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Mobil bleiben mit Rollstuhl

Im Alltag von stärker mobilitätseingeschränkten Menschen ist der Rollstuhl ein sehr nützliches Hilfsmittel. Er trägt zu einem erhöhten Bewegungsradius und somit zu mehr Selbstständigkeit bei. Letzten Endes wird damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

Zeichen eines Rollstuhls | © Marianne Bos/unsplash

Für Menschen mit körperlicher Behinderung ist der Rollstuhl oft ein absolut essenzielles Hilfsmittel (Marianne Bos/unsplash)

In der Bundesrepublik Deutschland nutzen mehr als eineinhalb Millionen Menschen einen Rollstuhl - dauerhaft oder zeitweise. Diese Betroffenengruppe besteht aus etwa gleichen Teilen aus Senior*innen und Menschen mit körperlichen Behinderungen. Einen Rollstuhl bekommt man, wenn die Mobilität vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt ist. Dann übernimmt zumindest für den Hauptrollstuhl die Krankenkasse die Kosten. Wer den Rollstuhl nicht kaufen möchte, kann diesen als gute Alternative auch mieten.

Verschiedene Modelle

Auf dem Markt existiert eine breite Palette von verschiedenen Rollstühlen. Welcher Rollstuhl in Frage kommt, hängt in erster Linie von den jeweiligen Behinderungen ab. Können die eigenen Arme zur Fortbewegung genutzt werden? Wo beziehungsweise auf welchem Untergrund wird der Rollstuhl hauptsächlich eingesetzt?

Bei vorübergehenden Einschränkungen und für Senioren wird oft ein Standard-Rollstuhl zur Verfügung gestellt. Dieser ist nicht individuell auf den jeweiligen Nutzer oder die jeweilige Nutzerin zugeschnitten und wird, falls er nicht mehr benötigt wird, an andere Betroffene weitergereicht.

So genannte Leichtgewichtrollstühle richten sich an Patient*innen, deren Arme nicht in der Lage sind, sich selbst fortzubewegen und daher angeschoben werden müssen. Diese Rollstühle sind preislich in einem vergleichbaren Bereich wie Standard-Rollstühle.

Adaptiv- oder Aktivrollstühle sind dagegen weitaus flexibler und werden in der Regel an die Nutzerin beziehungsweise den Nutzer angepasst. Hierbei handelt es sich um Betroffene, die - abgesehen von ihren Beinen - noch durchaus fit sind, um sich aus eigener Kraft fortzubewegen.

Starrrahmen-Rollstühle sind im Gegensatz zu manchen anderen Rollstühlen nicht faltbar ("starrer Rahmen"), dafür sind Gesamtgewicht sowie Kraftübertragung dieser Rollstühle deutlich höher.

Am oberen Preissegment liegen die elektrischen Rollstühle, auch E-Rollstühle genannt. Diese unterteilen sich je nach ihrem Einsatzbereich in Innen-, Außen- und Kombi-Elektrorollstühle. Sie sind weitaus schwerer und oft auch breiter, werden elektronisch angetrieben und die Steuerung erfolgt meist per Hand oder Mund. Allerdings muss der Akku regelmäßig nachgeladen werden. Vor allem Menschen mit einer hochgradigen Einschränkung der Hand- oder Armkraft sowie reduzierter Arm- und Handbeweglichkeit nutzen gern Elektrorollstühle.

Kinder- und Jugendrollstühle

Größtmögliche Beweglichkeit und Wendigkeit sind für die Entwicklung von Kindern von großer Bedeutung. Daher sollte der Rollstuhl die Selbständigkeit von Kindern und Jugendlichen bestmöglich unterstützen.

Ob im Klassenzimmer oder auf dem Spielplatz, ein Kinder- und Jugendrollstuhl muss für viele Eventualitäten gerüstet sein. Daher sollte man sich gut überlegen, in welcher Entwicklungsphase das Kind ist, wie lange es den Rollstuhl benutzen soll und was es mit seinem Rollstuhl alles bewerkstelligen muss.  

Oftmals können Ärzt*innen und Therapeut*innen entscheidende Hinweise geben, die bei der Auswahl eines Kinder- und Jugendrollstuhls wichtig sind.

Faltrollstühle

Der Faltrollstuhl hat den großen Vorteil, dass er gut verstaubar ist. Grundsätzlich sind alle Maße eines Faltrollstuhls individuell anpassbar. Sitzbreite, Sitztiefe, Sitzneigung und Rückenlehnenhöhe lassen sich auf die benötigten Größen und je nach Behinderung und Fahrkönnen einstellen. Ein Faltrollstuhl ist vom Standardmodell bis zum modernen Aktivrollstuhl erhältlich.

