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Ballsport – stark als Team

Ballsportarten sind mehr als ein sportlicher Ausgleich. Durch sie knüpft man soziale Kontakte, findet Freund*innen, lernt Teamkollegen und -kolleginnen zu vertrauen und sie zu unterstützen.

Bunte Bälle in einem Netz. | © Mel Elías/ unsplash

Auch mit Behinderung ist es möglich bei Ballsportarten teilzunehmen. (Mel Elías/ unsplash)

Ballsportarten kombinieren die soziale Komponente mit Dynamik, Koordination und Kondition. Diese Vorteile des Sports bleiben jedoch nicht nur Menschen ohne Behinderung vorbehalten. Wie die folgenden Ballsportarten zeigen, können mit ein paar Änderungen des Spiels und der Spielregeln, auch Menschen mit verschiedenen Behinderungen an diesem Vergnügen teilnehmen.

Rollstuhlrugby – Balleroberung mit System

Beim Rollstuhlrugby versuchen zwei Teams zu je vier Spielenden mit speziell gefertigten Rollstühlen Tore zu erzielen oder mit einer Rollstuhlblockade den Gegner beziehungsweise die Gegnerin nicht zum Zug kommen zu lassen. Das Team steht im Vordergrund. Darüber hinaus gibt es aber auch Meisterschaften und internationale Wettkämpfe.

Kontakt zwischen den Rollstühlen ist nicht nur erlaubt, sondern hat bei diesem schnellen Sport Methode. So versucht ein verteidigendes Team Gegner*innen zu stoppen und den Ball zu erobern. Alle zehn Sekunden muss ein*e Spielende*r den Ball passen, weitere Zeitlimits regeln die Dauer eines Angriffs und die Dauer bis zum Erreichen einer gewissen Position auf dem Feld. Das Tor gilt, wenn beide Räder des Rollstuhls die Torlinie überquert haben und der Ball vom Spielenden dabei kontrolliert wird.

Rollstuhlrugby – einfach erklärt

Basketball – Aktion in der Halle

Rollstuhlbasketball ist ein schneller Teamsport. Mensch und Material werden hart beansprucht. Kraft, Dynamik und Fahrvermögen sind ebenso wichtig wie Zusammenspiel und Treffsicherheit. Wie auch beim Basketball im Stand hängt auch hier der Korb in 2,90 Metern Höhe, muss aber aus dem Sitzen angespielt werden. Gleichzeitig gilt es, die Kontrolle über den Rollstuhl zu behalten, wodurch eine extreme Form der Koordination gefordert ist. 

Um dabei auch Fairness im Wettbewerb gewährleisten zu können, wurden die Regeln im Vergleich zum herkömmlichen Basketball etwas angepasst. Die Spieler*innen gliedern sich in unterschiedliche Punkteklassen, in die sie aufgrund ihrer Behinderung eingestuft werden. Damit wird ein Ausgleich für Mannschaften mit Menschen mit stärkeren Behinderungen geschaffen. Verfügt ein*e Spieler*in dagegen eher über eine leichte Behinderung zum Beispiel über eine Amputation eines Unterschenkels und ist ansonsten aktiv, wird der Punktwert dieser Person im Spiel dementsprechend ein wenig niedriger eingeordnet.

Eine Basketballerin ist von hinten zu sehen, die andere wirft gerade den Basketball. Beide sitzen im Rollstuhl und im Hintergrund sind Zuschauerränge zu sehen. | © Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de Auch der abwechslungsreiche Sport Rollstuhlbasketball ist paralympisch. (Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de)

Ein Team besteht aus fünf Spielenden und sieben Leuten als Ersatz. In vier Perioden zu jeweils zehn Minuten (eine 15 Minuten dauernde Pause zwischen dem 2. und 3. Teil ist die einzige größere Pause) wird um Punkte gespielt. 

