Eine Hand wäscht die Andere

hallo guten Tag, Ihr Einarmigen und in Hilfsmitteln fachkundige Forenmitglieder und hilfswillige.
in Zeiten von Corona und Handhygiene hab ich als alleinstehender Einarmiger, nicht die zweite Hand um die andere so zu waschen wie es die Hygienevorschriften vorgeben.
Selbstverständlich habe ich die im Sanitätshandel üblichen Nagelbürsten welche mit Saugnäpfen im Waschbecken befestigt werden. Aber damit ist zwischen den Fingern und Handwurzel immer noch Raum um den Viren ein Nistplatz zu überlassen. Auch das abtrocknen ist ein nicht wirklich gelöstes Problem.
Wenn sie eine brauchbare und praktikable Lösung dafür haben würde ich mich auf ihre Antwort freuen.
Danke für ihre Hilfsbereitschaft.
LeMar
Die gutgemeinten klugen Sprüche und alle Ahnungslosen besser wissenden dürfen ihr Nichtwissen gerne für sich behalten.

Antworten

  • LeMar hat geschrieben:
    Hallo guten Tag Swisswuff1
    Danke für deine Zuschrift, wie ich sehe bist auch du am suchen und beim Handwaschen nicht viel weiter als ich. Hast zwar noch ein zweiten Arm, der bei mir gänzlich fehlt aber das bringt einem auch nicht viel weiter, als Wasser drüber laufen lassen die Seife Knutschen und ins Handtuch greifen und warten bis der Rest Luftgetrocknet ist. Das geht noch Zuhause und bei Straßenstaub und Blumenerde, hat aber mit wirklicher Handhygiene nichts zu tun, und wenn man noch ein bisschen Werkelt und Öl und Fett ins Spiel kommt, dann bleibt auch dir nur Handwaschpaste und ein zweiter Handersatz.
    Ich gehe davon aus dass auch bei euch in der Schweiz Behinderten Hilfsmittel auf dem Markt sind und du das eine oder andere für dich brauchbare finden kannst. Wobei das Angebot immer dürftiger wird als ich vor fast 40 Jahren meinen Arm verlor gab es noch wirklich nützliche Hilfsmittel vielleicht ist es da bei euch in der Schweiz noch etwas besser bestellt.
    Danke und alles gute
    Nette Grüße aus Deutschland
    LeMar


    Ich habe dasselbe Problem, wenn die Hand stark mit Dreck wie Öl verschmiert ist, dann muss eine Bürste sehr gut halten, dass man die Hand sauber kriegt.

    Dann ziehe ich entweder die Prothese an, und spanne die Bürste dort ein. Dann geht es "einigermassen", je fester der Griff des Prothesengreifers ist umso besser. Aber ich bin auch schon zum äussersten geschritten, und habe eine kleine Plastikwanne mit Seifenwasser in die Werkstatt genommen und dort die Handbürste im Schraubstock befestigt.

    Gelegentlich ist aufweichen der einzige Weg; dann gibt es eine heisse Badewanne und irgendwann ist der Dreck so gelöst dass es mit weniger krassem Schrubben geht.

    Handschuhe anziehen ist immer etwas aufwendig aber meist sind die dann wenn man sie anzieht ja einigermassen sauber und man hat etwas Zeit.... ausziehen dreckiger Handschuh, ich spanne dazu z.B. einen langen Schraubenzieher in den Schraubstock, und schaue dass ich den Handschuh am Schraubenzieher "aufhänge". So oft dass ich mir einen Schuhlöffel mit Abstandshalter/holz an der Wand montiere kommt es nicht vor, aber so in der Richtung würde ich es machen wenn es oft vorkäme. Egal was, solange es vorsteht und man es zwischen Haut und Handschuhöffnung schieben kann, hilft beim Abziehen (dreckiger) Handschuhe. Ich bin auch schon draufgestanden, mit dem Schuh und bin so aus dem Handschuh raus.

    Den Schraubstock verwende ich zB auch, wenn ich mit einer Pinzette einen Holzspiessen aus der Hand holen will: dann wird die Pinzette eingespannt, ich halte die Stelle mit dem Holzspiessen an deren Ende, und drehe mit dem Armstumpf den Schraubstock zu.

    Als andere Hilfe in dem Zusammenhang sind Bürsten als Aufsatz für den Akkuschrauber zu nennen. So reinigte ich am letzten Wochenende mit so einer (relativ kleinen) Bürste die Kette und Gangschaltung meines Fahrrads: Brennsprit auf die Bürste (und die dreht ja dann) und dann dicht drauf / rein in die Ritzel etc, dann wird die Hand nicht so dreckig und man ist viel schneller fertig. Es schaltet auch wieder ganz hevorragend jetzt.
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