Ansprechpartner psyche

Hallo,

es tut mir leid, wenn ich nun schon die 2. Frage stelle aber mir geht es gerade wirklich nicht gut.
Habe unter Beratern geschaut aber habe "nur" welche gefunden die selber körperlich behindert sind. Einen betroffenen mit psychischen Problemen konnte ich nicht sehen. Ich habe aber etwas Angst mich an die körperlich gehandicapten zu wenden weil ich immer denke das sind Personen mit "richtigen" Schwierigkeiten. Was sollen die von Dir halten.
Ich bin seit Jahren in Therapien. Alle 1-2 Jahre auch stationär. Bin seit 2006 berentet. Mittlerweile habe ich so gut wie keinen privaten Kontakt mehr zu Aussenwelt, mache da wohl einiges falsch. Nun beginnt es auch in unserer Ehe schwierig zu werden. Mein Mann bemüht sich nach Kräften, aber verstehen kann er mich nicht. Ich weiß halt einfach langsam nicht mehr weiter. Ich weiß auch nicht welche Hilfe ich jetzt mit dieser Frage erhoffe aber ich musste mir einfach von der Seele schreiben.

Schönen Gruß

Barbara

Antworten

  • Ich glaube "den Berater" für pychische Probleme gibt es sowieso nicht.
    Es gibt Borderlinestörungen, Bipolare Störungen, Schizophrnie, Pychosen,
    Depression, Suchtkrankheiten uvm.(und dies sind nur ein paar Oberbegriffe von Kranheitsbildern die sich noch vertiefen lassen). Dann kommt hinzu, daß es z.B. sehr unterschiedlich ist ob ein Mensch mit einer Bipolaren Störung 25 oder 55 Jahre alt ist, welches Geschlecht, sonstigem Lebensweg uvm..

    Auch bei körperlichen Handicaps sind es verschiedene Welten. Ein Rollstuhlfahrer ist z.B. jemand mit ganz anderen Problemen als ein Mensch ohne Gehör oder Sehbehinderung.

    Was ich dir anraten kann, daß dürftest du aber wissen, sind SHGs für dein Problem.
    Und auch spezielle Foren für eine jeweilige Problematik.

    Du bist ja schon in Therapie. Dann hast du Stationäre Aufenthalte hinter dir.
    Was erwartest du hier? Ich kann dir noch BEWO(betreutes Wohnen) nennen, aber du bist ja schon in Therapie, da wirst du dies sicher kennen.

    Bei Psychischen Erkrankungen muss man auch sagen, daß ab einem gewissen Punkt der Patient auch austherapiert ist. Einem Alkoliker wird heutzutage nicht mehr eine 3 Langzeittherpie z.B. gewährt, weil es fraglich ist inwieweit die Eigenmotivation vorhanden ist.

    Das du keine Sozialen Kontakte hast kann man so doch gar nicht sagen, du hast einen Ehemann und ein Kind. Es gibt viele Menschen, die haben so etwas zum Beispiel gar nicht einmal. Nur so lange sie nicht Suizidal sind gibt dies einem leider noch nicht die Möglichkeit "Therapiert" zu werden.

  • regenbogenrot hat geschrieben:
    ... Einen betroffenen mit psychischen Problemen konnte ich nicht sehen. Ich habe aber etwas Angst mich an die körperlich gehandicapten zu wenden weil ich immer denke das sind Personen mit "richtigen" Schwierigkeiten.

    hallo barbara

    du bist hier mit psychischen problemen nun wirklich nicht allen und musst dich nicht scheuen, fragen zu stellen. 😉

    schau bitte mal hier:

    http://www.myhandicap.de/forum.html?&tx_mmforum_pi1[action]=list_topic&tx_mmforum_pi1[fid]=66

    da siehst du div. threads, in denen es sich um fragen der psyche u.ä.geht.

    sicher bekommst du noch weitere antworten.

    alle guten wünsche
    rosi
  • Hallo Barbara,

    mit "Berater" meinst Du unsere Botschafter, oder?

