko einer unkontrolliereten Ausbreitung. Ich möchte mich impfen lassen, werde aber erst einmal beobachten, wie der Impfstoff sich in der Anwendung bewährt. Denn ich gehöre zu den Allergikern und will kein Risiko eingehen. Wenn sich in vier Wochen herausstellt, daß dieser neue Schweinegrippe-Impfstoff genauso gut verträglich ist wie der herkömmliche Grippe-Impfstoff, dann werde ich mich auch gegen "schweinegrippe" impfen lassen. Gegen die "normale" Grippe habe ich mich letzte Woche impfen lassen. Diese Grippe ist übrigens momentan viel gefährlicher als die "Schweinegrippe". Die "normale" Grippe sorgt jedes Jahr in Deutschland für mehere hundert Tote. Bei der Schweinegrippe war es bisher in Deutschland nur eine einzige Frau.

    Gruß Karin
    Gruß Karin
  • Hallo soreia,

    in Deutschland sind bisher drei Menschen an Schweinegrippe gestorben, die Frau, von der Karin geschrieben hat, ein kleiner Junge und ein 65-jähriger Mann. Alle sollen in gewisser Weise gesundheitlich vorbelastet gewesen sein. Was die Impfung angeht, nun ja, es gibt ein gewisses Risiko. Der Impfstoff ist kaum getestet. Seltene Nebenwirkungen können in diesen Testverfahren gar nicht ausgeschlossen werden, das sagen auch die Impfstoffverteidiger. Dazu kommt die Diskussion um den den richtigen Impfstoff mit/ohne Immunverstärker und Quecksilber als Konservierungsstoff.
    Eine Impfreaktion hat nicht immer was mit einer Allergie zu tun. So einfach ist es nicht. Dass die Todesfälle mit der Impfung in Zusammenhang stehen könnten, ist natürlich beunruhigend. Es ist also eine sehr verunsichernde Situation.
    Niemand weiß, wie sich das Schweinegrippe-Virus entwickeln wird und niemand weiß, wie gefährlich oder ungefährlich der Impfstoff wirklich ist.
    Ich glaube, momentan, ist die Entscheidung, Impfung oder nicht höchst persönlich. Eine Gefahrenabwägung. Ich würde dir empfehlen, mit deinem Hausarzt oder einem Arzt deines Vertrauens zu sprechen und dann das zu tun, was er dir empfiehlt und womit du dich gut fühlst. Eine Garantie kann dir niemand geben.
    Bei weiteren Fragen oder Gesprächsbedarf melde dich bitte gerne.

    Viele Grüße,
    Iris, Redaktion MyHandicap


  • Ganz aktuell, aus dem Newsletter der DMSG:

    Impfung gegen "Schweinegrippe" (neue pandemische Influenza A/H1N1)?
    26.10.2009 - Der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e.V. aktualisiert hiermit seine bisherigen Empfehlungen zur Frage, ob sich MS-Kranke gegen die neue weltweit vorkommende Schweinegrippe (Influenza A/ H1N1v) impfen lassen sollen.
    Hintergrund:

    Derzeitiger Stand der Infektion mit Influenza A/H1N1

    Es werden weiterhin neue Influenza A/H1N1-Fälle in Deutschland berichtet. In Deutschland gibt es insgesamt 22.936 bestätigte Infektionen (Stand 14.10.09). Die höchsten Infektionsraten wurden im Juli und August gemeldet. Seit diesem Zeitpunkt sind die Infektionsraten in Deutschland eher rückläufig. Es wird aber erwartet, dass es in den kommenden Wintermonaten ähnlich wie bei der saisonalen Grippe auch bei der neuen Influenza A/H1N1 zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen kommt. Es sind bisher 3 Todesfälle mit der neuen Grippe in Deutschland kausal in Verbindung gebracht worden. Im Vergleich hierzu sterben im Mittel in Folge einer saisonalen Influenza jährlich in Deutschland etwa 9.960 Patienten.

