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Schlaffe Lähmung

Eine schlaffe Lähmung wird grundlegend von der spastischen Lähmung unterschieden. Ursachen für eine schlaffe Lähmung sind Unfälle und Erkrankungen.

Nahaufnahme von einem Mann im Rollstuhl | © pixabay

Ein Rollstuhl kann bei Betroffenen einen Teil der Mobilität wiederherstellen. (pixabay)

Eine schlaffe Lähmung wird auch als denervierte Lähmung oder periphere Lähmung bezeichnet. Kennzeichnend für diese Erkrankung ist, dass jegliche Impulsübertragung durch den Nerv fehlt, da der Motornerv zwischen Rückenmark und Muskulatur geschädigt ist. Damit unterscheidet sich die schlaffe Lähmung grundlegend von einer Spastik, bei der die Spannung des Muskels (Muskeltonus) aufgrund einer Schädigung des Gehirns (neurologische Ursache) oder des Rückenmarks dauerhaft erhöht ist.

Durch die fehlende Reizübertragung und die mangelnde Möglichkeit zur Nutzung der Muskulatur atrophiert der Muskel, mit der Zeit kommt es zu einem massiven Rückgang der Muskelmasse, die teilweise durch Fett und Bindegewebe ersetzt wird. Die Folge sind Kraft- und Funktionsverlust des Muskels sowie Durchblutungsstörungen der Haut.

Ursachen

Die Gründe für eine schlaffe Lähmung sind vielfältig. Zu unterscheiden sind toxisch-entzündliche und mechanisch-traumatische Ursachen. So kann die Reizübertragung vom Rückenmark zum Muskel durch Entzündungen im Bereich der Nerven oder des Rückenmarks gestört werden. Auch Tumore, Vergiftungen oder Autoimmunerkrankungen können zu einer Schädigung führen. Häufig tritt eine schlaffe Lähmung auch nach Unfällen auf – etwa, wenn Nerven eingeklemmt oder durchtrennt worden sind.

Behandlung und Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer schlaffen Lähmung richten sich nach Ausmaß und Ursache der Erkrankung. Kam es aufgrund einer Vergiftung oder Entzündung zu einer denervierten Lähmung, so gilt es diese Grunderkrankung zu behandeln. In diesem Fall kommen unter anderem Medikamente zum Einsatz, beispielsweise um die Entzündung zu bekämpfen. Sind Tumoren der Grund für die Schädigung des Motornervs, können umfassende Maßnahmen nötig werden, um die Geschwulst zu beseitigen. Denkbar sind unter anderem Bestrahlung, Chemotherapie oder die operative Entfernung.

Bei gequetschten oder beschädigten Nerven werden unter bestimmten Voraussetzungen operative Verfahren in Betracht gezogen, um die Funktionsfähigkeit zu verbessern. Ist der Nerv jedoch vollständig durchtrennt, so kann er auch durch eine Operation nicht wiederhergestellt werden.

Regelmäßige Physiotherapie kann einen Beitrag leisten, die vorhandene Beweglichkeit zu erhalten und den Rückgang der Muskulatur hinauszuzögern. Welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sind und wie die jeweiligen Übungen und medizinischen Maßnahmen kombiniert werden können, muss im Einzelfall von behandelnden Ärzten entschieden und zusammen mit Physiotherapeuten überwacht werden.

Schwerbehinderung

Eine schlaffe Lähmung kann zu einer dauerhaften Beeinträchtigung bei Betroffenen führen. Dies insbesondere dann, wenn sie über einen Zeitraum von länger als sechs Monaten anhält und keine signifikante Verbesserung zu erwarten ist.  In diesem Fall kann ein Antrag auf Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft beim Versorgungsamt oder der örtlich zuständigen Behörde gestellt werden. Hierzu ist es ratsam, Rücksprache mit behandelnden Ärzt*innen zu halten, da diese in einem fachärztlichen Gutachten zum Gesundheitszustand Stellung nehmen müssen. Wird eine Schwerbehinderung festgestellt, erhält die betroffene Person auch einen Schwerbehindertenausweis und hat Anspruch auf den damit verbundenen Nachteilsausgleich, der oftmals eine finanzielle Entlastung bedeutet.

Stammzellen und Rückenmarksverletzungen

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