Man unterscheidet bei Faltrollstühlen zwischen zwei Gruppen:

  1. Standard- und Leichtgewichtrollstühle: Geeignet für Menschen, die überwiegend den Rollstuhl nicht selbst fortbewegen, also zum Beispiel ältere Menschen oder Menschen, die nur vorübergehend beziehungsweise zeitweise einen Rollstuhl benötigen.
  2. Aktiv-Faltrollstühle: Das sind – wie der Name schon erahnen lässt – Faltrollstühle für aktive Menschen, die den Vorteil des kleinen Packmaßes nutzen möchten.

Spezialrollstühle

Rennrollstuhlfahrer | © Dorothea Oldani/unsplash Für spezielle Anforderungen gibt es spezielle Rollstühle (Dorothea Oldani/unsplash)

Zudem gibt es noch eine weitere Reihe an Rollstuhlmodellen, die für spezielle Einsätze wie in der Dusche, für die Pflege, auf Sand oder im Sport entwickelt wurden, oder zusätzliche Behinderungen berücksichtigen, wie beispielsweise Rollstühle mit Einhand- oder Handhebelantrieb.

  • Duschrollstühle: „Normale“ Rollstühle sind nicht für den dauerhaften Kontakt mit Wasser geeignet. Deshalb gibt es zum Duschen spezielle Rollstühle, die auf Grund spezieller Materialien unempfindlich gegen Wasser sind. Diese Rollstühle lassen sich meist auch als Toilettenrollstühle benutzen.
  • Handbikes: Bei Handbikes unterscheidet man zwischen Adaptiv-Bikes und Liegebikes. „Adaptiv-Bikes“ oder auch „Vorspann-Bikes“ werden an einem vorhandenen Starrahmen-Rollstuhl per Adapter befestigt und eignen sich dadurch sehr für gemeinsame Touren zum Beispiel mit Fahrradfahrer*innen. Vorteil ist dabei, dass sich das Handbike abmontieren lässt und man mit dem Rollstuhl mobil ist. Bei Liegebikes hat man überwiegend eine liegende Haltung, die Beine sind gestreckt und der Oberkörper ist meist nach hinten geneigt. Dadurch hat das Bike einen sehr niedrigen Schwerpunkt, einen geringeren Luftwiderstand, was für eine optimale Kraftübertragung sorgt.
  • Rennrollstühle: Wer mit seinem Rollstuhl richtige Rennen fahren will, braucht einen ganz auf die individuell körperlichen Bedingungen abgestimmten Rollstuhl. Dann kann man seinen Rennrollstühlen sowohl für Kurz- und Mittelstrecken als auch für Langstrecken benutzen. Aufgrund der Maßanfertigung ist hier eine besonders ausführliche Beratung durch Expert*innen notwendig.
  • Sportrollstühle: Für unterschiedliche Sportarten gibt es unterschiedliche Rollstühle. Da von Sportart zu Sportart unterschiedliche Anforderungen an die Fahreigenschaften des Rollstuhls gestellt werden, gibt es extra konzipierte Rollstühle für Tennis, Basketball, Rollstuhltanz und viele weitere Sportarten.
  • Steh- oder Aufrichtrollstühle: Regelmäßiges Stehtraining ist aus therapeutischen Gesichtspunkten wichtig. Ein Stehstuhl ermöglicht darüber hinaus auch Tätigkeiten, die nur im Stehen möglich sind (zum Beispiel bestimmte Arbeiten) oder das Erreichen von Gegenständen, an die man sitzend nicht herankommen würde.
  • Trekkingrollstühle: Mit Trekkingrollstühlen ist es auch für Rollstuhlfahrer*innen möglich, ausgiebige Bergtouren zu unternehmen. Die Fortbewegung in diesen Stühlen ist jedoch nur mit Hilfspersonen möglich. Trekkingrollstühle gibt es oftmals in barrierefreien Urlaubsgebieten zum Ausleihen. Interessierte können sich vorab bei den jeweiligen Fremdenverkehrsämtern informieren, ob am ausgewählten Urlaubsort ein solcher Rollstuhl verfügbar ist.

Beratung beim Sanitätshaus

Welcher Rollstuhl der passende ist, sollte am besten mit Ärzt*innen und anschließend mit dem Sanitätshaus besprochen werden. Falls Sie den Rollstuhl langfristig nutzen werden, ist eine möglichst optimale Ausrichtung an die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen sinnvoll.


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