Aber das ist doch gar kein Rollstuhl... wie reagieren?

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Hallo 😀

Ich habe eine Tetraparese und benutze daher einen post. Walker. Ohne das Ding kann ich nicht stehen oder mich fortbewegen..Das funktioniert eingentlich ganz gut. Was mich nur extrem nervt sind die Kommentare anderer Leute, wenn ich Sachen für Rollstuhlfahrer nutzen muss. Toiletten, Rampen ect...

Besonders "lustig" ist es mit Bus und Bahn.
Bahnfahrt1:
Anruf bei der Mobizentrale:
- "Mh also wenn Sie keinen Rollstuhl haben kann ich nur einen normalen Sitzplatz buchen"
Im Zug:
-"Oh Sie kommen ja gar nicht zu Ihrem Sitzplatz oder zur Toilette. Buchen Sie nächstes Mal einen Rollstuhlfahrerplatz"

Zugfahrt 2:
Anruf bei der Mobizentrale:
"Also mit Ihrem GdB und Merkzeichen (aG, H, B) kann ich für Sie einen Platz im Rollstuhlabteil buchen"
Im Zug:
"Was machen Sie denn auf dem Rollstuhlfahrerplatz?!!! Für mich ist das kein Rollstuhl!! Mir ist egal was die Mobizentrale bucht!"
- Nur dem Eingreifen einer Rollstuhlfahrerin, die der Schaffnerin bestätigt hat, dass für uns beide genug platz ist, hab ich es zu verdanken, dass ich sitzen bleiben konnte. Ich hatte schon Angst ich müsste zu einem Sitzplatz krabbeln.

Das hat mich völlig fertig gemacht. So Diskussioen hab ich so oft auch außerhalb der Bahn. Ich kann doch nicht jedesmal im Detail erläutern warum ich kein Rollstuhl fahren kann und trotzdem Rollirampen, Rollitoletten, ect. brauch.

Und wenn ich sag, dass ich so etwas wie einen Rollator hab, werd ich angeschnautzt, weil das ja kein normaler Rollator sei, und außerdem viel zu groß sei....

Wie reagiert man da darauf, wenn Leute einen deswegen anmotzen?

Antworten

  • Hallo Sonnenblume2323,

    also hier wäre ein selbstbewusstes aber ruhiges Vorgehen angebracht.

    Da du ja jetzt in etwa weisst, wie die Leute reagieren würde ich mir hier im Vorfeld schon überlegen was ich antworte und zwar sachlich, nüchtern und argumentativ.

    Freundliche Grüße

    Denis, MyHandicap
  • Guten Abend Sonnenblume2323,

    vielleicht hilft Dir neben dem, was Denis sagt, auch, eine Bestätigung von Deinem behandelnden Arzt mitzuführen, die bescheinigt, dass der Walker eben dringend erforderlich ist und aufgrund seiner baulichen Gegebenheiten Du darauf angewiesen bist, Rampen etc., die normal von Rollstuhlfahrern bzw. vorwiegend genutzt werden, ebenfalls zu benutzen.

    Die Leute sind leider häufig so, getreu dem Motto: "Was die Kuh nicht kennt, frisst sie nicht." 😉

    Da hilft neben der Tatsache, ihnen mit sachlicher Argumentation den Wind aus den Segeln zu nehmen, oft auch, sich ein dickes Fell zuzulegen.

    Gerade Tetraspastiken/-paresen äußern sich so vielfältig, dass eine Kategorisierung nicht möglich ist.

    Bin ebenfalls Tetraspastikerin, kann aber frei laufen und stehen, bekomme jetzt aber aufgrund von Verschlimmerung einen Aktivrollstuhl für lange Wege. Da ich zudem auch alleinerziehende Mutter von 2 Kleinkindern bin, kannst Du Dir die Sprüche denken, die da gerne kommen.😉

    Liebe Grüße,

    Mondblume
  • lonix
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    Hallo Sonnenblume2323,

    ich biete bei solchen Gelegenheiten diesen Menschen an, meine Behinderung mal 3 Tage zu übernehmen... das regt zum Nachdenken an.

    In ganz hartnäckigen Fallen (Bahnpersonal etc.) durchaus mal den Dienstausweis verlangen und Name und Nr. notieren, konsequent Beschwerde bei der Bahn einreichen. Nur dann kommt das irgendwann mal an.

    Viele Grüße
    lonix