    Bisher gibt es keinen Hinweis dafür, dass die Pathogenität der Erreger zugenommen hat, das heißt in der überwiegenden Zahl der Infektionen kommt es zu einem milden Krankheitsverlauf.

    Kürzlich haben die Ständige Impfkommission (STIKO) und das Robert-Koch-Institut Empfehlungen zur Impfung gegen die neue Influenza A/H1N1 abgegeben.
    Die Impfung soll die Zahl der Erkrankten und die Schwere der pandemischen Grippe vermindern, die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung verlangsamen, das Personal im Gesundheitswesen vor Ansteckung durch Patienten schützen und die Weiterverbreitung auf nicht infizierte Patienten vermeiden helfen.

    Ab dem 26.10.2009 sollen zunächst drei Bevölkerungsgruppen geimpft werden:

    1. Personal im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege,

    2. Schwangere (ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel) und

    3. chronisch Kranke, die infolge ihres Grundleidens in erhöhtem Maße gesundheitlich gefährdet sind. Hierzu zählen unter anderem Patienten mit neurologischen und neuromuskulären Grundkrankheiten und solche mit angeborenen oder erwor-benen Immundefekten.

    Es sollen zwei Impfstoffe zum Einsatz gelangen: Pandemrix der Firma GlaxoSmithKline (GSK) und Celvapan der Firma Baxter.
    Zur Produktion von Pandemrix wird von einem H1N1-Spaltvirus, bei Celvapan von einem H1N1-Ganzvirus ausgegangen.

    Die Impfstoffe unterscheiden sich in der Konzentration des inaktivierten, also nicht mehr infektiösen Virusbestandteils ("Impf-Antigen"), eines Oberflächenproteins (das so genannte Hämagglutinin) eines H1N1v Stammes: dieses Impfantigen ist in Pandemrix niedriger konzentriert.

    Pandemrix ist ein so genannter adjuvantierter Impfstoff; er enthält das AS03 Adjuvans, welches aus Squalen, Polysorbat und Tocopherol zusammengesetzt ist. Daneben enthält Pandemrix das Konservierungsmittel Thiomersal, das gesundheitlich unbedenkliche minimale Spuren von Quecksilber erhält.

    Der andere Impfstoff, Celvapan, ist dagegen ohne Adjuvans-Zusatz ("unadjuvantiert").

    Ein Adjuvans wird einem Impfstoff beigegeben, um die (erwünschte) Immunreaktion gegen das Antigen zu verstärken.
    Weder der Impfstoff (das inaktivierte Virus) noch das Adjuvans sind im Tierversuch toxisch. Im Impfstoff gegen die bekannte saisonale Grippe hat man dieses Adjuvans schon bei etwa 30.000 Probanden getestet und keine bemerkenswerten Probleme festgestellt.

    Erfahrungen zur Impfwirksamkeit und zu Nebenwirkungen sind an beiden Präparaten mit einem eng verwandten Vorläufer-Virusstamm (H5N1) gewonnen worden. Hier wurden typische lokale Nebenwirkungen beobachtet wie: Schmerzen, Schwellungen, Verhärtungen an der Einstichstelle. Kopf-, Muskel- sowie Gliederschmerzen können häufiger auftreten, Schlaflosigkeit, Missempfindungen und Magen-Darm-Symptome sind seltener. Es gibt bisher keinen Hinweis darauf, dass adjuvantierte Impfstoffe ein höheres Risiko gravierender Nebenwirkungen bergen.

    Klinische Erfahrungen mit den neuen H1N1 Influenza-Impfstoffen sind bislang nur sehr begrenzt vorhanden. Klinische Studien sind gerade erst begonnen worden, erste Ergebnisse werden noch vor Jahresende erwartet.
    Ganz unbekannt ist bislang noch, wie wirksam die Impfung bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, wie der MS, und während einer Therapie mit immunmodulierenden oder immunsuppressiven Medikamenten (zum Beispiel ß-Interferone, Glatirameracetat, Natalizumab, Mitoxantron) ist.


