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Arbeitgebende mit Behinderung: Gründung und Unternehmensführung

Viele Menschen haben den Traum, selbst einmal in die Rolle des Arbeitgebenden zu schlüpfen. Die Selbstständigkeit oder Existenzgründung kann auch für Menschen mit Behinderung eine gute Alternative zum klassischen Angestellten-Verhältnis darstellen. Dieser Schritt ist jedoch nicht für jede*n geeignet und bedarf ein hohes Maß an Motivation, Ehrgeiz und auch ein wenig Mut. Eine Unternehmensführung ist mit Chancen, aber auch mit Herausforderungen und Risiken verbunden. Auch Fördermöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie als Arbeitgebende*r mit einer Behinderung achten sollten.

Soll ich mein eigenes Unternehmen gründen?

Den Lebensunterhalt selbst verdienen zu können, ist der größte Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Gründer*innen mit Behinderung gibt es wenige. Dabei bringen Menschen mit Behinderung oft wichtige Eigenschaften mit, die als Unternehmer*in hilfreich sein können. Der Wille, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen machen oftmals den Erfolg eines Unternehmens aus. Auch müssen Unternehmer*innen mit Ungewissheiten umgehen lernen. 

Nutzen Sie Ihre Behinderung als Chance. Gute Ideen entstehen oft dort, wo Grenzen überwunden werden müssen.

Gründen mit Behinderung: Der Verein found it berät zum Thema Unternehmertum

enterability“ hat in Berlin bereits gezeigt, dass es erfolgreich gelingt, Menschen mit Behinderung auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu helfen. Betroffene können durch die Unterstützung und Förderung ihrer Möglichkeiten und Bedürfnisse näher an eine sinnvolle Beschäftigung geführt werden. Selbst dann, wenn die Bemühungen im Einzelnen nicht immer in die Selbstständigkeit führen sollte.

Genau dort setzt found it = an. Der Verein bietet ein neues Angebot in einer neuen Region, dem Bergischen Land. Er ergänzt das Konzept von enterability durch Peer Beratung: Erfolgreiche Gründer*innen mit Behinderung beraten die zukünftigen Gründer*innen mit Behinderung.

In einzigartiger Weise bringt so found it = auf beiden Seiten Menschen mit Behinderung zusammen. Menschen, die den Weg in die Selbständigkeit gewagt haben (Peer Berater*innen) und Menschen, die ihn noch wagen wollen (Kund*innen).

Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über found it

Welche Herausforderungen können auf mich zukommen?

Arbeitswege und Arbeitsplätze müssen oftmals speziell an die Bedürfnisse eines Menschen mit Behinderung angepasst werden, jedoch gibt es bereits eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die im Arbeitsalltag unterstützen können. Selbstständige und Unternehmer*innen sind für die Gestaltung des Unternehmens und Alltags selbst verantwortlich. Dies bietet viele Freiheiten, jedoch müssen Sie sich auch gut organisieren und motivieren können.

Für die Gründung brauchen Sie nicht nur eine Geschäftsidee, sondern müssen auch einen Businessplan entwickeln, um gegebenenfalls eine Finanzierung und Fördermöglichkeiten ausschöpfen zu können. Als Unternehmer*in sind Sie nicht nur für Ihre Selbstständigkeit verantwortlich, sondern auch für Ihre Mitarbeiter*innen. Daher muss sichergestellt werden, dass das Unternehmen genug Umsatz erwirtschaften kann, um alle Kosten zu decken.

Zur Neugründung ist oftmals Startbudget notwendig. Dieses können Sie zum Beispiel durch einen Gründerkredit oder einen Zuschuss des Integrationsamts finanzieren. Nicht außer Acht gelassen werden sollte auch das wirtschaftliche Risiko, das mit einer Gründung eingegangen wird.

Drei Kollegen an einem runden Tisch im Gespräch. Eine Person sitzt im Rollstuhl, zwei Personen auf Stühlen. | © Andi Weiland | Boehringer Ingelheim, Gesellschaftsbilder.de Ein Unternehmen zu gründen ist mit Herausforderungen aber auch vielen Möglichkeiten verbunden. (Andi Weiland | Boehringer Ingelheim, Gesellschaftsbilder.de)

Fördermöglichkeiten für Arbeitgebende mit Behinderung

Neben Gründungsdarlehen können Integrationsämter auch weitere Leistungen finanzieren, wie beispielsweise eine Arbeitsassistenz oder weitere begleitende Hilfsmittel im Berufsumfeld. Jedoch prüft das Integrationsamt zunächst die wirtschaftliche Tragfähigkeit der geplanten Gründung. Dies ist der Fall, wenn zum einen durch die Selbstständigkeit der Lebensunterhalt bestritten werden kann und zum anderen in absehbarer Zeit keine anderes Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden kann.

Es gibt verschiedene Förderprogramme, die ein Darlehen zur Existenzgründung ausgeben. Eines davon ist der Gründerkredit der KfW Bank. Beantragt wird der Kredit jedoch direkt bei der eigenen Hausbank. Entscheidend für das Erhalten eines Gründungskredit ist die eigene Bonität, sowie das Geschäftskonzept. 

Auch die Bundesländer unterstützen Existenzgründungen. Um das richtige Förderprogramm zu finden, können Sie die Förderdatenbank des Bundes nutzen.

Das richtige Netzwerk finden

Geschäftsideen, die gesellschaftlich relevant und lukrativ sind, werden oftmals leicht übersehen. Sie entstehen oft in alltäglichen Situationen. Doch vor allem auch das Team und die Einstellung der Gründerin oder des Gründers spielt eine entscheidende Rolle. Die Idee ist oft sogar nur zweitrangig. 

Es kann sich auszahlen schon frühzeitig im Vorhaben nach den richtigen Partner*innen Ausschau zu halten und sich Unterstützung zu suchen. Als Unternehmer*in tragen Sie eine große Eigenverantwortung. Diese können Sie mit einem guten Netzwerk und gegebenenfalls den richtigen Mitarbeiter*innen besser bewältigen.   

Weitere Tipps auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit finden Sie in unserem Artikel „Beruflich selbstständig mit Behinderung“.

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Um in den Austausch mit anderen Menschen zu gehen und sich Ihr eigenes Netzwerk aufzubauen, empfehlen wir ihnen, sich in unserer Community kostenfrei anzumelden. Dort können Sie über viele spannende Themen diskutieren.

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Teamleading und Unternehmensführung mit einer Behinderung

Auch mit einer Behinderung ist es möglich, ein*e effektive*r Teamleiter*in zu sein. Eine Behinderung bedeutet nicht zwangsläufig eine Einschränkung der Fähigkeiten, sondern erfordert lediglich eine andere Herangehensweise an die Teamführung. Durch klare Kommunikation, offene und ehrliche Gespräche sowie den respektvollen Umgang miteinander können Barrieren abgebaut werden.

Als Teamleitung ist es wichtig, die individuellen Stärken und Talente jedes Teammitglieds zu erkennen und zu fördern. Eine positive Einstellung, Entschlossenheit und die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, sind essenzielle Eigenschaften, um das Vertrauen und die Unterstützung des Teams zu gewinnen.

Indem man ein inklusives Arbeitsumfeld schafft, in dem Vielfalt geschätzt wird, können Hindernisse überwunden und ein erfolgreiches Team mit einer gemeinsamen Vision aufgebaut werden.


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