    Grundsätzlich braucht man sich für seine Schwierigkeiten nicht schämen. Und sie schon gar nicht mit denen anderer vergleichen. Jeder von uns hat sein eigenes Leben, seine eigene Geschichte mit Erfahrungen. Daher empfinden wir alle andere Dinge als schwierig. Das schließt eine Wertung, wem es nun "schlimmer" geht, meines Erachtens nach aus. Wenn jmd. etwas schlimm empfindet, dann ist es das für IHN auch. Auch wenn ein anderer, das vielleicht anders sehen würde.

    Wie Du schreibst befindest Du dich regelmäßig in Behandlung. Das Annehmen von professioneller Hilfe ist ein wichtiger Schritt, zu dem nicht alle in der Lage sind. Deshalb also in jedem Fall Glückwunsch zu dieser Stärke 😀

    Welche Hilfestellungen erhältst Du denn seitens Deiner Therapeuten für Deine aktuellen Schwierigkeiten?
  • Hallo,

    und erstmal vielen Dank für die Antworten.

    @StefanNRW: mit Berater meinte ich tatsächlich Botschafter.

    Was ich erwarte..., nun es geht mir hier nicht um wirklich professionelle Hilfe. Die bekomme ich ja, bzw. läuft meine ambulante Therapie nun aus. Es stimmt, ich habe Ehemann und Kind. Aber Tochter mag ich nicht belasten (ist für Kinder psychisch Kranker schon schwierig genug) und Ehemann ist halt gerade nicht einfach. Und glaub mir, ich bin normalerweise eine sehr engagierte Patientin.

    Ich suche glaube ich einfach nur Leute die sagen: He, Mensch ich kenne das Gefühl, die Gefühle, bei mir hilft xyz.



    @rosie

    Einfach Danke

    @Justin

    Ja, ich meinte Botschafter. Meine Therapeutin ist im Moment auch etwas ratlos da wir nur noch ganz ganz wenige Stunden haben (3 oder 4) mit denen wir sorgsam umgehen. Für sie stünde der nächste Klinikaufenthalt an. Das ist aber auf Dauer ja auch keine Lösung.

    Schönen Gruß
  • Hallo Barbara!

    Was meinst du damit, dass du nur noch wenige Stunden bei der Therapeutin hast? Ist das maximale Limit erreicht?

    Ich war nach verkorkster Ehe und Scheidung von Mitte 2006 bis Ende 2011 bei einem Therapeuten, zwischendurch 8 Wochen stationär. Wir hatten auch irgendwann das Limit erreicht, sind es aber umgangen, indem ich bei ihm nur noch ein bis zwei Termine pro Quartal hatte, was er gut abrechnen konnte. Zu dem Zeitpunkt ging es mir aber wieder relativ gut, weshalb wir dann das Jahresende als Anlass nahmen, es auslaufen zu lassen - mit dem Hinweis seinerseits "Sie wissen ja, wo Sie mich finden."

    Wäre dieser Weg eine Möglichkeit für dich, die Therapie zu verlängern? Das hängt natürlich davon ab, wie stabil du bist - da von Klinik die Rede ist, könnte es evtl. schwierig werden. Frag deine Therapeutin doch mal, ob ein Termin im Abstand von etwa 6 bis 12 Wochen das Ende der Therapie umgehen / verzögern könnte.


    Alles Gute, Katrin
  • Hallo Barbara!

    Was meinst du damit, dass du nur noch wenige Stunden bei der Therapeutin hast? Ist das maximale Limit erreicht?

    Ich war nach verkorkster Ehe und Scheidung von Mitte 2006 bis Ende 2011 bei einem Therapeuten, zwischendurch 8 Wochen stationär. Wir hatten auch irgendwann das Limit erreicht, sind es aber umgangen, indem ich bei ihm nur noch ein bis zwei Termine pro Quartal hatte, was er gut abrechnen konnte. Zu dem Zeitpunkt ging es mir aber wieder relativ gut, weshalb wir dann das Jahresende als Anlass nahmen, es auslaufen zu lassen - mit dem Hinweis seinerseits "Sie wissen ja, wo Sie mich finden."