    Empfehlungen für MS-Kranke

    Die Impfung gegen die jahreszeitliche Grippe wird seit Längerem empfohlen, da eine Grippe-Erkrankung mit einem erhöhten Risiko eines MS-Schubs vergesellschaftet ist. Nach jahrelangen Erfahrungen mit der Impfung gegen die allgemeine "saisonale" Grippe wird das Risiko von Impfreaktionen und schädigenden Effekten derselben als äußerst gering erachtet.

    In Analogie hierzu empfiehlt der Ärztliche Beirat der DMSG in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der STIKO die Impfung gegen das neue Influenzavirus H1N1, obwohl bisher nur in sehr begrenztem Umfang klinische Erfahrungen mit den neuen Impfstoffen vorliegen. Da der AEB ebenso wie die STIKO keine Anhaltspunkte dafür hat, dass zwischen dem Impfstoff mit Adjuvans (Pandemrix) und dem ohne Adjuvans (Celvapan) ein grundsätzlicher Unterschied für Impferfolg und Impfrisiko bei MS-Kranken besteht, kann noch keine vorzugsweise Empfehlung für den einen oder den anderen Impfstoff gegeben werden.

    Die europäische Zulassungsbehörde EMEA und in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) haben umfangreiche Vorkehrungen zur Überwachung der Impfaktionen und zur Erfassung von Nebenwirkungen getroffen.

    Neben einer Impfung gegen das neue Influenzavirus ist weiterhin die Impfung gegen die saisonale Grippe sinnvoll und zu empfehlen. Im saisonalen Impfstoff Fluad (Firma Novartis) ist als Adjuvans MF69 enthalten, das auch als "Immunverstärker" dem europäisch ebenfalls zugelassenen pandemischen Influenza-Impfstoff Focetria der Firma Novartis zugegeben ist. Vom Impfstoff Fluad sind bislang 44 Millionen Dosen verabreicht und Sicherheitsdaten in klinischen Studien an über 20.000 Impflingen erhoben worden.

    Zwischen der Impfung gegen die neue pandemische Influenza (Schweinegrippe) und jener gegen die saisonale Grippe sollte ein zeitlicher Abstand von etwa 3 Wochen eingehalten werden.

    Der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e.V. wird die weiteren Entwicklungen der Impfung beobachten und in Abstimmung mit den Äußerungen von STIKO und PEI seine eigenen Empfehlungen aktualisieren.



    Für den Ärztlichen Beirat der DMSG, Bundesverband e.V.:

    Prof. Dr. med. H.-P. Hartung (stellv. Vorsitzender),
    Direktor der Neurologischen Klinik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Prof. Dr. med. H. Wiendl (Vorstandsmitglied)
    Leiter der Klinischen Forschungsgruppe für Multiple Sklerose und Neuroimmunolo-gie, Neurologische Klinik, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Prof. Dr. med. K.V. Toyka (Vorsitzender)
    Direktor der Neurologischen Klinik, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Prof. Dr. med. R. Gold (Vorstandsmitglied)
    Direktor der Neurologischen Klinik im St. Josef-Hospital,
    Klinikum der Ruhr-Universität Bochum

    Prof. Dr. med. R. Hohlfeld (stellv. Vorsitzender),
    Direktor des Institutes für Klinische Neuroimmunologie der Ludwig-Maximilians-Universität, München

    Dr. med. T. Derfuß (Mitglied des Ärztlichen Beirates)
    Oberarzt an den Neurologischen Klinik, Klinikum der Universität Erlangen

  • Aha danke. Ich weiß, dass ich nichts weiß 😀

    soreia
  • Hallo soreia,

    daß das was wir nicht kennen Angst macht oder uns verunsichert ist ganz normal. Dafür muß man sich nicht schämen. 😉 Du hast es ja richtig gemacht und das ganze hinterfragt. Wenn man weiß warum man Angst hat und versucht das unbekannte zu verstehen, dann wird man vom unwissenden zum wissenden.
    Gruß Karin

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