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Paralympics – von Stoke Mandeville bis zum Großereignis

Die Paralympics sind das Pendant der Olympischen Spiele. Hier können sich Sportler*innen aus aller Welt miteinander messen und Höchstleistungen erbringen. Doch es war ein langer Weg, bis die Spiele so wurden, wie sie heute sind.

Neben einer erleuchteten Fackel ist eine schwebende Skulptur, die aus goldenen Blasen besteht, zu sehen. | © Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de

Die Eröffnungsfeier der paralympischen Spiele in Rio de Janeiro. (Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de)

Am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele im Jahr 1948 in London rief der Neurologe Sir Ludwig Guttmann die ersten Sportspiele für Rollstuhlfahrer*innen ins Leben. Teilnehmende waren kriegsversehrte Personen, die im Krankenhaus von Stoke Mandeville behandelt worden waren. Die Wettbewerbe gingen deshalb als Stoke-Mandeville-Spiele in die Geschichte ein.

Der lange Weg zu den Paralympics

Bis zu den Paralympics in der heutigen Form sollte es aber noch ein weiter Weg sein. Zwar äußerte Guttmann ein Jahr später erstmals den Gedanken Olympischer Spiele für Menschen mit Behinderung und 1952 nahmen einige Niederländer*innen an den wiederum von Guttmann veranstalteten Wettkämpfen teil, doch erst acht Jahre später fanden in Rom unter dem Namen Weltspiele der Gelähmten die ersten Paralympics im heutigen Sinne statt. Seit 1960 gehen die Paralympics alle vier Jahre über die Bühne, immer kurz nach den Olympischen Spielen.

Rückschläge

Aber der Weg zu den Paralympics in der heutigen Form sollte steinig bleiben. So weigerten sich die Organisatoren der Spiele 1984 in Los Angeles aus Image-Gründen, die damaligen International Games for Disabled durchzuführen. Die Gemeinde Champagne bei Chicago übernahm die Ausrichtung, verzichtete aber später aus finanziellen Gründen. Und so wurden letztlich einige Wettkämpfe in Stoke Mandeville und andere auf Long Island (New York) durchgeführt.

Olympia-Städte müssen auch Paralympics ausrichten

Seit 1988 finden die Paralympischen Sommerspiele regelmäßig am selben Ort wie die Olympischen Sommerspiele statt und werden damit ihrem Namen auch gerecht. Denn Paralympic stammt vom Wort parallel ab, bedeutet also nichts anderes als die Spiele neben den Olympischen Spielen. Seit den Olympischen Spielen 2012 müssen Städte in ihren Bewerbungen auch die Ausrichtung der Paralympics einbeziehen, die dann von demselben lokalen Organisationskomitee wie die Olympischen Spiele koordiniert werden.

In 22 Sportarten werden bei den paralympischen Sommerspielen Medaillen vergeben:

Seit 1992 werden auch die paralympischen Winterspiele am gleichen Ort wie die Olympischen Winterspiele ausgetragen. Dabei finden in folgenden Disziplinen Wettkämpfe statt: 

  • Eishockey
  • Ski Alpin
  • Ski Nordisch
  • Snowboarden
  • Rollstuhl-Curling

Verschiedene Kategorien und Unterklassen

In den einzelnen Sportarten werden die Sportler*innen in sechs Kategorien und darin in weitere Unterklassen eingeteilt. Dabei werden die Art der Behinderung und ihre Auswirkung auf die Ausübung der jeweiligen Sportart berücksichtigt. Mit der Klassifizierung wird Vergleichbarkeit, Chancengleichheit und Spannung gewährleistet. Die sechs Hauptkategorien sind:

  • Amputiert: Sportler*innen, denen mindestens ein Hauptgelenk in einem Glied fehlt.
  • Zerebralparese: Sportler*innen, die eine Behinderung des Bewegungsablaufes und der Haltung haben, bedingt durch Schädigungen eines oder mehrerer Steuerzentren im Gehirn.
  • Sehbehinderung: Sportler*innen, die in unterschiedlichem Maße eine Sehbehinderung haben, bis hin zu völliger Blindheit.
  • Rollstuhlsport: Sportler*innen die zur Ausübung ihres Sports einen Rollstuhl benutzen müssen.
  • Kleinwüchsigkeit: Sportler unter 1,45 Meter und Sportlerinnen unter 1,37 Meter Körpergröße.
  • Les Autres: Dieser Begriff umschreibt Sportler*innen mit unterschiedlichen Behinderungen, die den Bewegungsapparat betreffen, die aber in keine der anderen vier Hauptklassen eingeordnet werden können.

Diese Auflistung der Kategorien ist jedoch verhältnismäßig grob. Eine genauere und detailliertere Liste des Klassifizierungssystems hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaften veröffentlicht. 

Unabhängig der Behinderung – die Paralympics sind für Athleten und Athletinnen mit Behinderung die größte Bühne der Welt. Hier können sie zeigen, dass eine Behinderung zwar eine Herausforderung ist, aber Höchstleistungen nicht verhindert. So werden die Paralympics zum Symbol für das Potenzial, das Menschen mit Behinderung in sich tragen.


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