Jeweils 24 Sekunden hat ein Team zur Ausführung eines Vorstoßes, bevor das andere Team zum Ball kommt. Das garantiert ein temporeiches Spiel und abwechslungsreiche Ballwechsel. Auch hier müssen die Spieler*innen im Ballbesitz den Ball dribbeln. Es ist verboten öfter als zweimal den Rollstuhl anzustoßen. 

Mittlerweile setzen sich auch Menschen ohne Behinderung in den Rollstuhl und spielen mit. So wird das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert.

Rollstuhlbasketball – einfach erklärt

Sitzfußball

Dass Fußball, die weltweit beliebteste und am weitesten verbreitete Sportart, Menschen mit zwei gesunden Beinen vorbehalten bleibt, stimmt nicht. Auch Menschen mit Behinderung können Tore schießen!

Gespielt wird in einer Halle mit Banden, der Spielablauf gleicht dem des herkömmlichen Fußballs. Nur die Tore sind niedriger, da die Torhüter*innen sitzen oder knien. Ansonsten wird in der gewohnten Art und Weise gepasst, geköpft und geschossen.

Das Spiel ist keineswegs statisch. Die Sportler*innen benötigen ein hohes Niveau an Fitness und Kondition, um im Wettkampf mithalten zu können. Natürlich dürfen auch Personen ohne Behinderung mitspielen. 

Amputee Football

Neben dem Sitzfußball hat sich als Fußballsport für Menschen mit Bein- und Armbehinderung in den letzten Jahren auch das sogenannte amputee football etabliert. Auch diese Sportart wird im Prinzip wie herkömmliches Fußball gespielt, nur mit dem Zusatz, dass die Feldspieler*innen Krücken benutzen. Wenn Menschen ohne Behinderung teilnehmen, dürfen diese nur mit einem Bein spielen.

Blindenfußball

Die in Deutschland wohl verbreitetste Form des Fußballs für Menschen mit Behinderung ist der Blindenfußball. Die Fußballer*innen spielen hier rein nach dem Gehör. Um die Orientierung hierbei zu optimieren und den Fußball lokalisieren zu können, sind in diesem Rasseln eingebaut. Um bei eventuellem Zusammenprallen die Sicherheit zu gewährleisten, tragen die Spielenden einen Kopfschutz. Das Spielfeld ist mit 20 mal 40 Metern kleiner und mit Banden an den Seiten versehen. Diese werden aktiv mit in das Spiel integriert. Die Spieldauer ist mit zweimal 20 Minuten im Vergleich zum herkömmlichen Fußball kürzer.

Die einzige Person, die im Blindenfußball sehen darf, ist die oder der Torhüter*in, wobei das Tor größer ist als ein klassisches Fußballtor. Die Torhüter*innen dürfen sich nur im Torraum  bewegen und dort den Ball aufnehmen.

Drei Fußballspieler mit Augenbinden spielen Fußball. Im Hintergrund sieht man den Punktestand und die brasilianische und chinesische Flagge. | © Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de Blindenfußball ist auch auf internationaler Ebene eine beliebte Sportart. (Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de)

Um als Team im Blindenfußball gemeinsam spielen zu können, ist eine gute Kommunikation essenziell. So gibt es viele Absprachen zwischen den Spielenden, aber auch von außen vom sogenannten Guide und von den Trainer*innen gibt es Zurufe, um die Spieler*innen zu dirigieren und ihnen einen besseren Überblick über den Spielverlauf zu ermöglichen. 

Um zu signalisieren, dass ein*e Spieler*in sich der ballführenden Person nähert, muss der sich nähernde Spielende das spanische Wort „Voy“ – übersetzt „Ich komme“ – rufen. Dies bereitet den Ballführenden darauf vor und kann das Verletzungsrisiko senken und Fouls eindämmen.

Blindenfußball erfreut sich einer großen Popularität, sodass es sogar eine Blinden-Fußballliga gibt. Außerdem existieren Vereine und Teams deutschlandweit. Dazu hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. eine Auflistung der Vereine und der Ansprechpartner veröffentlicht.

Blindenfußball – einfach erklärt


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