    Wäre dieser Weg eine Möglichkeit für dich, die Therapie zu verlängern? Das hängt natürlich davon ab, wie stabil du bist - da von Klinik die Rede ist, könnte es evtl. schwierig werden. Frag deine Therapeutin doch mal, ob ein Termin im Abstand von etwa 6 bis 12 Wochen das Ende der Therapie umgehen / verzögern könnte.


    Alles Gute, Katrin
  • Hallo Du starke Barbara,
    ja stark, weil Du es geschafft hast, eine Therapie über lange Zeit durchzuhalten! Das ist jetzt einfach mal meine Meinung, ob sie hilfreich ist, weiß ich nicht.

    Ich bin Asperger-Autistin und habe auch PTBS. Für mich ist Therapie nur bedingt möglich, bisher sind fast alle Therapieversuche aufgrund mangelnder "Beziehung" gescheitert... Ich bin halt eher sachbezogen und damit können die wenigsten umgehen. Auch Therapeuten können bei "emotionaler Kälte" frieren...
    In Therapien geht es ja nicht um die Beziehung an sich, sondern darum, Hilfe zu bekommen, bei der Aufarbeitung bestimmter Themen. Fühlen kann ich am Besten wenn ich alleine bin. Das war also in Therapiezimmern fast gar nicht möglich und ich musste das zuhause nachholen...

    Ich lerne das was mir hilft meist aus Büchern. Dafür braucht man keine Beziehung. Dieser Druck fällt also weg und somit ist es für mich leichter, zu lernen, was für mich wichtig ist.

    Das Ende einer Therapie war für mich nur schlimm, wenn dadurch existenzielle Sorgen entstanden sind. Nur ein einziges Mal war so ein Therapieende für mich emotional schlimm. Ich hatte die Therapie beendet, weil ich mich in den Therapeuten verliebt hatte und das durfte natürlich nicht sein, der war verheiratet...

    Ich weiß aber, dass für die meisten Menschen Verlust von
    Beziehung überhaupt sehr schlimm ist, das gilt also auch für die Therapiebeziehung, auch dann, wenn die "Sache", also die Therapie bereits so weit fortgeschritten ist, dass die Beziehung nicht mehr nötig wäre.
    Umso schlimmer ist es aber dann, wenn so eine hilfreiche Beziehung beendet werden muss, weil die Krankenkasse nicht mehr bezahlt...

    Das kann dann unter Umständen dazu führen, dass man stationär aufgefangen werden muss...
    Ob das dann billiger ist, weiß ich nicht, aber so sind die Regeln und an die muss man sich halten... 😡
    Wie es den Menschen dabei geht, fragt man nicht...

    Ich wünsche Dir alles Gute und vielleicht ist es ja möglich, die Therapiebeziehung zu erhalten, wenn auch mit sehr wenigen Terminen, so wie es Katrin geschrieben hat.

    Ein Versuch wäre es allemal wert, oder?

    In die Klinik willst Du nicht, das kann ich gut verstehen!

    Um so einen Aufenthalt zu verhindern, suchst Du nach anderen Möglichkeiten zum Austausch. Auch das finde ich auch stark!

    Viele Grüße
    Daniya
  • Moin Barbara.

    Mein "Mädchen" streift des öfteren durch den Regenbogenwald und hat dort auch schon die eine oder andere Bekanntschaft geschlossen.
    Vielleicht wäre das ja auch was für Dich...

    http://www.regenbogenwald.de

    Viel Erfolg - Alex
  • Guten Morgen,

    vielen Dank Euch allen. Mit diesen 1-2 Stunden pro Quartal wäre vielleicht eine Möglichkeit.

    Mit hat jetzt schon etwas geholen das Gefühl zu bekommen verstanden zu werden. Danke

    Schönen Gruß
  • Hallo Barbara,

    wenn wir noch irgendetwas für Dich tun können, komm gern jederzeit auf uns zu. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
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