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Motorisierte Bewegungstrainer in der Rehabilitation

Wohldosierte und auf die Therapie abgestimmte Bewegung wirkt nicht nur förderlich für die Rehabilitation, sondern kann auch bei chronischen Erkrankungen und Behinderungen positiven Einfluss nehmen.

blaue Hanteln und Sportschuhe | © pixabay

Bewegungstraining ist wichtig, um die körperliche Fitness zu erhalten. (pixabay)

Doch oftmals reicht die Kraft von Betroffenen nicht aus, um effektiv und unbeschadet Sport zu treiben. Ein motorisierter Bewegungstrainer kann dann zur Unterstützung der Therapie genutzt werden. Die Therapiegeräte können als Ergänzung zur manuellen Therapie herangezogen werden und diese abrunden. Da der Motor bei den Geräten variabel einsetzbar ist, sind motorisierte Bewegungstrainer optimal an individuelle körperliche und gesundheitliche Voraussetzungen anpassbar.

Trainierende können entscheiden, ob der Bewegungstrainer komplett passiv (also motorbetrieben), motorunterstützt oder aktiv aus eigener Kraft in der Therapie benutzt wird. Der Vorteil der motorunterstützten Variante ist, dass bei Nachlassen der Kraft automatisch der Motor anspringt. Somit kann eine Überanstrengung vermieden werden und die Trainingszeit verlängert werden, was der Therapie wiederum zugutekommt.

Bequem zu Hause trainieren

Ein anderer Vorteil an motorisierten Bewegungstrainern besteht darin, dass sie nicht nur in Therapiezentren angewandt werden können. Ohne Probleme ist auch ein Einsatz zu Hause möglich. Trainierende sind dann auf keine festen Zeiten angewiesen, vom Wetter abhängig und es wird keine fremde Hilfe zur Durchführung der Bewegungstherapie benötigt. Natürlich sollte das Trainingsprogramm in enger Absprache mit behandelnden Therapeut*innen vonstattengehen, doch ein direktes Eingreifen ist bei motorisierten Bewegungstherapiegeräten nicht nötig.

Trainierende werden durch einfache Bedienelemente beinahe selbsterklärend durch das Training geführt und es bestehen - entsprechend des Modells - verschiedenste Möglichkeiten der Einstellung. Einige Geräte bieten eine Trainingsrückmeldung direkt über einen integrierten Bildschirm. Während und nach der Nutzung können so wichtige Daten, die den Trainingsverlauf betreffen, gemessen und dokumentiert werden.

Manuelle und motorisierte Bewegungstrainer

Trainingsrückmeldungen bieten zwar auch oft manuelle Bewegungstrainer wie zum Beispiel ein Fahrrad-Ergometer. Doch der entscheidende Nachteil des Ergometers liegt darin, dass sein Leistungsbereich üblicherweise erst bei 20 Watt beginnt. Es wird also schon einiges an Kraft benötigt, um den manuellen Bewegungstrainer in Gang zu setzen. Der motorisierte Bewegungstrainer startet bereits bei 0 Watt, was auch Menschen mit geringer Muskelkraft ein aktives Training ermöglicht. Der Motor unterstützt schon geringst Restmuskelkräfte und führt diese zu einer gleichmäßigen und runden Bewegung. Darüber hinaus können Anwender*innen beim Training bequem auf einem Stuhl oder im Rollstuhl sitzen bleiben und wahlweise Arme oder Beine bewegen. Auch für Personen, die bettlägerig sind, gibt es geeignete Bewegungstrainer.

Einsatzgebiete der motorisierten Helfer

Motorisierte Bewegungstrainer bieten verschiedene Trainingsprogramme zur Verbesserung der Ausdauer, Kraft, Motivation, Koordination und Lockerung an. Häufig kommen Sie bei neuromuskulären Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Schlaganfall und Querschnittlähmung zum Einsatz.

Doch auch für Parkinson-Erkrankte gibt es spezielle Modelle. Hier bietet eine höhere Umdrehung (90 statt 60 Umdrehungen pro Minute) gute Erfolge in der Therapie. Die Anwender*innen werden schneller bewegt, als sie es selbst tun könnten, was der Parkinson-Therapie „Forced Exercise“ entspricht. Die schnellen Bewegungen führen zu einer Aktivierung derselben Hirnregionen, die auch von den Parkinson-Medikamenten stimuliert werden. Diese Form der Therapie kann typische Parkinsonsymptome wie Tremor (Zittern), Rigo (steife Muskulatur) und Akinese (Bewegungsarmut) lindern.

Bewegungstrainer werden von Kostenträgern anerkannt

Motorisierte Bewegungstrainer sind in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen als Hilfsmittel anerkannt. Die Kosten können unter bestimmten Voraussetzungen zu 100 Prozent von den Kostenträgern übernommen werden. Vorab sind ein Test und die Prüfung der Bedingungen für eine Übernahme der Kosten durchaus sinnvoll.

Im Sanitätshaus kann das passende Gerät unter fachkundiger Beratung ausgesucht und oft mehrere Wochen kostenfrei zu Hause ausprobiert werden. Anschließend kann man in Absprache mit medizinischem Fachpersonal, Therapeut*innen und Orthopädietechniker*innen klären, wie die weitere Anwendung gestaltet werden kann. Für eine Beantragung bei der Krankenkasse sind ein Rezept und ein ausgefülltes Erprobungsprotokoll notwendig. Bei einer privaten Anschaffung bieten die Herstellerunternehmen verschiedenste Kauf- und Finanzierungsangebote.


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