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Kampfsport für Menschen mit Behinderung

Kampfsportexperte Holger Liedtke weiß: Menschen mit Behinderung können Kampfsport betreiben und eine traditionelle Kampfkunst erlernen.

Menschen in Karateanzügen von hinten | © pixabay

Auch Menschen mit Behinderungen können im Kampfsport beziehungsweise in der Kampfkunst erfolgreich sein. (pixabay)

Immer wieder wird sie gestellt, die Frage: Können Menschen mit Behinderungen Kampfsport betreiben oder eine traditionelle Kampfkunst erlernen? Die Antwort ist ganz einfach: Ja, natürlich können sie!

Kampfsport in der Gruppe

Inzwischen gibt es eine Reihe von Gruppen, in denen behinderte Menschen Kampfsport, Kampfkunst oder Selbstverteidigung betreiben beziehungsweise erlernen.

In der Regel werden Techniken, die nicht möglich sind, durch andere Techniken ersetzt. Im Rollstuhlkarate werden zum Beispiel die Fußtechniken durch Fausttechniken ersetzt.

Immer mehr Sportler*innen sehen darin nicht eine Aufweichung ihres Stils, sondern eher eine Bereicherung. Nicht Stil oder Technik stehen im Mittelpunkt, sondern der Mensch mit seinen Fähigkeiten. Beim Kampfsport zählen neben der richtigen Technik auch Wille und Entschlossenheit.

Kampfkunst, Kampfsport, Selbstverteidigung

Wo ist nun der Unterschied zwischen Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung? Darüber kann man ganze Bücher verfassen.

Hier der Versuch einer kurzen Definition:

  1. Kampfsport: Die wettkampfmäßige Auseinandersetzung mit anderen Sportler*innen steht im Vordergrund.
  2. Kampfkunst: Wichtig ist das Erlernen der Kunst, weder Wettkampf noch Selbstverteidigung sind relevant. Die Kampfkunst steht für sich selbst. Perfektion und der Weg dahin sind Inhalt und Ziel.
  3. Selbstverteidigung: Hier geht es um das Erlernen von praktischen Techniken zu Verteidigung von Leib und Leben im Falle eines Übergriffes. Weder Philosophischer Überbau noch sportlicher Wettkampf bestimmen was gelernt wird.

Kampfkunst beziehungsweise Kampfsport führt zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Seelisches und körperliches Wohlbefinden sind das Ergebnis. Darüber hinaus kommt auch der Selbstverteidigungsgedanke zum Tragen. Das führt zu mehr Angstfreiheit und damit zu mehr Lebensqualität.

Leistungsmessung im Wettkampf

Aber auch wettkampfsportlich kann man sich engagieren. Diverse Verbände bieten inzwischen Wettkämpfe für Menschen mit Behinderung an. In zwei Kategorien gibt es inzwischen Wettkämpfe:

  1. Selbstverteidigung: Der Wettkämpfer oder die Wettkämpferin führt einige Selbstverteidigungsbeispiele vor, die dann nach Dynamik, Realismus, technischer Ausführung und Ausstrahlung bewertet werden.
  2. Formen (Kata): Der Wettkämpfer oder die Wettkämpferin führt einen „Schattenkampf“ gegen mehrere imaginäre Gegner*innen vor. Die Abwehr- oder Kontertechniken werden durch die angenommenen gegnerischen Angriffe bestimmt. Ebenso die Bewegungsrichtung der Wettkämpfer*innen.

Im Karate gibt es zum Beispiel „Katas“, die speziell für Rollstuhlfahrer*innen entwickelt wurden. Bewertet wird - ähnlich wie bei der Selbstverteidigung - nach technischer Ausführung, Atmung, Ausdruck und Dynamik.


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